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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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fiel auf ein Knie, bevor er sich wieder erhob.
    »Außerordentlich amüsant«, sagte Saint Sebastien langsam. »Was gedachtet Ihr damit zu beweisen, Robert?« Er näherte sich le Marquis und spielte angelegentlich mit dem Riemen des Sjambok. »Sicher glaubtet Ihr doch nicht, ich würde zulassen, dass Ihr mich aufhaltet?«
    »Ich weiß es nicht.« Als er aus dem Haus seiner Schwester gestürmt war, da war alles so einfach erschienen. Angesichts des Lasters und der Verkommenheit besaß er die volle Macht der Tugend und der Liebe. Als er und Gervaise beim Hotel Saint Sebastien eingetroffen waren, war es nur noch darum gegangen, Saint Sebastien und seinen Zirkel in Schach zu halten, bis Madelaine in Sicherheit gebracht war. Robert erkannte jetzt, wie dumm und einfältig diese Haltung gewesen war.
    »Armer Robert, so rechtschaffen.« Saint Sebastien gab den anderen Männern im Zimmer ein Zeichen. »Aber versteht Ihr, ich habe sie, und jetzt habe ich Euch, mon cher Robert.« Er hielt inne. »Ich nehme an, dass Ihr Gervaises Witwe gesagt habt, wo Ihr seid? Ich sehe, dass ich das nicht hätte fragen müssen. Das kommt ungelegen.« Er richtete das Wort an seinen Zirkel. »Einer von Euch soll ihn in den Stallverschlag bringen, wo Le Grâce verwahrt wird. Ihr, Achille, ich bin sicher, Ihr findet einen Weg, um unseren Gast zu unterhalten, bis ich mich entschieden habe, wie mit ihm zu verfahren ist.«
    Achilles Augen leuchteten auf. »Er ist ein sehr attraktiver Mann, Clotaire. Lasst mir nur genügend Zeit.« Er sah, wie Robert zusammenfuhr, als er begriff. »Er ist zimperlich.« Achille freute sich. »Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er nicht mehr zimperlich sein.«
    »Gewiss«, pflichtete Saint Sebastien ihm bei, als er Robert zu Achille stieß. »Achtet jedoch darauf, dass er gut gefesselt ist. Er könnte noch einige Überraschungen für uns parat halten.«
    Achille kicherte, als er näher trat. »Seid Ihr sicher, dass ich mich nicht hier um ihn kümmern soll, wo sie zusehen kann?«
    »Vielleicht später. Aber jetzt nicht.« Er ging zu seiner Kiste und holte zwei geflochtene Lederriemen hervor. »Hier, fesselt ihn damit. Leistet keinen Widerstand, mon cher Robert, oder Eure Tochter wird dafür büßen.« Er wartete, während Achille Robert die Hände auf den Rücken band, und sagte dann: »Ich hatte nicht beabsichtigt, vor dem morgigen Tag aufzubrechen, aber es wäre wohl klug, wenn wir die Kapelle noch heute Nacht aufsuchen.«
    Achille schmollte. »Wie viel Zeit habe ich also?«
    »Vielleicht ein Stunde. Nicht länger. Hier gibt es noch einiges zu erledigen.« Er warf einen kurzen Seitenblick auf Madelaine. »Wir haben nicht alles getan, was wir tun können.«
    »Nun gut.« Achille schob Robert zur Bibliothekstür. »Ich habe ein Messer, Marquis. Es gibt viele schmerzhafte Stellen, wo ich es verwenden kann.« Mit einem letzten Kichern stieß er Robert aus dem Zimmer und folgte ihm.
    »Wohin gehen wir, Clotaire? Ich muss wirklich sagen, Unterbrechungen dieser Art gefallen mir gar nicht.«
    »Mir auch nicht, Beauvrai«, sagte Saint Sebastien langsam. »Deshalb gehen wir auch zur Kapelle. Sie gehörte zu La Voisons Geheimplätzen, als sie mit la Marquise de Montespan die Künste ausübte. Einen davon fand die Polizei, aber es gibt noch ein paar andere, und dieser liegt bei weitem am günstigsten.« Er trat wieder an den Tisch und sah auf Madelaine herab. »Ihr und ich bringen sie in meine Kutsche, glaube ich. Ihr anderen folgt uns zu Pferde.«
    »Aber Saint Sebastien«, begehrte de la Sept-Nuit auf, »Ihr sagtet mir, dass ich etwas Zeit mit ihr haben würde ...«
    Saint Sebastien nickte. »In der Tat. Nun wohl. Ich muss den anderen einige Briefe schreiben und ihnen sagen, wo wir uns treffen werden. Ihr könnt sie eine Viertelstunde haben, und dann Beauvrai, und dann Châteaurose. Ihr dürft Eure Hände benutzen, aber Ihr dürft sie noch nicht schlagen. Ihr seid sicher fantasievoll genug, um Euch andere Qualen zu ersinnen. Aber ich warne Euch, ihre Jungfräulichkeit gehört mir. Ich überlasse sie keinem anderen.« Er hielt den anderen die Tür auf und lächelte de la Sept-Nuit an. »Viel Spaß.«
    Madelaine hörte das Schließen der Tür, und sie hielt den Atem an. Aus dem Augenwinkel konnte sie die Leichen vom Gatten ihrer Tante und von Tite wie zerbrochene Möbelstücke übereinander liegen sehen. Sie sah auch de la Sept-Nuits Füße, als er sich näherte. In ihren Fesseln ballte sie die Hände zu Fäusten. »De la

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