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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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und ein zusammengerolltes Paket unter dem Arm.
    »Sie sind sogar pünktlich«, sagte sie und kletterte auf den Nebensitz. »Wie haben Sie es fertiggebracht, dieses stinkende Monstrum in Bewegung zu setzen?«
    »Sie sollten mich fragen, wie es mir gelungen ist, den Fahrer zum Zurückbleiben zu veranlassen.«
    Flachsbarth fühlte, wie sie ihn von der Seite her anblickte.
    »Besitzen Sie eigentlich nur diese altmodischen Kleider?« fragte sie.
    »Ich habe bisher noch keine Zeit gefunden, in die Stadt zu fahren und mir etwas zu besorgen, was den Verhältnissen auf Cradi entspricht«, erwiderte er. »Aber ich war mutig genug, eine von Mr. Aldruss’ Badehosen zu stehlen.«
    Sie lachten beide.
    »Stimmt es eigentlich, daß auf der Erde jetzt viele Menschen nackt herumlaufen?« wollte sie wissen.
    »Es stimmt«, sagte Flachsbarth ruhig. »Aber ich hatte es fast vergessen.«
    Sie hörte den Unterton aus seiner Stimme heraus.
    »Ich wollte Ihnen nicht den Nachmittag verderben«, sagte sie besorgt.
    »In welche Richtung fahren wir?« fragte Flachsbarth ablenkend.
    »Immer diese Straße entlang, bis wir über den Pollur-Berg hinweg sind. Dann benutzen wir eine Bergstraße, die zum Sammin-See führt. Dort gibt es einen Badeplatz, der nur wenigen Cradianern bekannt ist. In der Regel ist man dort ungestört. Ich habe Sandwiches und Bier dabei, das in der Kühltasche wunderbar kalt bleiben wird.«
    Der Wagen holperte die Straße hinauf und hinterließ eine breite Staubfahne. Flachsbarth streckte den Kopf aus dem Fenster und ließ sein brennendes Gesicht vom Fahrtwind abkühlen. Er hielt Celia Pragnell für eine zufriedene und ausgeglichene Frau. Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, daß sie ein Geheimnis hatte.
    Sie blieben schweigsam, bis der Sammin-See am Ende der schmalen Straße sichtbar wurde.
    »Parken Sie hier irgendwo«, sagte sie. »Den Rest des Weges müssen wir zu Fuß zurücklegen.«
    Flachsbarth lenkte den Wagen in eine seitliche Ausbuchtung der Straße und schaltete den Motor ab. Die unverhoffte und vollkommene Stille erschreckte ihn fast. Celia war bereits hinausgesprungen.
    »Wo bleiben Sie denn?« fragte sie ungeduldig.
    »Es … es ist so ruhig hier«, sagte er unbehaglich.
    »Das kommt Ihnen nur so vor, weil dieser entsetzliche Motor endlich verstummt ist. Warten Sie nur ein paar Minuten, dann werden Sie den Lärm der Tiere hören.«
    Nebeneinander stiegen sie die Felsen hinauf. Als sie die höchste Stelle des Felsens erreicht hatten, sahen sie den See unter sich liegen. Celia deutete auf eine kleine Bucht.
    »Dort ist unser Platz«, sagte sie.
    Flachsbarth, der von der Schönheit dieser Umgebung gefesselt war, nickte langsam. Der Abstieg zum See beanspruchte nur ein paar Minuten. Celia warf ihre Sachen in den Sand und breitete die Arme aus.
    »Wie gefällt es Ihnen?« fragte sie.
    Flachsbarth, der sich nach einem Felsen umgeschaut hatte, wo er sich umziehen konnte, blickte verwirrt auf.
    »Wie? Es ist… wunderschön.«
    Celia entledigte sich ihres Kostüms, unter dem sie den Badeanzug trug, und rannte zum Wasser. Sie warf sich mit einem Kopfsprung hinein und winkte Flachsbarth zu.
    »Warum kommen Sie nicht?« rief sie.
    Flachsbarth fand schließlich einen Platz, wo er sich unbeobachtet fühlte. Wie er befürchtet hatte, war ihm Aldruss’ Badehose zu groß, aber daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Er kam sich lächerlich vor, als er zum Wasser hinabstürmte und sich hineinfallen ließ. Er schluckte Wasser und tauchte nach Atem ringend wieder auf. Wie durch einen Schleier sah er Celia, die fünfzig Meter von ihm entfernt mit weitausholenden Bewegungen weiter auf den See hinausschwamm.
    Das Wasser war angenehm kühl. Flachsbarth schwamm parallel zum Ufer ein paarmal auf und ab, dann kehrte er an Land zurück und warf sich auf den Rücken. Wenige Minuten später kam Celia. Das Wasser perlte auf ihrem Körper. Einige Tropfen auf ihrer Haut reflektierten das Sonnenlicht. Sie ließ sich neben ihm nieder und holte tief Atem. Flachsbarth fühlte sich bedrückt und wäre gern von ihr weggerückt. Die Ungezwungenheit, die sich in den letzten Tagen zwischen ihnen ergeben hatte, war gewichen.
    »Sie müssen sich melden, sobald Sie Hunger oder Durst verspüren«, sagte Celia.
    Flachsbarth kroch auf Händen und Knien auf die Kühltasche zu und nahm sich eine Dose Bier.
    »Ich befürchte, Sie denken jetzt ununterbrochen an die Erde«, sagte Celia.
    »Ja«, gestand Flachsbarth.
    »An Ihre Frau?«
    »Auch an

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