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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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Male flackerten Dixons Augen unruhig.
    »Wird er’s erfahren?« erkundigte sich Gladwin ängstlich.
    »Halt die Klappe!« befahl Dixon. »Das ist ein Trick. Fall bloß nicht drauf rein!« Aber seine Stimme klang weniger zuversichtlich als zuvor.
    »Sie können selbst entscheiden, ob es ein Trick ist oder nicht.« Peter zog eine Schreibtischschublade auf und nahm eine Mappe heraus, die er aufschlug. »Ich habe hier einen von mir verfaßten und unterzeichneten Bericht über das, was Miss Preyscott mir erzählte, und das was ich selbst Montag nacht bei der Ankunft in der Suite 1126-7 beobachtete. Die Unterschrift von Miss Preyscott fehlt noch, kann jedoch jederzeit eingeholt werden, zusammen mit weiteren Details, die ihr wichtig erscheinen. Ferner habe ich hier noch eine schriftliche Erklärung von Aloysius Royce, dem Hotelangestellten, der von Ihnen angefallen wurde; er bestätigt meinen Bericht und schildert, was unmittelbar nach seinem Eintreffen passierte.«
    Der Gedanke, sich von Royce eine schriftliche Erklärung geben zu lassen, war Peter am vergangenen Abend gekommen. Auf ein telefonisches Ansuchen hin hatte sie der junge Neger diesen Morgen zeitig abgeliefert. Das sauber getippte Dokument war klar und sorgfältig abgefaßt und spiegelte Royces juristische Schulung wider. Dennoch hatte Aloysius Royce seine Warnung wiederholt. »Ich kann Ihnen nur nochmals sagen, kein Gericht in Louisiana läßt in einem Fall von Vergewaltigung unter Weißen das Zeugnis eines Niggerjungen gelten.« Obwohl verärgert über seine Widerborstigkeit, erwiderte ihm Peter: »Ich bin sicher, daß die Sache nie vor Gericht kommt, aber ich brauche die Munition.«
    Auch Sam Jakubiec hatte sich als hilfreich erwiesen. Auf Peters Bitte hin hatte er unter der Hand Auskünfte über Stanley Dixon und Lyle Dumaire eingezogen. Er berichtete: »Dumaires Vater ist, wie Sie wissen, der Bankpräsident; Dixons Vater ist Autohändler – gutes Geschäft, großes Haus. Beide Jungen genießen anscheinend viel Freiheit – väterliche Nachsicht, schätz’ ich – und verfügen über ziemlich hohe, aber nicht unbegrenzte Geldbeträge. Nach allem, was ich höre, würde keiner der beiden Väter es tragisch nehmen, wenn ihre Söhne mit ein oder zwei Mädchen ins Bett gehen; höchstwahrscheinlich würden sie sagen: ›Hab’s genauso gemacht, als ich jung war.‹ Aber versuchte Vergewaltigung ist etwas anderes, namentlich, wenn’s um die kleine Preyscott geht. Mark Preyscott ist ein einflußreicher Mann. Er und die beiden anderen bewegen sich in den gleichen Kreisen, obwohl Preyscott gesellschaftlich vermutlich höher rangiert. Falls Mark Preyscott sich Dixon und Dumaire senior vorknöpft und ihre Söhne beschuldigt, seine Tochter vergewaltigt zu haben, dann würde ganz bestimmt das Dach einstürzen, und das wissen die beiden Jungen.« Peter hatte sich bedankt und die Information sorgfältig aufbewahrt.
    »All der Papierkram ist lange nicht soviel wert, wie Sie uns glauben machen wollen«, sagte Dixon. »Sie kamen erst danach; folglich beruht Ihr Bericht auf Hörensagen.«
    »Das mag stimmen«, sagte Peter. »Ich bin kein Anwalt. Ich würde meinem Bericht jedoch nicht jeden Wert absprechen. Außerdem, ob Sie nun gewinnen oder verlieren, wenn das Gericht mit Ihnen fertig ist, werden Sie nicht gerade süß riechen, und ich könnte mir vorstellen, daß Ihre Familien Ihnen ganz schön zusetzen werden.« Der Blick, den Dixon und Dumaire wechselten, verriet ihm, daß sein letzter Hieb gesessen hatte.
    »Um Gottes willen! Mit dem Gericht wollen wir nichts zu tun haben«, sagte Gladwin beschwörend zu den anderen.
    Lyle Dumaire fragte mürrisch: »Was werden Sie machen?«
    »Vorausgesetzt, Sie arbeiten mit mir zusammen, werde ich gegen Sie nichts mehr unternehmen. Sollten Sie allerdings weiterhin Schwierigkeiten machen, werde ich noch heute Mr. Preyscott in Rom telegrafieren und diese Papiere seinen hiesigen Anwälten übergeben.«
    »Was verstehen Sie unter ›zusammenarbeiten‹?« erkundigte sich Dixon übellaunig.
    »Daß Sie hier und jetzt einen vollständigen Bericht niederschreiben, über das, was sich Montag nacht abspielte. Fügen Sie auch hinzu, was am frühen Abend geschah, ob jemand vom Hotelpersonal daran beteiligt war, und wer.«
    »Den Teufel werden wir tun!« rief Dixon. »Sie können uns …«
    Gladwin unterbrach ihn ungeduldig. »Hör auf damit, Stan!« Er fragte Peter: »Angenommen, wir schreiben die Erklärung. Was werden Sie mit ihr

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