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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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schnupperte daran.
    »Wodka! Um diese Zeit!«
    »Mir war danach zumute.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Wo drückt Sie der Schuh?«
    »So ziemlich überall«, sagte Flachsbarth. »Soeben hat jemand von der Einwanderungsbehörde angerufen und mir gedroht, das Hotel zu schließen, wenn ich bis heute abend nicht im Besitz einer Lizenz bin.« Er hob hilflos die Schultern. »Ein paar Minuten vorher ist Worp in die Stadt aufgebrochen. Ich weiß nicht, wann er zurückkommt.«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, sagte Celia. »Ich werde mich darum kümmern.«
    »Aber…«
    »Kein Aber!« Sie legte eine Hand auf seinen Arm, um ihn zu beruhigen. »Auf Cradi gibt es eine große Anzahl von Männern, die sich darum reißen, mir einen Gefallen zu tun. Warum sollte ich das nicht ausnutzen?«
    »Warum helfen Sie mir?« fragte Flachsbarth verwundert.
    »Vielleicht, weil wir Nachbarn sind«, erwiderte Celia. »Vielleicht auch nur aus Langeweile.«
    Sie ging hinter die Bar und nahm ein Fläschchen Obstsaft aus dem Kühlschrank. Obwohl Flachsbarth protestierte, warf sie ein Geldstück in die Kasse.
    »Ihr größtes Problem ist, daß Ossie gekündigt hat«, sagte sie. »Er war ein Genie, das sich um alles kümmerte. Sparr Mullock brauchte nur zu kassieren.«
    »Hier gibt es nicht mal ein Büro«, beklagte sich Flachsbarth. »Das Telephon steht in der Abstellkammer. Ich frage mich nur, wo die Bücher sind. Irgendwo müssen doch Einnahmen und Ausgaben verbucht werden.«
    Sie hob ihr Glas und nickte ihm zu.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte sie fröhlich. »Wir werden aus Ihnen noch einen zufriedenen Hotelbesitzer machen.«
    Flachsbarth bezweifelte es.

 
5.
     
    Sparr Mullock, den ehemaligen Besitzer des Hotels, bekam Flachsbarth niemals zu Gesicht. Er stellte sich ihn als dicken und faulen Mann vor und war nicht wenig erstaunt, als Celia mit dieser Vorstellung aufräumte. Mullock war, so berichtete Celia, alles andere als bequem. Während Ossie das Hotel geführt hatte, war Mullock in der Gegend herumgereist und hatte Geschäfte gemacht. Von Celia erfuhr Flachsbarth so ziemlich alles, was er über das Hotel wissen mußte. Sie kannte sich innerhalb des Hotels nicht nur gut aus, sondern war auch mit vielen Gästen bekannt. Flachsbarth war geneigt, ihr in allen Dingen zuzustimmen, aber wenn das Gespräch auf Ossie kam, konnte Flachsbarth ihre hohe Meinung, die sie von diesem Mann hatte, nicht anerkennen.
    Mit Celias Hilfe gelang es Flachsbarth, einen cradianischen Fischer einzustellen, der über gewisse handwerkliche Fähigkeiten verfügte. Er reparierte den Abfluß in Miß Haylings Zimmer und schüttete den Moraststreifen auf der Veranda mit Sand zu. Danach nahm er die Empfangshalle in Angriff. Flachsbarth ließ das gesamte Gerumpel auf den Wagen laden und von Worp zu einer Müllverbrennungsanlage fahren.
    Fünf Tage nach Flachsbarths Ankunft war die Empfangshalle soweit wiederhergestellt, daß man das Hotel auch durch den Haupteingang betreten konnte. Da er inzwischen seine Lizenz erhalten hatte und auch keine weiteren Schwierigkeiten erlebt hatte, war Flachsbarth stolz und zufrieden.
    Die Gäste nahmen die Veränderungen, die um sie herum geschahen, ohne großes Interesse zur Kenntnis. Lediglich Mr. Aldruss hob drohend den Finger, als er Flachsbarth begegnete und sagte scherzhaft: »Hoffentlich wird durch Ihre Maßnahmen der Zimmerpreis nicht erhöht, Mr. Flachsbarth.«
    Flachsbarth versicherte ihm, daß er nicht daran dachte, die Preise heraufzusetzen.
    Um mehr Zeit für das Hotel zu haben, versuchte Flachsbarth, Worp als Barmixer anzulernen. Der Fahrer versagte jedoch völlig; ihm wollte nicht einleuchten, daß man für einen bekömmlichen und wohlschmeckenden Cocktail die Zutaten nach einem bestimmten Rezept mischen mußte. Es bedurfte großen diplomatischen Geschicks, Worp wieder aus der Bar zu entfernen.
    »Sie können stolz auf sich sein«, sagte Celia am sechsten Tag. »Die neuen Gäste, die in drei Tagen eintreffen, werden das Hotel nicht wiedererkennen.«
    »Ohne Ihre Hilfe hätte ich es nie geschafft«, sagte Flachsbarth dankbar.
    »Unsinn!« Sie winkte ab. »Ich glaube, wir haben einen freien Nachmittag verdient. Fahren wir zusammen schwimmen?«
    »Ja, gern!« stieß Flachsbarth hervor. Im gleichen Augenblick bereute er seinen Entschluß. Er besaß nicht mal eine Badehose. Abgesehen von seiner schäbigen Aufmachung (er trug noch immer die Kleider, mit denen er von der Erde gekommen war), scheute er sich auch davor,

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