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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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zu sein als dreißig.«
    Claudia nahm das Kompliment anmutig entgegen und führte Robert zu dem Platz an ihrer linken Seite. »Bitte, setzt Euch und esst mit uns. Ihr werdet bekommen, was Ihr wollt, aber dieses Ferkel ist einfach köstlich.«
    Als Robert sich setzte, machte er ein etwas unbehagliches Gesicht. »Aber wo ist Euer Gatte, Claudia? Ich hatte gehofft, unsere Bekanntschaft an dem heutigen Abend erneuern zu können.«
    Claudia war geistesgegenwärtig genug, um diese Frage leichthin abtun zu können. »Ach, Robert, Gervaise ist ein schrecklicher Mensch. Er hatte für den heutigen Abend eine Verabredung getroffen, ohne sich mit mir abzusprechen, und meinte, er könne sie nicht brechen, ohne jemanden zu beleidigen. Da Ihr einige Zeit bei uns bleiben werdet, hoffe ich doch, dass Ihr ihm den heutigen Ausfall verzeiht.«
    Robert neigte den Kopf und akzeptierte die Worte seiner Schwester ohne Hintergedanken. Er hatte sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen und wusste daher nicht, dass das spröde Lachen und das übermäßig fröhliche Verhalten Gefahrenzeichen waren, die deutlicher als Worte von ihrer verhängnisvollen Stimmung zeugten. »Nun, dann vielleicht später. Ich hatte die Anforderungen der Welt vergessen. Ihr müsst nicht befürchten, dass ich zu streng mit ihm sein werde.« Er lächelte den beiden Frauen zu und war geschmeichelt, als sie rasche Blicke wechselten, denn er dachte, dass diese aus der Sorge um ihn erwuchsen.
     
     
    Aus einem Brief des Marquis Chenu-Tourelle an den Marquis de Montalia, datiert 2. November 1743:
     
    ... erstmals nahm mich Eure wundervolle Tochter gefangen, als ich sie bei einer Feier im Hotel Transylvania erblickte. Ich hatte das Vergnügen, bei mehreren Tänzen ihr Partner zu sein und erfuhr so, dass ihr Verhalten und ihre Lieblichkeit mehr eine innere Eigenschaft sind als die bloße Schönheit des Anblickes. Ihr Geist erweckt meinen Respekt, und ihre Güte erfüllt mich mit Bewunderung.
    Da ich nichts von anderen Anträgen an sie hörte, bin ich so frei, Euch nach Art der Engländer direkt anzusprechen, und möchte Euch sagen, dass ich es als den größten Sieg meines Lebens erachten würde, wenn Ihr gewillt wäret, mich als Euren Schwiegersohn anzunehmen. Mein Vermögen und mein Rang sind dem ihren gleich, und neben dem Vorteil meiner Lebensstellung biete ich ihr meine Ergebenheit und die Sicherheit, welche die Zuneigung erweisen muss.
    Jedoch suche ich nicht nur Eure Zustimmung. Bevor diese Angelegenheit beschlossen wird, wünsche ich, sie allein aufzusuchen, um herauszufinden, so ich es kann, ob sie mich an ihr Herz nehmen will. Meine Gefühle für sie sind dergestalt, dass ich, wenn sie mich nicht um meiner selbst willen nehmen möchte, lieber jeden Anspruch auf sie freiwillig aufgeben möchte, auf dass sie ihr Herz wie auch ihre Hand frei vergeben kann. Aus diesem Grund plane ich, zu einem privaten Gespräch mit Madelaine am vierten dieses Monats im Hotel d'Argenlac vorzusprechen. Wenn Ihr dies erlauben wollt, Marquis, so möchte ich sie zu einer Ausfahrt in meiner Kutsche mitnehmen, chaperoniert nach Euren Wünschen. Es ist meine Hoffnung, dass sie, frei von den Beschränkungen jener Galaveranstaltungen, die unser Leben zu bestimmen scheinen, mir ihr Herz öffnen wird, selbst wenn sie mir nur sagen kann, dass ich nicht hoffen darf, sie zu gewinnen.
    ... Ich werde mir die Ehre geben, mich Euch bei der Fete morgen Abend bekannt zu machen, die im Hotel d'Argenlac stattfindet. Es mag Fragen geben, die Ihr mir zu stellen wünscht, oder es mag sein, dass Ihr meinen Antrag ablehnen möchtet. Ich weiß, was auch immer Ihr mir sagen mögt, von Eurer Besorgnis um Eure Tochter geleitet sein wird, und nicht von weltlichen Beweggründen. Solch Edelmut muss stets respektiert werden und als Beispiel in dieser Welt vorangehen,  in der allzu oft Söhne und Töchter wie Schafe in vorteilhafte Ehen geschickt werden. Es ist mein glühender Wunsch, dass Ihr mit Nachsicht meine Wünsche betrachtet. Sicherlich wird der Wohlbehalt Eurer Tochter für Euch von höchster Wichtigkeit sein, wie er es auch für mich ist. Ich erbitte nur, dass Ihr es über Euch bringt, mich hoffen zu lassen, zumindest bis sie die Chance hatte, mir ihre Gedanken mitzuteilen und zu enthüllen, was sie in ihrem Herzen bewegt. Mit den respektvollsten Grüßen und besten Wünschen habe ich die außerordentliche Ehre zu verbleiben
    Euer ergebenster und hoffnungsvollster
    Samson Guilbert Ègide Nicole Herriot

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