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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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Flachsbarth bemühte sich, in Worps verschmutztem Gesicht Anzeichen eines Gefühls zu erkennen.
    »Summa schickt mich«, sagte Flachsbarth. »Sie sollen in die Stadt fahren und Salat und Gewürze holen.«
    »Ja«, sagte Worp. Er ging davon, öffnete die Wagentür und schwang sich auf den Fahrersitz. Zu Flachsbarths Erstaunen setzte sich der Wagen langsam in Bewegung.
    »Worp!« rief Flachsbarth.
    Der Fahrer streckte den Kopf aus dem offenen Fenster und winkte. Dann gab er Gas, und Flachsbarth wurde in eine Wolke halbverbrannten Treibstoffs eingehüllt. Hustend wich Flachsbarth zum Hotel zurück.
    Als er wieder Luft bekam, war das Fahrzeug bereits verschwunden.
    Varlie kam vom Nebeneingang des Hotels auf die Straße gerannt. Als sie Flachsbarth erblickte, winkte sie ihm aufgeregt zu.
    »Ein Gespräch für das neue Herr!« rief sie.
    Flachsbarth begriff, daß sie ihm ein Ferngespräch ankündigte.
    »Ich komme«, sagte er. »Wer will mich sprechen?«
    »Das Sekretär von den großen Herrn«, plapperte Varlie.
    Flachsbarth konnte sich darunter nichts vorstellen, aber er verzichtete auf weitere Fragen, denn er befürchtete, daß Varlie nur seine Verwirrung steigern würde. Dann fiel ihm ein, daß er nicht wußte, wo sich der Apparat befand. Er wartete, bis Varlie ihn eingeholt hatte.
    »Wo steht das Telephon?« fragte er.
    »In die Abstellkammer«, sagte Varlie mit unschuldigem Augenaufschlag.
    Flachsbarth stöhnte.
    »Und wo, zum Teufel, ist die Abstellkammer?« fragte er.
    Varlie griff nach seiner Hand.
    »Ich zeigen«, sagte sie und zog Flachsbarth mit sich. Es stellte sich heraus, daß die Abstellkammer ein winziger Raum neben der mit Gerumpel vollgestellten Empfangshalle war. Da es keine Lampe gab, mußte Flachsbarth notgedrungen die Tür offenlassen, um etwas zu sehen. Die Kammer war mit Reinigungsgeräten überfüllt. Auf dem Boden standen Eimer in allen Größen. Flachsbarth hörte ein surrendes Geräusch, und nachdem er einen Haufen schmutziger Lappen entfernt hatte, konnte er endlich das Telephon sehen.
    »Hallo!« meldete er sich. »Hier ist Hotel Galactic.«
    Eine weit entfernt klingende Stimme sagte: »Ich möchte Mr. Samuel Flachsbarth sprechen.«
    »Der bin ich«, sagte Flachsbarth. »Womit kann ich dienen?«
    »Hier ist Chard Meltor, Sekretär der Einwanderungsbehörde. Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie noch nicht im Besitz einer Geschäftslizenz sind.«
    »Ich wußte nicht, daß ich eine Lizenz brauche«, sagte Flachsbarth.
    »Dann hätten Sie sich eben erkundigen müssen«, sagte Meltor ungerührt. »Wenn Sie bis heute abend keine Lizenz haben, müssen wir Ihr Hotel schließen.«
    Flachsbarth schloß die Augen und zählte langsam bis zehn.
    »Hören Sie?« fragte Meltor.
    »Ja«, sagte Flachsbarth ergeben. »Wo bekomme ich diese Lizenz?«
    »In der Stadt«, sagte Meltor.
    »Einen Augenblick, Mr. Meltor«, sagte Flachsbarth. »Ich bin gestern abend erst hier eingetroffen und habe ein Hotel angetroffen, das ich auf den Kopf stellen muß, um es einigermaßen in Ordnung zu bringen. Soeben ist mein Fahrer in die Stadt aufgebrochen, und ich weiß nicht, wann er zurückkommt. Wahrscheinlich kann ich mir heute keine Lizenz mehr beschaffen. Es muß doch eine Möglichkeit geben, diese Sache aufzuschieben.«
    »Wo kämen wir hin, wenn jeder zugereiste Geschäftsmann ähnlich denken würde«, entrüstete sich Meltor. »Sie kennen jetzt die Bestimmungen, Mr. Flachsbarth.«
    Ein Klicken bewies Flachsbarth, daß der Sekretär der Einwanderungsbehörde aufgehängt hatte. Flachsbarth verließ die Abstellkammer. Er war dankbar, daß er auf dem Weg zum Aufenthaltsraum niemandem begegnete. Er hatte mit Schwierigkeiten gerechnet, doch daß sie so groß sein würden, hatte er nicht gedacht. Zu seiner Erleichterung war Miß Hayling inzwischen verschwunden; sie hatte ein Glas mit drei angekauten Oliven darin auf der Bartheke zurückgelassen.
    Mit unsicherer Hand schenkte sich Flachsbarth einen Wodka ein.
    »Ich habe mir gedacht, daß Sie jetzt ein bißchen Hilfe nötig hätten«, sagte die tiefe Stimme Celia Pragnells von der Verandatür her. Flachsbarth blickte auf und sah die Frau mit ihren Schuhen in der Hand im Eingang stehen. Sie trug ein fast durchsichtiges Leinenkostüm.
    Flachsbarth nippte an seinem Wodka.
    »Woher wissen Sie das?« fragte er bekümmert.
    Sie schlüpfte mit ihren schmutzigen Füßen in die Schuhe und kam zur Bar. Wieder bewunderte Flachsbarth ihre aufrechte Haltung. Sie nahm sein Glas und

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