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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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Aufschneider!«, fauchte Saint Sebastien und fuhr herum. »Der sich mit Geheimnissen umgibt und gelegentlich behauptet, unsterblich zu sein!« Er starrte in das Kaminfeuer, das den Raum mit einem rötlichen Leuchten durchdrang. »Er stellt sich mir zu seinem Verderben in den Weg!«
    Plötzlich empfand Châteaurose große Angst vor dem schlanken, bösen Mann, der ihn mit kaltem, verdammendem Blick musterte. »Was soll ich mit ihm machen? Wollt Ihr, dass ich ihn Euch vom Hals schaffe?«
    Etwas immens Bedrohliches flammte in Saint Sebastiens Blick auf und war verschwunden, bevor Châteaurose sicher sein konnte, es wirklich gesehen zu haben. »Ja«, sagte er gedehnt. »Ja, Ihr dürft ihn mir vom Hals schaffen. Ich will, dass er verschwindet. Aber ich will nicht, dass der Zirkel auf irgendeine Weise darin verwickelt wird. Versteht Ihr? Ihr könnt Euch einen Anlass ersinnen, um ihn herauszufordern, oder Ihr könnt Bravos dingen, um ihn hinterrücks zu ermorden, oder Ihr findet einen Weg, um ihn unmöglich zu machen, aber zu keinem Zeitpunkt, zu keinem Zeitpunkt darf es auch nur das leiseste Geflüster geben, dass der Zirkel darin verwickelt ist.«
    Châteaurose schluckte nervös. »Sehr wohl.«
    Gedankenverloren durchwanderte Saint Sebastien langsam das Zimmer. Er hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt, und sein blutroter Hausmantel, der raschelnd über den Boden schleifte, unterstrich noch die Ruhelosigkeit seiner Überlegungen. Schließlich blieb er vor den hohen Fenstern stehen, die den Blick auf einen großzügigen Garten freigaben. Diese für gewöhnlich beeindruckende Aussicht wurde durch den ersten echten Oktoberregen getrübt, und die düsteren, niedrig hängenden Wolken tauchten ganz Paris in ein bleiernes Licht.
    Falls Saint Sebastien sich an dieser Trübung seines Ausblicks störte, zeigte er es weder in seiner Miene noch in seinem Verhalten. Ein leichtes, zufriedenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, und er wandte sich vom Fenster ab und Châteaurose zu. »So weit ich weiß, ist le Comte d'Argenlac dem Glücksspiel ergeben?«
    »Ja«, antwortete Châteaurose verdutzt.
    »Er ist tief verschuldet, nicht wahr?«
    »Ja. Und seine Anwesen sind verpfändet. Er gibt es nicht zu, aber er ist voll und ganz von seiner Frau abhängig.«
    Saint Sebastien stieß einen erfreuten Seufzer aus. »Gut. Ausgezeichnet. Wem schuldet er Geld?«
    »Allen und jedem«, sagte Châteaurose angewidert. »Wenn es um Karten oder Rouge et Noir geht, ist er schlimmer als ein Säufer. Ich habe ihn selbst binnen einer Stunde zwanzigtausend Livres verlieren sehen.«
    »Eine beträchtliche Summe. Kein Wunder, dass er so tief in Schwierigkeiten steckt. Wisst Ihr, wie er darüber empfindet? Will er von seiner Frau abhängig sein?«
    »Nein, er hasst es. Manchmal denke ich«, fuhr Châteaurose mit seltener Einsicht fort, »dass er sich nur deshalb ruiniert, um auch sie zu ruinieren.«
    »Vielleicht wäre er dann willens, einen Teil seiner Schwierigkeiten gegen die Gelegenheit einzutauschen, sich an seiner Frau durch ihre Schutzbefohlene zu rächen.« Jetzt dachte er laut, und sein Lächeln wurde noch unheilvoller.
    »Wollt Ihr La Montalia wieder zu uns führen, indem Ihr seiner Gattin zusetzt?« Unglauben hielt Châteaurose zunächst umfangen, doch noch während er sprach, sah er den Vorzug in dem Plan. Falls sich daraus empfindliche Folgen ergaben, würden sie auf d'Argenlac zurückfallen. Er nickte, als er die Idee durchdachte. »Ich glaube, er würde es tun, wenn man sich ihm auf die richtige Weise näherte.«
    Saint Sebastien ließ sich in einen niedrigen türkischen Sessel sinken. »Wem von uns schuldet er am meisten?«
    Châteaurose hätte sich selbst gern gesetzt, aber er wagte es nicht. Er legte als Kompromiss einen Arm auf den Kaminsims und kreuzte ein bestiefeltes Bein vor das andere. Er war zum Ausritt gekleidet, und seine Rockschöße waren vorne und hinten zurückgeschlagen und über der Hüfte zugeknöpft, was nicht nur das Reiten erleichterte, sondern auch den goldschwarzen Körpersaum gegen die ockerfarbene englische Wolle des Rockes und der eleganten Reithosen betonte. Sein Musselinhalstuch war mit belgischer Spitze eingefasst, und mit Ausnahme seiner besorgten Miene war er das Abbild des vollendeten Aristokraten.
    Saint Sebastiens Finger klopften Unheil verkündend auf die Armstütze seines Sessels. »Wisst Ihr es, oder müsst Ihr es erst herausfinden? Wenn es Letzteres ist, habt Ihr bis zum Einbruch der Nacht, um die

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