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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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überschwänglich, und sie kamen ihr wie Kunstfertigkeit und nicht wie die Sprache des Herzens vor. Sie wusste, dass Männer von Rang sich oft Frauen erwählten, die sie stolz als Gastgeberinnen, als Zierden ihres Adels vorzeigen konnten, denn so war es auch bei ihr und ihrem Gatten gewesen, und sie wusste auch, welche Leere sich in einem solchen Bund fand. Sie nickte abwägend. »Ich werde stolz sein, Euch ihr vorzustellen«, sagte sie automatisch, als sie ihm durch das Gedränge auf dem Tanzboden zu ihrer Nichte voranging; diese stand bei der Punschschüssel und unterhielt sich auf lebhafteste Weise mit le Comte de Saint-Germain.
    »Meine Liebe«, rief Claudia im Näherkommen ihrer Nichte zu. »Hier ist le Marquis Châteaurose, der gekommen ist, um dich zu treffen. Er hat dich aus der Ferne bewundert und möchte dich besser kennen lernen.«
    Le Marquis vollführte einen tiefen Kratzfuß und erhob sich mit einer weitläufigen Geste, die seine großartigen Gewänder und seine ausgezeichnete Haltung trefflich zur Geltung brachten. Er warf einen vernichtenden Blick auf Saint-Germain und richtete das Wort an Madelaine, als er die ihm dargebotene Hand küsste. »Nach diesem Augenblick habe ich mich gesehnt, seit ich Euch das erste Mal während Eures Rittes nach Bois-Vert sah. Ich habe während der letzten Tage meinen Mut zusammengerafft, um mich Euch zu nähern.«
    Für gewöhnlich erzeugten diese Worte bei den Frauen, die er damit bedachte, Erröten und geziertes Lächeln, doch Madelaine sagte: »Wenn Ihr bereits Mut benötigt, um mich anzusprechen, dann möge der Himmel Frankreich auf dem Schlachtfeld beistehen.«
    Châteaurose war verdutzt. La Comtesse beunruhigten sowohl Châteauroses Auftreten als auch Madelaines Grobheit. Es war Saint-Germain, der die unbehagliche Pause mit einem Lächeln beendete, als er sagte: »Ich fürchte, Ihr habt die Festungsanlagen unterschätzt, Marquis.«
    Le Marquis Châteaurose hatte jedoch seine Fassung wiedererlangt. »Ihr glaubt ja nicht«, sagte er zu Madelaine, als habe er Saint-Germain nicht gehört, »wie erfrischend es doch ist, auf eine Frau zu treffen, die sagt, was sie denkt. Bitte haltet Eure Zunge um meinetwillen nicht im Zaum. Ich finde solch kunstlose Rede entzückend.«
    Saint-Germain trat zurück und winkte la Comtesse mit einer fast unmerklichen Geste zu sich. »Warum habt Ihr ihn vorgestellt?«, fragte er sotto voce, als sie neben ihm stand.
    »Er bat mich darum«, sagte sie ebenso leise. »Seine Familie ist makellos, und ich habe nichts gehört, das ihn in Misskredit bringen könnte.«
    »Wenn Ihr ihn habt sprechen hören, dann wisst Ihr etwas, das ihn in Misskredit bringt. Er erwartet doch nicht von Madelaine, dass sie sein Geplapper ernst nimmt?«
    La Comtesse schüttelte den Kopf. »Gibt es noch mehr, das ich wissen sollte? Ihr wirkt beunruhigt, Saint-Germain. Wisst Ihr etwas zu seinem Nachteil?« Jetzt war sie besorgt, denn vor Wochen schon hatte sie erkannt, dass Saint-Germain mehr über das wusste, was in Paris geschah, als beliebige drei ihrer Bekanntschaften zusammen.
    Saint-Germain antwortete nicht sogleich; er sah mit einem etwas entrückten Blick auf die gegenüberliegende Wand. »So weit ich weiß, wünscht Ihr, dass sie sich von Beauvrais Kreis fernhält«, sagte er schließlich.
    »Unter allen Umständen.«
    Er nickte. »Nun gut. Ich sage Euch nun, dass man Châteaurose bei Saint Sebastien gesehen hat. Ob er mit jener Gruppe zu tun hat, weiß ich nicht mit Gewissheit, aber er macht sich keinerlei Mühe, ihnen aus dem Weg zu gehen. So viel will ich Euch sagen. Vielleicht möchtet Ihr, dass ich Madelaine etwas darüber sage? Sie ist ein so bezauberndes Mädchen, es wäre ein Jammer, wenn sie zu Schaden käme.«
    La Comtesse überflog den vollen Raum und bemerkte zum ersten Mal, dass Beauvrai und de les Radeux anwesend waren. »Bitte, Comte, bitte warnt sie. Die Besorgnis meines Bruders um sie mag unbegründet sein, doch gebe ich zu, dass Saint Sebastien mich in Unruhe versetzt. Es geht mir nicht aus dem Sinn, dass La Cressie seit vier Tagen keine Besucher mehr empfangen hat, und Achille ist oft mit Saint Sebastien zusammen.«
    »Arme Claudia«, murmelte Saint-Germain, als er mitfühlend ihre Hand küsste. Er wandte sich ab und goss ihr einen Becher Punsch ein.
    Sie nahm den Becher entgegen, nippte daran und fragte dann mit ungewohnter Unbeholfenheit: »Ich weiß nicht, ob Ihr dazu bereit seid, aber ich würde es zu schätzen wissen, wenn Ihr mit Madelaine

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