Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
Vom Netzwerk:
bekümmert.
    »Helfen?« Miß Deerson brach in Tränen aus. »Auf keiner der Welten, die ich bisher bereist habe, ist mir etwas Ähnliches widerfahren.« Sie schob sich an Flachsbarth vorbei. »Ich bleibe nicht in diesem Hotel. Niemand kann mir zumuten, meinen Urlaub in einem Bordell zuzubringen.«
    Flachsbarth sah ein, daß mit Miß Deerson im Augenblick kein vernünftiges Wort zu reden war.
    »Ich werde nachsehen, was in Ihrem Zimmer los ist«, sagte er, denn es war offensichtlich, daß Miß Deerson beim Betreten ihres Zimmers einen Schock erlitten hatte.
    Während Miß Deerson schluchzend hinabstieg, näherte sich Flachsbarth ihrem Zimmer. Als er die Tür öffnete, zuckte er zurück. Inmitten des Zimmers standen Grauls und Varlie eng umschlungen und liebkosten sich. Sie ließen sich durch Flachsbarths Erscheinen nicht stören.
    »Auseinander!« schrie Flachsbarth.
    Varlie löste sich aus den Armen des alten Fischers.
    »Warum immer stören?« beklagte sie sich. »Erst Dame, jetzt Herr.«
    Flachsbarths Herzschlag drohte zu stocken. Hörte er richtig, oder machte sie ihm tatsächlich Vorwürfe, daß er hier herein kam – in Miß Deersons Zimmer – und das Stelldichein störte? Wie oft, fragte sich Flachsbarth entsetzt, mochte das schon passiert sein?
    »Grauls«, sagte Flachsbarth mit gefährlicher Ruhe. »Verlassen Sie dieses Zimmer. Warten Sie unten in der Empfangshalle. Ich muß mit Ihnen reden.«
    Grauls kratzte sich an einem seiner spitzen Ohren.
    »Wir sind noch nicht fertig«, sagte er. »Vielleicht können Sie unten auf mich warten, wenn Sie mit mir sprechen wollen.«
    Flachsbarth stieß einen unartikulierten Schrei aus und sprang den Cradianer an. Grauls wehrte sich nicht, als Flachsbarth ihn am Kragen packte und aus dem Zimmer zerrte. Er kehrte ins Zimmer zurück und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Schämen Sie sich nicht?« fuhr er Varlie an.
    Sie blickte ihn aus großen Augen an.
    »Mich nicht, wissen, was schämen«, sagte sie.
    Flachsbarth suchte verzweifelt nach Worten. Irgendwie mußte er diesem Geschöpf doch klarmachen können, daß das, was sie tat, allen Regeln widersprach.
    »Sind Sie sich darüber im klaren, daß Sie einen schweren Fehler begangen haben?« fragte er geduldig.
    »Varlie nichts machen falsch«, sagte sie lächelnd. »Fragen Grauls. Grauls sagen, Varlie machen alles richtig.«
    Flachsbarth faßte sich an den Kopf und ließ sich auf das Bett sinken. Er mußte erst darüber hinwegkommen. So etwas durfte nie wieder passieren. Nicht in seinem Hotel. Die Cradianer, die bei ihm arbeiteten, mußten endlich lernen, daß es im Zusammenleben zivilisierter Wesen gewisse Regeln gab, die beachtet werden mußten.
    »Ich verbiete Ihnen, sich weiterhin in Hotelzimmern mit Grauls oder anderen cradianischen Männern zu treffen«, sagte Flachsbarth. »Wenn ich Sie nochmals dabei erwische, muß ich Sie bestrafen.«
    »Wo zusammenkommen mit Männern?« fragte Varlie.
    »Ich werde mich hüten, Ihnen Vorschläge zu machen«, sagte Flachsbarth. »In diesem Hotel werde ich solche Dinge jedoch nicht dulden. Haben Sie das begriffen?«
    »Ja«, sagte Varlie.
    »Bringen Sie jetzt das Zimmer in Ordnung!« befahl Flachsbarth. »Und denken Sie an meine Worte. Sie sind fleißig, und ich möchte Sie nicht entlassen.«
    Als Flachsbarth das Zimmer verließ, hörte er von unten erregte Stimmen heraufklingen. Miß Deersons schrille Stimme war deutlich herauszuhören. Dazwischen erklang das Lachen von Miß Hayling. Flachsbarth hätte sich am liebsten in einem Zimmer eingeschlossen. Miß Deerson hatte bestimmt dafür gesorgt, daß jeder Urlauber, der im Hotel Galactic wohnte, von dem ungeheuerlichen Ereignis erfahren hatte.
    In der Empfangshalle hatten sich ein Dutzend Gäste versammelt. Grauls stand am Empfangstisch und hörte sich teilnahmslos die Vorwürfe an, mit denen er von Miß Deerson überschüttet wurde. Als die alte Frau Flachsbarth erblickte, richtete sich ihr Zorn gegen ihn.
    »Wie können Sie es wagen, dieses Ungeheuer zu mir herunter zu schicken?« fuhr sie Flachsbarth an.
    Flachsbarth schickte einen hilfesuchenden Blick zu Miß Hayling hinüber, die voller Interesse die Szene beobachtete. Sie zwinkerte Flachsbarth zu, als wollte sie dadurch ihre Verbundenheit mit ihm ausdrücken.
    »Es handelt sich um ein Mißverständnis«, entschuldigte sich Flachsbarth bei Miß Deerson. »Ich habe Grauls aus Ihrem Zimmer gewiesen und ihm befohlen, hier auf mich zu warten.«
    »Ich verlange, daß Sie ihn

Weitere Kostenlose Bücher