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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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Küchenherd und begann mit der Renovierung aller Zimmer. Er würde bestimmt ein halbes Jahr brauchen, um alle in Angriff genommenen Arbeiten zu vollenden, doch das störte ihn nicht. Er wollte auf Hotel Galactic stolz sein.
    Abends übernahm er die Bar. Wenn keine Gäste anwesend waren, widmete er sich den Büchern, die er angelegt hatte. Ossie hatte sämtliche Unterlagen und Belege in einem Papierkorb gesammelt, so daß es nahezu unmöglich war, Ordnung zu schaffen.
    Wood Coleman würde sich nicht mit einem Papierkorb voller Schmierzettel zufrieden geben, deshalb bemühte sich Flachsbarth, Ausgaben und Einnahmen des Hotels rückwirkend für ein Jahr in ein Buch einzutragen. In einem zweiten Buch registrierte Flachsbarth Geld und Waren, für die er bereits verantwortlich zeichnete.
    Zwei Wochen nach seiner Ankunft auf Cradi wurde er wieder von Meltor, dem Sekretär der Einwanderungsbehörde angerufen.
    »Was sind das für komische Geräusche im Hintergrund?« erkundigte sich Meltor, als Flachsbarth sich gemeldet hatte.
    »Ich stehe mit beiden Beinen in Eimern«, entgegnete Flachsbarth verbissen und entschloß sich, schon morgen die Abstellkammer in Angriff zu nehmen.
    »Sehr witzig!« bemerkte Meltor, der offenbar annahm, daß Flachsbarth sich über ihn lustig machen wollte. »Ich habe den Auftrag, Ihnen eine Einladung des terranischen Konsuls zu übermitteln.«
    Flachsbarth runzelte die Stirn.
    »Ich kenne diesen Mann überhaupt nicht«, sagte er.
    Meltor hüstelte schockiert.
    »Konsul Hiram Grant erwartet Sie heute abend in der Botschaft«, sagte er. »Kommen Sie bitte pünktlich um zweiundzwanzig Uhr planetarischer Zeitrechnung.«
    Bevor Flachsbarth weitere Einwände erheben konnte, wurde am anderen Ende eingehängt.
    »Worp!« rief Flachsbarth, als er aus der Abstellkammer kam. »Worp, wo stecken Sie?«
    Der Fahrer kam aus dem Aufenthaltsraum, wo er zum Vergnügen der Gäste einen cradianischen Tanz aufgeführt hatte.
    Flachsbarth musterte ihn wütend.
    »Sie haben im Aufenthaltsraum nichts zu suchen«, sagte er. »Wie oft muß ich Ihnen das noch erklären?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Worp treuherzig. »Zumindest so oft, wie ich von den Gästen in die Bar eingeladen werde.«
    Flachsbarth ersparte sich eine weitere Debatte über diesen Punkt, weil er der seltsamen Logik eines Cradianers sowieso nicht gewachsen war.
    »Kennen Sie Hiram Grant?« fragte Flachsbarth.
    »Nein«, sagte Worp. »Aber vielleicht kennt er mich.«
    »Das nehme ich nicht an«, versetzte Flachsbarth bissig. »Sie müssen mir helfen, Worp. Ich brauche für heute abend Kleider, mit denen ich mich in gehobenen Kreisen zeigen kann.«
    Worp starrte ihn verständnislos an.
    »Was sind gehobene Kreise?«
    Flachsbarth wappnete sich mit Geduld.
    »Hiram Grant ist der terranische Konsul auf Cradi. Er gehört zur vornehmen Gesellschaft. Ich kann nicht in diesen Kleidern in sein Haus kommen. Da ich keine Zeit habe, in die Stadt zu fahren, müssen Sie mir etwas zum Anziehen besorgen. Ich schreibe Ihnen meine Kleidergröße auf. Fragen Sie in den Geschäften, was man auf Cradi bei vornehmen Empfängen trägt, dann wird man Sie beraten.«
    Worp mußte ihm versprechen, genau nach Anweisung zu handeln und sich vor allem nicht zu verspäten. Flachsbarth gab ihm Geld für den Einkauf.
    »Ich brauche den Wagen spätestens um zwanzig Uhr«, sagte Flachsbarth abschließend. »Wenn Sie einen Fehler machen, muß ich Sie entlassen.«
    »Wie Pemm?«
    »Wie Pemm!« bekräftigte Flachsbarth.
    Worp schloß verzückt die Augen.
    »Pemm führt jetzt ein glückliches Leben«, sagte er. »Er kann den ganzen Tag schwimmen und fischen und …«
    »Verschwinden Sie endlich!« zischte Flachsbarth.
    Als Worp hinausging, hörte Flachsbarth in der oberen Etage den schrillen Aufschrei einer Frau. Er zuckte zusammen und rannte dann, bei jedem Schritt drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf. Auf den letzten Stufen zur zweiten Etage stieß er mit Miß Deerson zusammen. Miß Deerson war eine ältere, allein reisende Dame, die Flachsbarth durch ihre höfliche Zurückhaltung aufgefallen war. Jetzt war von dieser Wesensart allerdings wenig zu bemerken, denn sie schrie auf Flachsbarth ein.
    »Keine Minute bleibe ich länger in diesem … diesem Freudenhaus. Das ist eine Zumutung. Unglaublich!«
    Flachsbarth blickte an ihr vorbei, ob er den Grund ihrer Erregung erkennen konnte, aber der Gang lag verlassen vor ihm.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?« fragte Flachsbarth

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