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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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Dienerschaft gestört würden. Anschließend holte sie eines der großen Leinentücher aus der Kommode neben dem Kamin und ließ es in die Vase mit den frisch geschnittenen Blumen fallen, die auf der Kommode stand.
    Als sie sicher war, dass das Tuch gründlich durchtränkt war, zog sie es aus der Vase, wrang es aus und ging wieder zu ihrer Tante. »Tante Claudia«, sagte sie bestimmt, aber mit großem Mitgefühl, »Ihr seid zu sehr außer Euch. Entfernt Euch für einen Augenblick oder zwei von der Tafel und fasst Euch. Hier habe ich ein feuchtes Tuch. Lasst es mich Euch auf die Augen legen, damit sie nicht rot und verschwollen sind, wenn sich mein Vater zu uns gesellt.«
    Schluchzend stimmte la Comtesse zu und gestattete, dass Madelaine ihr beim Aufstehen half und sie zu einem der hohen Lehnstühle am Feuer führte. Sie umklammerte Madelaines Hand, während ihr Körper unter ihren Tränen erbebte.
    »Kommt, Tante, weint doch nicht so. Ich weiß, dass Ihr viel zu ertragen habt, aber Ihr dürft Euch das nicht antun.« Madelaine beugte sich herunter und wischte der Älteren das Gesicht mit dem Tuch ab. »Seht doch, wie grausam Ihr mit Eurer Schönheit verfahrt. Ihr dürft nicht weinen.« Zur Überraschung Madelaines holte Claudia einige Male bebend Luft und erstickte ihren Ausbruch.
    Als der qualvolle Moment endlich vorüber war, sah sie zu Madelaine auf, nahm ihr das Tuch aus der Hand und wischte sich sorgsam das Gesicht ab. Sie schminkte sich das Antlitz nicht allzu sehr, aber Tränen waren der Untergang für ihre wunderschönen Augen, und das war ihr wohl bewusst. »Ach, meine Liebe, ich wollte mich nicht so aufführen.« Sie zwang sich zu so tiefen Atemzügen, wie die Korsettstäbe es zuließen. »Es liegt nur daran, dass ich mich manchmal von Dingen überwältigen lasse, über die ich keine Gewalt habe. Es ist sehr freundlich von dir, mir so beizustehen. Ich bin sicher, dass ich dir nicht sagen muss: Ich möchte nicht, dass Robert davon erfährt.«
    »Ihr könnt Euch auf mich verlassen, Tante. Mein Vater ist ein guter und aufrechter Mann, aber er ist, wie ich denke, nicht immer klug.« Sie trat mit einem blicklosen Gesichtsausdruck einen Schritt von ihrer Tante zurück.
    »Was ist?«, wollte Claudia wissen.
    »Ach, nichts. Ich wünschte mir, dass Saint-Germain zugegen wäre, denn in solch unbehaglichen Augenblicken weiß er immer das Rechte.« Sie nahm das Tuch auf und steckte es in eines der unbenutzten Gläser auf dem Tisch. »Aber wir werden eben unser Bestes geben müssen.« Sie hielt inne und neigte den Kopf. »Ich glaube, mein Vater kommt. Jemand ist auf dem Flur. Bitte setzt Euch wieder, meine liebe Tante, und wir werden mit unserer Mahlzeit fortfahren. Wie Ihr schon sagt, es besteht kein Grund, meinen Vater mit dem Vorgefallenen zu beunruhigen.«
    Claudia hatte sich bereits erhoben und stand nun neben ihrem Stuhl am Fußende der Tafel. »In der Tat«, sagte sie mit einer besseren Zuversicht als zuvor, »du hast ganz Recht, meine Liebe. Mach Robert die Tür auf. Ich weiß, dass wir bestehen werden.«
    Madelaine hatte bereits den Riegel angehoben und öffnete die Tür mit einem Lächeln, als sie ihren Vater näher treten sah.
    Er war auf jammervolle Weise der Mode hinterher, sein Rock war lachhaft eng, die Taschen saßen zu hoch, und seit mehr als einem Jahrzehnt hatte niemand mehr die obersten drei Knöpfe eines Rockes geschlossen. Aber der Schnitt seiner Kleider war großartig, und das dunkle Taubengrau der gerippten Faule war tadellos. Er streckte die Hände aus. »Nun, mein Kind, bist du gekommen, um mich zu empfangen?«
    Sie nahm seine Hände in die ihrigen. »Meine Tante und ich erwarten Euch schon sehnlichst.« Sie trat beiseite, damit er den Speiseraum betreten konnte.
    Bruder und Schwester sahen einander über eine Entfernung an, die in Jahren wie auch in Schritten gemessen wurde. Claudia lächelte unsicher und vollführte vor le Marquis einen etwas förmlicheren Knicks, als er unter Familienangehörigen üblich war. Robert machte einen Kratzfuß, verzichtete jedoch auf ein Armschwenken.
    »Ach, Robert«, sagte Claudia schließlich, durchquerte das Zimmer und umarmte ihn freundschaftlich. »Es ist schon viel zu viel Zeit vergangen.«
    Ihr Bruder drückte sie an sich, dann trat er zurück und betrachtete sie. »Das ist wahr«, pflichtete er ihr bei. »Doch sind die Jahre freundlich zu Euch gewesen, Claudia. Ich würde nicht glauben, dass Ihr siebenunddreißig Jahre alt seid. Ihr scheint nicht älter

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