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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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Celia Pragnell seinen weißen und nicht besonders muskulösen Körper zu präsentieren.
    »Was ist los mit Ihnen?« fragte Celia. »Fällt es Ihnen so schwer, das Hotel ein paar Stunden allein zu lassen?«
    »Das ist es nicht«, murmelte Flachsbarth. »Ich … es …«
    Sie versetzte ihm einen freundschaftlichen Schlag in die Seite.
    »Ich erwarte Sie um zwei Uhr«, sagte sie. »Hupen Sie dreimal, dann komme ich heraus. Für Essen und Trinken sorge ich.«
    Sie verschwand, bevor Flachsbarth weitere Einwände erheben konnte. Flachsbarth begab sich in die Küche. In den wenigen Tagen, die er auf dieser Welt weilte, hatte er nur einen Cradianer kennengelernt, dem er völlig vertraute: Summa, die Köchin. Sie sorgte dafür, daß die beiden Mädchen die Zimmer und den Speisesaal in Ordnung hielten. Was ihre Küche verließ, mußte auch den verwöhntesten Ansprüchen genügen. Außerdem war sie sparsam und zuverlässig.
    »Was wollen Sie?« fauchte sie, als sie Flachsbarth erblickte. »Ich habe Ihnen schon ein paarmal gesagt, daß Sie nicht bei jeder unpassenden Gelegenheit in die Küche kommen sollen.«
    Flachsbarth, der sich an diese Tonart bereits gewöhnt hatte, lächelte entschuldigend.
    »Ich will heute schwimmen gehen«, sagte er.
    Ihre spitzen Ohren bewegten sich mißtrauisch.
    »Mit Celia Pragnell?«
    »Sie haben es erraten, Summa. Vielleicht können Sie mir auch helfen, eine Badehose zu bekommen. Um in die Stadt zu fahren, ist es jetzt zu spät.«
    »Sie sind also ohne Badehose nach Cradi gekommen?«
    »Ja«, gestand Flachsbarth.
    »Gehen Sie zum Strand hinunter«, empfahl ihm Summa. »Hinter der Sonnenhütte ist ein Seil gespannt, an dem die Gäste ihre Badekleidung trocknen.« Sie musterte ihn prüfend. »Ich könnte mir vorstellen, daß Mr. Aldruss die gleiche Größe hat wie Sie.«
    »Aber ich kann doch nicht…« Flachsbarth schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    Summa beachtete ihn nicht mehr, sondern begann leise vor sich hinsummend in einem Topf zu rühren. Flachsbarth kehrte in die Bar zurück, um angestrengt nachzudenken. Vier Wodkas und der Gedanke an Celia Pragnell veranlaßten ihn schließlich, sich auf Schleichwegen der Sonnenhütte zu nähern und eine von Mr. Aldruss’ Badehosen zu entwenden.
    Worps Beine schauten unter dem Wagen hervor, aber als Flachsbarth sich bückte, mußte er feststellen, daß der Fahrer nicht arbeitete, sondern im Schatten unter dem Fahrzeug lag und schlief. Er faßte Worps an beiden Füßen und zog ihn hervor.
    Worp protestierte heftig, weil man ihn grundlos aufgeweckt hatte und seine Laune verschlechterte sich noch, als er vernahm, daß Flachsbarth mit dem Wagen fahren wollte.
    »Ich bin der Fahrer«, sagte der Cradianer. »Ich kann Sie überall hinbringen.«
    »Ich fahre mit Celia Pragnell schwimmen«, versetzte Flachsbarth. »Dabei sind Sie überflüssig, verstehen Sie?«
    »Nein«, sagte Worp. »Ich kann mitkommen. Ich schwimme gern.«
    »Sie bleiben hier!« entschied Flachsbarth.
    »Sie mögen mich nicht«, warf ihm Worp vor. »Erst haben Sie mich aus der Bar gejagt, nun nehmen Sie mir den Wagen ab.«
    »Davon kann keine Rede sein«, erwiderte Flachsbarth. »Abgesehen davon, daß der Wagen nicht Ihnen gehört, nehme ich ihn nur für heute nachmittag. Wenn Sie unbedingt eine Beschäftigung suchen, können Sie Grauls helfen, den Keller aufzuräumen.«
    »Das ist eine Arbeit für Fischer, aber nicht für Mechaniker«, sagte Worps würdevoll.
    Schmollend ließ er es geschehen, daß Flachsbarth sich auf dem Fahrersitz niederließ. Als Flachsbarths erste Versuche, den Motor zu starten, völlig mißlangen, tauchte Worps mit hämischem Grinsen neben der Tür auf.
    »Der Wagen ist nicht an Sie gewöhnt«, sagte er.
    Flachsbarth antwortete nicht, sondern betätigte mit verbissenem Gesicht den Starter.
    »Sie müssen den Choke ziehen«, sagte Worp.
    »Bei dieser Hitze?«
    Worp grinste und ging breitbeinig davon. Flachsbarth stieß eine Verwünschung aus. Endlich sprang der Wagen an. Er bewegte sich ruckartig, so daß Flachsbarth ein paarmal auf dem Sitz hin und her geworfen wurde. Flachsbarth wendete und fuhr vorsichtig davon.
    Celia Pragnells Landhaus lag etwa zweihundert Meter vom Hotel entfernt auf der anderen Straßenseite zwischen hohen Büschen verborgen. Flachsbarth wunderte sich, daß Celia oft ausging, aber offenbar niemals jemand zu sich einlud. Er hielt vor dem blumenbewachsenen Tor und hupte dreimal. Gleich darauf erschien Celia. Sie hatte eine Kühltasche in der Hand

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