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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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sie.«
    Sie wälzte sich auf den Bauch und stützte sich auf die Ellenbogen. Eine Strähne nassen Haares hing ihr ins Gesicht. Niemals zuvor war Flachsbarth eine Frau so reizvoll erschienen wie in diesem Augenblick Celia Pragnell. Er blickte hastig weg.
    »Bringen Sie mir ein Bier«, sagte sie.
    Er war froh, etwas tun zu können.
    »Wir tun nichts Unrechtes«, sagte sie.
    »Es könnte dazu führen«, murmelte Flachsbarth.
    Mit einem Satz war sie auf den Beinen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, und ihre Lippen preßten sich zusammen.
    »Jetzt haben Sie etwas sehr Dummes gesagt«, stieß sie wütend hervor.
    »Es tut mir leid«, sagte Flachsbarth.
    Aber der Nachmittag war verdorben. Sie bemühten sich beide, freundlich zueinander zu sein, aber die unsichtbare Wand, die sich zwischen ihnen errichtet hatte, ließ sich nicht wieder entfernen. Flachsbarth war deshalb froh, als sie aufbrachen.
    »Wir haben uns beide wie Kinder benommen«, sagte Celia, als er vor ihrem Haus anhielt, um sie aussteigen zu lassen. »Glauben Sie nicht auch, daß unsere junge Freundschaft noch einen Versuch wert ist?«
    »Ganz bestimmt«, sagte Flachsbarth.
     
    Vor dem Hotel standen ein paar Gäste und diskutierten erregt über ein Ereignis, von dem Flachsbarth noch nichts erfahren hatte. Von düsteren Vorahnungen geplagt, steuerte Flachsbarth den Wagen vor den Haupteingang. Worp erschien mit beleidigter Miene, um sein Heiligtum wieder in Besitz zu nehmen.
    »Was ist denn passiert?« fragte Flachsbarth, als er ausstieg.
    »Wir haben kein fließendes Wasser in den Zimmern«, sagte eine rotbäckige alte Dame, die Flachsbarth als Harriet Garber kannte. »Die Mädchen weigern sich, uns in Eimern Wasser auf die Zimmer zu bringen.«
    Jetzt redeten alle auf einmal auf Flachsbarth ein, und er mußte sich durch Händeklatschen Gehör verschaffen.
    »Ich habe schon begriffen, daß es kein fließendes Wasser gibt«, sagte er. »Wer ist dafür verantwortlich?«
    »Ich«, sagte Grauls und schob seinen dürren Körper nach vorn.
    Flachsbarth starrte den cradianischen Fischer wütend an.
    »Darf ich erfahren, warum Sie so etwas Verrücktes getan haben?«
    Grauls verlor nichts von seiner Ruhe.
    »Wenn Sie mit mir in den Keller gehen, zeige ich Ihnen den Grund.«
    Flachsbarth hatte keine andere Wahl, als dem alten Fischer zu folgen. Zu seinem Ärger wurden sie von den Gästen, die sich vor dem Hotel versammelt hatten, bis zum Kellereingang verfolgt. Als Flachsbarth die Kellertreppe zur Hälfte hinabgestiegen war, hörte er ein unheilvolles Gurgeln. Gleich darauf sah er, daß der Keller unter Wasser stand.
    »Da fließt Wasser herein«, erklärte Grauls lakonisch. »Es steigt ständig. Ungefähr in einer Stunde wird es ins Erdgeschoß laufen.«
    Flachsbarth mußte an sich halten, daß er den Alten nicht die Treppe hinabstieß.
    »Der Keller steht unter Wasser!« rief eine Frauenstimme oben am Eingang.
    »Das Hotel wird weggeschwemmt!« erklang eine andere Stimme.
    Flachsbarth warf Grauls noch einen wütenden Blick zu und stürmte dann die Kellertreppe hinauf. Inzwischen hatten sich fast alle Gäste im Empfangsraum versammelt.
    »Wir ziehen sofort aus!« rief eine Frau.
    Flachsbarth stieg auf einen Stuhl und verschaffte sich durch Handbewegungen Ruhe.
    »Es wird nichts passieren«, versuchte er die aufgebrachten Menschen zu beruhigen. »Das Wasser wird wieder abfließen, sobald der Schaden behoben ist. Ich verspreche Ihnen, dafür zu sorgen, daß Sie in kurzer Zeit wieder fließendes Wasser in Ihren Zimmern haben.«
    »Seit Sie das Hotel übernommen haben, geschehen unangenehme Dinge!« warf ihm Miß Hayling vor. Zustimmende Rufe ließen Flachsbarth erkennen, daß diese Ansicht allgemein geteilt wurde.
    »Ossie wäre das nicht passiert!« grollte eine Männerstimme.
    »Man hat mir sogar eine Badehose gestohlen«, ließ sich Mr. Aldruss vernehmen.
    »Dabei könntest du sie jetzt so gut gebrauchen«, sagte Mrs. Aldruss spöttisch.
    Erleichtert registrierte Flachsbarth das Gelächter der Umstehenden. Er nutzte die Chance, die sich ihm bot.
    »Es wird alles in Ordnung gebracht!« versicherte er. »Inzwischen können Sie an der Bar auf Kosten des Hotels trinken.«
    Vereinzelte Hochrufe erklangen, dann setzte sich die Menge in Richtung des Aufenthaltsraums in Bewegung.
    »Wenn Sie jeden Aufstand auf diese Weise niederschlagen, werden Sie bald ein armer Mann sein«, sagte Summa, die aus der Küche gekommen war und mit in die Hüften gestützten Armen

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