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Hotel Cosmos

Hotel Cosmos

Titel: Hotel Cosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Burke
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aldebaranischen Sektor besuchen sollten –“
    „Dann werde ich mit Vergnügen bei dir eintrudeln“, vollendete Moxham den Satz. „Aber zunächst einmal werde ich mir mit dem, was ich aus diesem Flug herausgeholt habe, ein vergnügtes Leben machen.“
    Sie flogen durch den Raum. Sie wachten abwechselnd am Kontrollbrett und nahmen die Adjustierungen vor, die bei einem alten Modell, wie es ihr Schiff darstellte, notwendig waren.
    Nach zwei Tagen brachte Moxham eine Flasche zum Vorschein und begann zu trinken. „Ich habe eine Aufheiterung nötig“, erklärte er, als Delmo ihn fragend anblickte.
    „Wäre es nicht besser, Sie würden warten, bis wir sicher gelandet sind?“
    Moxham winkte verächtlich ab. „Ich könnte dieses Schiff mit geschlossenen Augen auf jeden Planeten hinunterbringen.“ Er setzte die Flasche an und leerte sie. „Muß mich aufheitern“, wiederholte er.
    Es stellte sich heraus, daß er sich vor ihrem Abflug ganz unauffällig einen beträchtlichen Vorrat angelegt hatte. Zumindest erschien er Delmo beträchtlich; aber nach drei Tagen erkannte er, daß sein Gefährte ein bemerkenswertes Fassungsvermögen besaß. Fluchend und mit rotgeränderten Augen hatte er keine Flasche ausgelassen, und die Rückfälle, bei denen er sich an seine Pflichten am Kontrollbrett erinnerte, wurden immer seltener. Delmo war übermüdet; er hatte nicht gewagt, Moxham die Lenkung des Schiffes zu überlassen. Jetzt, da der Alkohol ausgegangen war, würde Moxham vielleicht wieder zu sich kommen und seinen Teil zu der notwendigen Arbeit beitragen.
    „Nichts mehr da?“ grölte er, als die letzte Flasche leer war. „Hör mal, Frosch, säufst du etwa heimlich?“
    „Nein“, entgegnete Delmo hochmütig.
    „Gut. Freut mich, das zu hören. Würde es dir auch nicht geraten haben.“ Er schwankte und taumelte gegen das Schott. „Hölle und Verdammnis! Nichts mehr da. Was mache ich jetzt?“
    „Wieder nüchtern werden“, schlug Delmo vor.
    Moxham blinzelte ihn an. „Was? Eine feine Art mit dem Schiffer zu reden. Wenn du mir nicht so gut gefielst – ich wüßte nicht, was ich tun würde.“
    Er stieß Delmo zur Seite und ließ sich vor den Kontrollen nieder.
    Delmo bemerkte: „Ich glaube, ich habe Wache. Weshalb legen Sie sich nicht eine Weile hin?“
    „Hinlegen? Ich bin nicht müde. Nur durstig.“
    Benommen drückte sich Moxham in die Höhe und schwankte zu seinem verschmutzten, alten Jackett hinüber, das an einem Schrank hing. Er griff hinein und brachte seine Hand triumphierend wieder zum Vorschein.
    „Dachte ich mir’s doch!“
    Er hielt eine eingetrocknete Frucht hoch, den halbverschrumpelten Überrest des Abends, an dem sie sich aus dem Lager geschlichen hatten.
    Delmo warnte: „Es wird Ihnen jetzt nicht gut tun, davon –“
    „Hör auf zu unken!“
    Moxham biß in die Frucht. Sein Gesicht verzog sich angeekelt, als er feststellte, daß kaum noch Saft darin enthalten war. Dann lehnte er sich mit einem albernen Grinsen auf den Zügen zurück und starrte an Delmo vorbei.
    Dann wandte er sich plötzlich ab, als wollte er sich von etwas losreißen, das er nicht zu sehen begehrte.
    Delmo fragte: „Was ist geschehen?“
    Moxham schwankte und wäre fast vornüber gekippt. „Geschehen?“ wiederholte er undeutlich und abwesend. „Nichts. Warum sollte etwas geschehen sein? Ich weiß nur nicht, ob ich … das heißt … ach, vergiß es.“
    Er verließ abrupt die Kabine, davontaumelnd, als wollte er sich übergeben.
    Delmo versuchte, das Unbehagen abzuschütteln, in das ihn Moxhams seltsames Verhalten versetzt hatte.
    Als Moxham zurückkehrte, schien er um ein Beträchtliches nüchterner geworden zu sein. Seine Augen flackerten seltsam, als erwartete er, etwas in der Kabine zu sehen, das Delmo nicht gewahren konnte, aber als er sich vor den Kontrollen niederließ, wirkte er annähernd normal.
    „In Ordnung, ich übernehme die Wache“, knurrte er. „Lege dich eine Weile aufs Ohr.“ Er studierte die rissigen Perslitskalen und die glühenden Lichter, die sich darunter bewegten. „Wir treten in das Leitfeld ein“, kommentierte er. „Wenn wir es nicht wieder verlassen, geraten wir in den Asteroidenring.“
    „Vielleicht sollte ich besser hierbleiben“, meinte Delmo.
    „Kommt nicht in Frage. Ich werde selber fertig, Frosch.“
    Möglich, daß Delmo hätte bleiben sollen. Er wußte, daß es sicherer gewesen wäre, aber die Erschöpfung überkam ihn in einer Welle, und er griff nach der Entschuldigung, sich

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