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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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vielarmige Kerzenleuchter, ein großes Feuer und dicke Samtvorhänge vor den Fenstern, die unangenehme Zugluft abhielten.
    Der Speisetisch war aus feinem Kirschenholz gemacht und bot vierundzwanzig Personen Platz. Drei Kristalllüster hingen darüber, die unheimliche Schatten an die grünweiß gestreiften Wände warfen, denn die Kerzen waren nicht entzündet. An einem Ende der Tafel saß Claudia, am anderen Gervaise. Zwei große Epergnes machten eine in leiserem Ton denn lautem Rufen geführte Unterhaltung zwischen ihnen unmöglich, und daher herrschte Schweigen im Raum, als Madelaine die Tür öffnete und ihren Platz zur Rechten ihrer Tante einnahm.
    »Das war Robert?« La Comtesse lächelte etwas müde.
    »Ja. Er ist auf sein Zimmer gegangen, um sich umzuziehen. Er bat, dass wir nicht auf ihn warten sollten.« Sie betrachtete das Essen auf ihrem Teller, als handle es sich um eine ganz und gar unvertraute und Möglicherweise feindselige Lebensform.
    »Was ist, meine Liebe?«, fragte ihre Tante, als das Schweigen wieder drückend wurde.
    Madelaine schüttelte den Kopf. »Nichts. Oder wahrscheinlich nichts. Er kam mir so ... sonderbar  vor ...«
    »Nun« – Claudia nahm ihre dritte Silbergabel auf und verhalf sich zu einigen in Branntwein eingelegten Winterbirnen – »ich würde nicht allzu viel hineindeuten, Madelaine. Zweifellos ist er von seiner langen Reise erschöpft, und die Rückkehr nach Paris nach so langer Zeit verstört ihn vielleicht. Denke daran, dass er sich wegen eines Skandals zurückzog. Er empfindet diese zeitweilige Rückkehr vielleicht als aufwühlend.« Sie läutete eine Glocke neben ihrem Teller, und einen Augenblick später betraten zwei Lakaien das Zimmer. »Ihr könnt diesen Gang entfernen und das Fleisch sofort auftragen.«
    »Sehr wohl, La Comtesse«, sagte der eine Lakai und begann den dritten Gang abzuräumen. An seinem Tischende winkte Gervaise den zweiten Lakaien heran und gab ihm mit leiser Stimme einen Auftrag, Dann fiel ihm seine Pflicht als Gastgeber ein, und er sagte: »Gibt es etwas, das Euer Vater bevorzugen würde, Madelaine?«
    Zu ihrer eigenen Verwirrung errötete Madelaine. »Ach ja. Das hatte ich vergessen. Er hätte gerne etwas Gemüse, ein Omelett und einige Scheiben Fleisch. Er wird es erst in einer Weile haben wollen, also muss man sich in der Küche nicht damit beeilen.« Mit leicht schockiertem Blick sah sie ihre Tante an. »Ich wollte in Eurem Hause keine Anweisungen geben.«
    La Comtesse tätschelte ihre Hand. »Rede keinen Unsinn, meine Liebe. Du kannst tun, was dir gefällt. Und wenn du etwas für deinen Vater erbittest, muss ich mich für ihn freuen.«
    Madelaine spürte, wie ihr Gesicht wieder eine normale Farbe annahm. »Ich danke Euch, Tante Claudia. Ich weiß auch nicht, warum ich plötzlich so empfinde.«
    La Comtesse setzte ein wissendes Lächeln auf. »Weil am übermorgigen Tag deine Fete stattfindet, weißt du es nicht?« Sie schmunzelte nachsichtig. »Sicherlich kann ich mir nicht vorstellen, was dort deine Aufmerksamkeit fesseln sollte. Lediglich deine eigene Fete, an der dreihundert Gäste teilnehmen ...«
    »Dreihundert?« Madelaine war zutiefst schockiert.
    »So viele haben mir jedenfalls bisher zugesagt. Ich wage die Behauptung, dass es mehr werden, denn es kommen immer wieder welche in letzter Minute, und ich weiß nicht warum, aber sie bringen unweigerlich die Hälfte ihres gesamten Freundeskreises mit. Wir können uns am Sonntagabend auf eine große Gästeschar gefasst machen. Gott sei Dank sind fast sämtliche Vorbereitungen getroffen.« Sie blickte auf, als die Lakaien den Fleischgang auftrugen, und sie sah, dass man Gervaise eine dritte Flasche Claret gebracht hatte. Sie spürte, wie der Mut sie verließ, weil sie wusste, dass heftiges Trinken unausweichlich zu einer weiteren Glücksspielsträhne führte, doch sie raffte sich auf und sagte: »Seht doch, Gervaise. Spanferkelschnitzel in Weinsauce mit Krebsen. Du möchtest doch sicher welches.«
    Gervaise warf einen Blick auf das neue Tablett und die drei Nebenspeisen und schnaubte angewidert. »Nein, danke.« Er griff unsicher nach der neuen Flasche und schenkte sich großzügig das Glas voll.
    »Es ist kein rotes Fleisch, Gervaise«, sagte seine Frau flehend. »Ihr könnt es getrost an einem Freitag essen.« Sie presste die Hände aneinander und erkannte, dass die Delikatesse vor ihr wie Sägemehl schmecken würde, da sie nun erkannt
    hatte, dass Gervaise erneut seine Selbstzerstörung

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