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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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Ihrer Kleidung täuschen lassen.«
    Der Richter lächelte.
    Draußen wurde ein langgestrecktes Gebäude sichtbar, auf dem einige Dutzend Scheinwerfer montiert waren. Dahinter konnte Flachsbarth die Umrisse eines silberfarbenen Raumschiffs ausmachen. Alle Passagierschiffe waren mit auffallenden Farben bemalt und unterschieden sich dadurch von den mattschwarzen Frachtern der Handelsgesellschaften.
    In der Vergangenheit, als auf dem Raumhafen von Quibir der gleiche Betrieb wie hier geherrscht hatte, war Flachsbarth an Sonnentagen oft vor sein Haus getreten und hatte zum Himmel hinaufgeblickt, um den startenden Passagierschiffen nachzusehen.
    »Welches Schiff?« fragte der Richter.
    Flachsbarth zog verlegen seine Flugkarte hervor. Er hatte bisher noch nicht darauf geachtet, welchen Namen das Schiff trug, mit dem er nach Cradi fliegen würde.
    »Silverbridge«, las er. »Drittes Deck, Kabine zwölf.«
    »Wir werden an Bord des gleichen Schiffes sein«, sagte der Richter. »Allerdings befindet sich meine Kabine im ersten Deck.«
    Flachsbarth nickte. Es sah Wood Coleman ähnlich, daß er für Flachsbarth im billigsten Deck gebucht hatte. Das ließ in Flachsbarth erneut den Verdacht aufkeimen, daß Coleman ihn zu einem unsicheren Handel mißbrauchen wollte. Wahrscheinlich war er nur Colemans Strohmann, der bei einem Mißerfolg für den finanziellen Verlust geradestehen mußte. Sollte Flachsbarth dagegen Erfolg haben, würde Coleman bestimmt auftauchen, um einen angemessenen Anteil zu kassieren. Es war wichtig, daß Flachsbarth noch einmal alle Verträge genau las, um sicher zu sein, daß er nicht betrogen wurde.
    Durch das Fenster des Wagens sah Flachsbarth im Hintergrund eine große Leuchtreklame.
    Trinkt Bellews Bier
    Unter dem Leuchtspruch leuchtete in regelmäßigen Abständen ein Bierglas auf, an dem der Schaum herablief. Vor der Leuchttafel hob sich die Silhouette eines schlanken Passagierschiffs ab.
    Der Richter hatte sich vorgebeugt, um an Flachsbarth vorbei auf das Landefeld blicken zu können.
    »Das ist die Silverbridge«, sagte er. »Direkt vor der Bierreklame.«
    Flachsbarth ließ sich in seinen Sitz zurücksinken. Die vier Männer, die sich so ähnlich sahen, daß man sie für Brüder halten konnte, waren aufgestanden und zum Ausstieg gegangen, als könnten sie kaum erwarten, an Bord des Raumschiffs zu gelangen. Die Frau saß still in ihrer Ecke, ihr blasses Gesicht hob sich gegen das Fenster ab.
    Jeder dieser Menschen verließ die Erde mit bestimmten Vorstellungen und Hoffnungen, dachte Flachsbarth.
    Der Wagen hielt unmittelbar vor der Gangway des Raumschiffs. Neben der Gangway stand ein Besatzungsmitglied der Silverbridge und blickte zu ihnen herüber. Das Gesicht des Mannes zeigte einstudierte Freundlichkeit.
    Flachsbarth verließ den Wagen zusammen mit dem Richter. Seine Flugkarte wurde geprüft, dann mußte er sich in die Passagierliste eintragen. Er verabschiedete sich von dem Richter und begab sich an Bord.
    Zu seiner Erleichterung bewohnte er die Drei-Mann-Kabine im dritten Deck allein. Die Silverbridge war nicht voll besetzt. Er war nicht traurig darüber, daß es im dritten Deck keinen Ausblick gab. Er fühlte kein Verlangen, noch einmal die Erde zu sehen, wenn sich die Silverbridge von ihr entfernte.

 
4.
     
    Während des Fluges dachte Flachsbarth oft an Sylva. Er hoffte, daß die bevorstehenden Wochen für sie ohne Schwierigkeiten vergehen würden. Obwohl ihm freistand, seine Mahlzeiten zusammen mit den anderen Passagieren des dritten Decks im Aufenthaltsraum einzunehmen, hielt sich Flachsbarth fast ausschließlich in seiner Kabine auf. Das Essen wurde ihm von einem jungen Raumfahrer gebracht, der sich dieser Aufgabe lustlos und schweigsam entledigte. Flachsbarth hatte jetzt Zeit, alle Verträge, die ihm Coleman vorgelegt hatte, gründlich zu überprüfen. Sie schienen korrekt zu sein, obwohl einige Punkte verschieden ausgelegt werden konnten. Aber das war wohl bei allen Verträgen so.
    Von den Manövern der Silverbridge merkte Flachsbarth nur etwas während der Zwischenlandung auf anderen Planeten. Seine Hoffnung, daß die Kabine weiterhin ihm allein zur Verfügung stehen würde, erfüllte sich.
    So bekam er zunächst keinen der anderen Passagiere zu Gesicht. Der einzige Mensch, mit dem er während der vier ersten Flugtage zusammentraf, war der junge Mann, der ihm das Essen brachte.
    Am fünften Tag begann Flachsbarth sich nach Gesellschaft zu sehnen, und er fragte den jungen Raumfahrer, wo sich

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