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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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heranwatschelte.
    »Summa!« rief Flachsbarth erstaunt. »Warum kommen Sie hierher?«
    »Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß ich zum Kochen Wasser benötige.«
    »Warum sagen Sie nicht den Mädchen, daß sie ein paar Kannen voll heraufbringen sollen?«
    Summa warf ihm einen vernichtenden Blick zu und zog sich zurück. Flachsbarth wandte sich hilfesuchend zu Grauls um.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt?« wollte er wissen.
    »Das kann man wohl sagen«, meinte Grauls. »Unsere Religion verbietet uns, große Wassermengen weiter als zehn Schritte in Gefäßen zu transportieren. Das dürfen nur die Priester.« Grauls spie auf den Boden und grunzte verächtlich. »Ich halte das für Unsinn, aber besonders unsere Frauen halten sich streng an die Regeln.«
    »Auch das noch!« stöhnte Flachsbarth. »Aber jetzt sagen Sie mir endlich, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte.«
    »Ich bin bei den Aufräumungsarbeiten mit einer Eisenstange gegen ein Wasserrohr gestoßen, das offenbar brüchig war«, berichtete Grauls.
    »Warum haben Sie nicht versucht, den Schaden zu beheben?«
    Grauls blickte ihn an, als hätte er einen Irren vor sich. Dann wandte er sich scheinbar angewidert ab.
    »Haben Sie schon einmal erlebt, daß ein Fischer nasse Füße bekommt?« fragte Grauls. »Das verstößt gegen unsere Berufsehre. Nur wer seine Fische trockenen Fußes nach Hause bringt, ist würdig, sie auch zu verspeisen.«
    Flachsbarth verzichtete darauf, Grauls daran zu erinnern, daß er sich ein paar Minuten zuvor über ähnlich unsinnige Regeln verächtlich gemacht hatte. Es hatte auch keinen Sinn, dem Mann klarzumachen, daß es hier nicht um Fischfang, sondern um den Fortbestand eines Hotels ging. Allmählich hatte auch Flachsbarth begriffen, daß ein Cradianer niemals von einem einmal gefaßten Entschluß abging. Vor allem dann nicht, wenn sich dadurch die Erledigung einer unbequemen Arbeit vermeiden ließ.
    Flachsbarth zog Schuhe und Hose aus und machte sich bereit, das defekte Rohr zu reparieren. Es war wirklich ein Glück, daß er Mr. Aldruss’ Badehose noch nicht zurückgegeben hatte. Spät in der Nacht wurde er mit der Arbeit fertig. Er fühlte sich müde und niedergeschlagen, als er die Kellertreppe hochstieg.
    Im Empfang wartete Miß Hayling auf ihn. Sie unterdrückte ein Lachen, als sie ihn sah.
    »Ich habe mir gedacht, daß Sie etwas zum Trinken brauchen könnten«, sagte sie und hielt ihm ein Glas entgegen.
    »Leide ich unter Bewußtseinsstörungen, oder waren Sie es, die die Gäste gegen mich aufgewiegelt hat?« fragte Flachsbarth, nachdem er getrunken hatte.
    »Ich bereue, ich bereue«, sagte sie. »Es handelt sich um einen unverzeihlichen Racheakt. Sie haben mich kürzlich an der Bar sitzenlassen und sind heute nachmittag mit Celia Pragnell ausgefahren.«
    Flachsbarth gab ihr das Glas zurück.
    »Frauen sind noch seltsamer als Cradianer«, sagte er. »Gute Nacht, Miß Hayling.«
    Am nächsten Morgen mußte Varlie dreimal in seinen Arm zwicken, bevor er erwachte.
     
    Der Tag, an dem sieben neue Gäste kommen sollten, begann mit einem Gewitter, und Flachsbarth, der abergläubisch war, betrachtete dieses Ereignis als schlechtes Omen. Seine Befürchtungen wuchsen, als das Gepäck der beiden abreisenden Paare im Wagen verladen war und Worp nicht auftauchte. Weder Summa noch die beiden Mädchen wußten etwas über den Verbleib des Fahrers, und Grauls machte nur ein paar geheimnisvolle Bemerkungen, die dazu geeignet waren, die Verwirrung noch zu erhöhen. Zu Flachsbarths Kummer kam noch hinzu, daß er Celia Pragnell seit dem Badeausflug nicht wiedergesehen hatte.
    »Können Sie den Wagen fahren?« wandte sich Flachsbarth an Grauls, der das Gepäck aus den Zimmern heruntergebracht hatte.
    »Das Stinkeding?« erkundigte sich der Fischer angeekelt. »Lieber esse ich zehn getrocknete Fischköpfe.«
    »Wir kommen nicht rechtzeitig zum Raumhafen«, sagte eine der beiden Frauen, deren Urlaub auf Cradi beendet war.
    »Beunruhigen Sie sich nicht«, sagte Flachsbarth. »Ich sorge dafür, daß alles in Ordnung kommt.«
    Er sprang auf den Fahrersitz und raste mit dem Wagen zu Celia Pragnells Haus. Sicher wußte sie Rat. Sie kannte viele Cradianer und würde ihm einen Fahrer beschaffen. Flachsbarth wollte auf keinen Fall selbst fahren, denn dann hätte er das Hotel den ganzen Tag nicht beaufsichtigen können.
    An der Tür zum Garten des Landhauses hing ein Schild, das Celias Besucher informierte, daß sie in der Stadt war und vor

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