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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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als Roger es hörte, spürte er, wie die Furcht ihn auf die Stelle bannte. Er sah zu Boden, als wolle er ihn mit den Blicken durchbohren und den Kampf erspähen, dessen Wüten er unter sich spürte. Dann rannte er wie von einer gewaltigen unsichtbaren Kraft angetrieben zur Kellertreppe und stürzte hinunter.
    Domingo y Roxas drehte sich erschrocken um, als Roger im Keller der Zauberer
    erschien. Mme. Lairrez war gerade dabei, einige irdene Krüge in Stroh zu wickeln, und reagierte auf Rogers Eintreten mit der Verbitterung, die sie schon so lange unterdrückt hatte.
    »Sattin«, sagte sie scharf, »wenn Ihr wollt, dass ich hiermit fertig werde, ohne dass unsere sämtlichen Krüge zu Bruch gehen ...«
    Aber Beverly Sattin, der gerade einen Arm voll uralter ledergebundener Bücher aufgehoben hatte, war ebenso erschrocken wie sie. »Was gibt es, Roger?«, wollte er wissen, als Saint-Germains Diener furchtsame Blicke durch den Raum warf.
    »Hört ihr es denn nicht?«, schrie Roger sie an.
    »Hören? Was sollen wir hören?« Domingo y Roxas stellte die Holzbarren beiseite, die für den Transport des neuen Athanors zum Wagen gedacht waren.
    »Diesen Lärm. Dieses Geräusch. Hier ist es lauter.« Roger starrte auf den Boden. »Ihr müsst es doch hören.«
    Die drei hielten inne; dann sagte Domingo y Roxas: »Es ist der Athanor.« Aber in seiner Stimme lag Zweifel, und die anderen schüttelten die Köpfe.
    »Ich weiß nicht, was es ist«, sagte Sattin. »Der Athanor ist es nicht.«
    »Es gibt eine Tür zu den Gewölben«, sagte Roger, während er auf das Geräusch lauschte. »Irgendwo befindet sich hier eine Tür!«
    »Seine Hoheit hat uns davon erzählt«, sagte Sattin und versuchte sich an die Stelle zu erinnern. »Ich glaube, es ist eine Falltür im Boden. Im Norden? Vielleicht im Nordteil des Kellers.«
    »Nun, dann sucht sie!«, rief Roger aus. Alles, was er während der von Saint-Germain befohlenen Ausspähung von Saint Sebastien gesehen hatte, kam ihm wieder in den Sinn.
    Wieder hielt Mme. Lairrez in ihren Packarbeiten inne. »Sucht Ihr danach, wenn Ihr wollt, aber ich habe ebenfalls Verpflichtungen. Ich muss das alles hier auf den Wagen und uns fort von hier geschafft haben, bevor der Morgen anbricht. Ich werde nicht zulassen, dass Ihr mich aufhaltet.« Sie nahm einen strohumwickelten Krug und schob ihn zu den anderen in den großen Korb.
    »Einer von euch?«, flehte Roger. »Ragoczy ist in Gefahr. Er schwebt in schrecklicher Gefahr.«
    Beverly Sattin legte seine Bücher beiseite. »Wie Ihr wünscht. Ich helfe Euch bei der Suche nach der Tür.« Er wich den vorwurfsvollen Blicken seiner zwei Gildengenossen aus. Um sie zu beschwichtigen, sagte er: »Es wird nicht lange dauern, und wir sind Seiner Hoheit vieles schuldig.«
    »Dann geht«, gab Mme. Lairrez nach. »Möget Ihr ihn bei guter Gesundheit antreffen.«
    Roger sah sie an. »Darauf ein Amen, Madame.« Dann folgte er Beverly Sattin in die Dunkelheit.
     
     
    Aus einem Brief des Duc de la Mer-Herbeux an le Comte de Saint-Germain, datiert auf den 5. November 1743:
    ... Eure mir vermittelte Absicht, nach England zu reisen, kommt zu einer äußerst günstigen Zeit. Ich vertraue darauf, dass Euer Angebot ernst gemeint war, und dass Ihr immer noch gewillt seid, eine oder zwei Botschaften an die Krone zu überbringen. Ihr müsst die Päckchen, die ich diesem Brief beifügte, nicht bei offizieller Stelle abgeben. Ihr tut wohl, wenn Ihr sie meinem Freund Mr. Walpole übergebt, der am besten weiß, was damit zu tun ist.
    ... Ich erhielt Eure Nachricht bereits gestern, aber die delikate Art der Depeschen, die ich Euch mitgebe, hat meine Antwort bis eben verzögert. Ich hatte gedacht, Euch am heutigen Abend im Hotel Transylvania zu sehen, aber es war geschlossen; offenbar geht unter dem Personal irgendeine Krankheit um. Also habe ich mir die Freiheit genommen, diese per Boten an Euren Leibdiener zu schicken, der, wie Ihr mir sagtet, Euer vollständiges Vertrauen genießt.
    Derweil Ihr in England seid, hoffe ich doch, dass Ihr Euch ob des Anspruchs des Stuart umhört. Offenbar meint Charles Stuart es ernst, dass er Georges Recht auf die Krone bestreitet. Fern läge es mir oder Frankreich, das Recht von George II. auf seinen Thron in Frage zu stellen, aber Ihr versteht sicher, weshalb sich Unser Geliebter und Allerkatholischster König Louis XV. um die Affären von Charles Stuart bekümmert, der selbst Katholik ist, und zudem noch einer, dessen Anspruch auf den Thron von

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