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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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speziellen Gerätschaften verstehe ich vielleicht nichts, aber ich weiß mehr als der Rest von Euch zusammen genommen, wie man einen Wagen belädt.«
    Das Argument hatte bei Mme. Lairrez einiges Gewicht. Sie musterte das Wagenbett und nickte dann zweimal zu sich selbst. »Nun gut, Freund Hercule. Ihr könnt das Aufladen machen. Wir wären für Euren Beistand dankbar.«
    »Ich verlasse mich darauf, dass Ihr mir sagt, welche von Euren Geräten eine besondere Handhabung erfordern.«
    »Wir haben eine Menge Glaswerk«, sagte sie langsam, »aber es ist der Athanor, der die meisten Gefahren birgt. Seht Ihr, wir haben ihn gerade entzündet, und bald erreicht er die Temperatur, bei der er die Steine hervorbringt. Aber die Hitze ist furchtbar. Der Athanor ist gemäß dem Auftrag des Prinzen angefertigt und mit einer bestimmten Substanz überzogen worden, sonst würde er selbst unter der großen Hitze schmelzen.« Sie hielt plötzlich inne, weil sie glaubte, schon zu viel gesagt zu haben.
    »Ihr bringt mir den ... was auch immer das ist, und ich sorge dafür, dass er sicher verladen wird.« Seine Worte klangen zuversichtlich, aber nicht einmal er selbst wusste, was er tun sollte, wenn das Ding so heiß war, wie Mme. Lairrez es andeutete.
    »Nun gut«, sagte sie, obgleich ihr Ton skeptisch war.
    Als sie sich entfernt hatte, schwang Hercule sich wieder auf die Wagenpritsche und stand dort, als Roger mit drei Kisten auf dem Arm aus dem verdunkelten Hotel trat. »Ist die Kutsche bereit?«
    »Das ist sie«, antwortete Hercule. »Sie kann binnen weniger Minuten unterwegs sein.« Er fühlte sich leicht im Nachteil, weil man ihn am Karren angetroffen hatte, und ergänzte: »Die Zauberer brauchen hierbei Hilfe.«
    Roger war der gleichen Meinung. »Sie sind es nicht gewohnt, dass sie nur noch so wenige sind. Als Cielbleu starb, waren nicht mehr genug Mitglieder in dieser Bruderschaft versammelt, um sämtliche angefangenen Projekte zu handhaben. Es überrascht mich nicht sonderlich, dass sie so langsam arbeiten.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Ziegelfassade des Hotel. »Sonderbar, es so zu sehen, nicht wahr?«
    Hercule sah zu den dunklen Fenstern auf und spürte die unheimliche Stille. »Wie ein Grab«, sagte er und erschauderte.
    »Ich frage mich, was geschehen wird«, sagte Roger zu der starren Fassade des Hotel Transylvania.
    »Ganz gleich was geschieht, ich habe mein Wort gegeben, auf le Comte zu warten, und das werde ich auch, möge auch der Teufel emporsteigen und mich anbrüllen.«
    »Ein edler Entschluss«, sagte Roger und blickte zu dem Kutscher auf dem Wagen auf. »Ich hoffe, dass Eure Entschlossenheit dieser Prüfung nicht unterzogen wird.« Er widmete Hercule ein ironisches Nicken, ging in den Stall und kehrte kurz darauf mit leeren Händen zurück. Wieder starrte er auf das Hotel. »Es ist nicht natürlich«, flüsterte er.
    Hercule hatte das gehört und erwiderte: »Es wartet.«
    »Ja.« Roger schob die fatalistische Stimmung beiseite und ließ sich vom Anblick des englischen Zauberers aufmuntern, der den Kelleraufgang emporstieg. »Ihr werdet Hilfe brauchen«, sagte er erleichtert.
    »Danke, Sir, das ist wohl wahr.« Beverly Sattin rann der Schweiß über den Leib, als er zwei Säcke die Stufen hinaufzerrte. Er hielt an und schnappte nach Luft. »Es sind siebenundzwanzig Treppenstufen zwischen dem Keller und hier.«
    »Dann helfe ich Euch mit den letzten sechs«, sagte Roger und nahm den größeren Sack auf.
    Sattin dankte ihm noch einmal, dann bückte er sich und zerrte den letzten Sack die Stufen hinauf und zum Wagen.
    Als Hercule den zweiten Sack festzurrte, erweckte ein seltsamer Laut die Aufmerksamkeit der drei Männer, und mit angespannter Haltung sahen sie zum Hotel. Der Laut, der wie ein fernes Wasserrauschen klang, wurde leiser und klang nun wie ein Schwarm von Höhlenbienen.
    »Das kommt vom Hotel«, sagte Hercule leise.
    »Es kommt aus dem Keller!« Beverly Sattin fuhr plötzlich herum und rannte zu der Treppe, die er gerade erklommen hatte.
    »Meint Ihr ...?« Hercule brachte es nicht über sich, die Frage zu vollenden.
    »Ich meine, Ihr tätet gut daran, auf Euren Wagen zu steigen, Kutscher. Wenn unser Herr alles übersteht, wird er nicht zaudern wollen.«
    Hercule nahm dies kommentarlos hin, stieg vom Wagen und begab sich schlingernd zum Stall.
    Roger blieb unschlüssig stehen und lauschte auf das Geräusch, das geradezu aus dem Boden aufzusteigen schien. Es wurde weder lauter noch leiser, aber

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