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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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todbringende Hände herangezogen. Mit völliger Gewissheit war ihm bewusst: Wenn de Montalia die blutigen Finger um seinen Hals legen konnte, war er ein toter Mann. Er krallte die Hände in den unebenen Boden und stemmte sich gegen die unbarmherzige Stärke seines Widersachers, jedoch ohne Erfolg.
    »Ich werde dich umbringen«, sagte Robert de Montalia langsam und deutlich, und Saint Sebastien verstand die Worte auch über den allgemeinen Lärm der Schreie, Flüche und Stöhnlaute.
    Jueneport riss schließlich zwei Fackeln von der Wand und hielt sie wie Kurzschwerter vor sich. Er winkte seine Spießgesellen aus dem Zirkel beiseite, rückte näher an Saint-Germain heran und schlug mit den Fackeln nach dem Gesicht des Comte.
    Diesen Moment nutzte Saint Sebastien für sich. Er trat verzweifelt um sich, dann schrie er mit aller Kraft, die noch in seinem Körper verblieben war: »Im Namen Eures Blutschwurs, steht mir bei!«
    Châteaurose und de les Radeux hörten den Ruf und leisteten ihm Folge. Ohne zu zögern warfen sie sich auf Robert de Montalia und rangen ihn zu Boden.
    Als Madelaine den furchtbaren Kampf sah, war sie fast sicher, dass man sie vergessen hatte. Ihr Grauen, als sie des Zornes ihres Vaters gewahr wurde und den brutalen Angriff sah, der ihn überwältigte, ging über Tränen oder Hass oder Irrsinn hinaus. Sie spürte nichts mehr und musste sich selbst davon überzeugen, dass all dies nicht in einem Traum oder an einem weit entfernten Ort stattfand. Erst der Anblick von Achille Cressie, der ein eisernes Becken zu den Männern trug, die ihren Vater niedergerungen hatten, spornte sie zu raschen Handlungen an. Erneut stemmte sie sich gegen ihre Fesseln. Beim dritten Mal bemerkte sie, wie jener Teil des Schirmes nachgab, an den ihr linker Arm gefesselt war. Verbissen konzentrierte sie sich auf die Stelle, wild entschlossen, sich zu befreien.
    Mit einem Fluch hatte Achille Cressie Châteaurose aus dem Weg geschleudert und baute sich nun über Robert de Montalia auf. Er packte das Becken an seinem Fuß, hob es hoch über den Kopf und schrie Robert dabei an: »Keiner hat dich nach mir besessen!«
    Einen Augenblick später zermalmte das schwere Eisenbecken das Gesicht de Montalias bis zur Unkenntlichkeit.
    Saint Sebastien nickte grimmig. »Gut gemacht, Achille. Das macht vieles wieder wett.« Er sah zu Saint-Germain und richtete dann den ausgestreckten Arm auf ihn. »Ich will ihn tot sehen. Macht es langsam.«
    Wieder rückte der Zirkel gegen Saint-Germain vor, und er begegnete der Bedrohung gelassen. Den Fackelhieben Jueneports war er sorgsam ausgewichen, und seine Gewandtheit und Schnelligkeit hatten Jueneport nicht nur einmal überrascht und zu hastigem Zurückweichen gezwungen.
    »Wenn ihr ihn festhaltet, stecke ich ihn in Brand«, rief Jueneport seinen Kumpanen zu.
    Bei  diesen  Worten  ruckte Madelaines Kopf in die Höhe, und all ihre Angst
    und Verzweiflung kehrten schlagartig zurück. Ihr fiel wieder ein, wie Saint-Germain ihr gesagt hatte, dass Feuer ihn töten konnte. Nach seinem langen, so langen Leben zerriss es ihr fast das Herz, dass er nun auf so dumme Weise sterben sollte. Sie erneuerte ihre Anstrengungen, sich loszureißen.
    Saint-Germain hörte die Worte, schwieg jedoch. Stattdessen wich er etwas vor Jueneport zurück, als wolle er den Fackeln und den Männern, die ausschwärmten, um ihn zu ergreifen, ausweichen. Aber das war eine Täuschung. Plötzlich und ohne Warnung warf er sich zu Boden und hechtete rasch auf Jueneports Füße zu. Als er durch die Beine des Mannes glitt, holte er aus und versetzte den Rückseiten der Knie heftige Schläge.
    Während Saint-Germain sich abrollte, fiel Jueneport schwer auf seine Fackeln. Er stieß einen grässlichen Schrei aus, als die Flammen seine seidene Robe erfassten.
    »Madelaine!«, sagte Saint-Germain drängend: »Madelaine!«
    Sie rief seinen Namen und zerrte an ihren Fesseln.
    »Kannst du laufen?«, fragte er, als er neben sie trat und dabei ein waches Auge auf die Zirkelanhänger hielt, die ihn schon wieder zu umzingeln trachteten.
    »Ich denke schon.«
    »Du wirst es müssen.« Mit bloßen Händen drosch er gegen den Schirm, an den sie gefesselt war, und das Holz zerbarst unter seinen Schlägen. Rasch nahm er den Hostienkelch vom Hals und streifte ihr die Kette über den Kopf. »Die Hostie liegt darin. Die werden sie nicht anrühren.«
    »Aber du ...«, setzte sie an.
    »Die Tür befindet sich im kleinen Narthex im hinteren Bereich der Kapelle.

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