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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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machen?«
    »So gern ich einen anderen Gebrauch von ihr machen würde, verspreche ich Ihnen, daß ich sie niemandem zeigen werde außer einigen wenigen unmittelbar betroffenen Personen hier im Hotel.«
    »Wie sollen wir wissen, daß wir Ihnen trauen können?«
    »Sie wissen es nicht. Sie werden es darauf ankommen lassen müssen.«
    Schweigen senkte sich auf den Raum herab; die einzigen Laute waren das Knarren eines Stuhls und das gedämpfte Klappern einer Schreibmaschine im Vorzimmer.
    Waloski sagte abrupt: »Ich riskier’s. Geben Sie mir was zum Schreiben.«
    »Mir auch.« Das war Gladwin.
    Lyle Dumaire pflichtete mit einem kläglichen Nicken bei.
    Dixon runzelte grollend die Stirn und zuckte dann mit den Schultern. »Meinetwegen. Wenn alle so versessen aufs Schreiben sind! Ich möchte eine Feder mit breiter Spitze«, sagte er zu Peter. »Sie paßt zu meinem Stil.«
    Eine halbe Stunde später las Peter McDermott noch einmal und gründlicher die vier Berichte durch, die er, bevor die Jungen abzogen, nur hastig überflogen hatte.
    Die vier Versionen von den Ereignissen der Montagnacht stimmten in allen wesentlichen Fakten überein. Sie schlossen frühere Informationslücken und lieferten, laut Peters Anweisung, spezielle Hinweise auf das Hotelpersonal.
    Herbie Chandler, der Chefportier, war sicher und unfehlbar festgenagelt.

 

    12
    Die ursprünglich nur vage Idee hatte in Keycase Milnes Kopf Gestalt angenommen.
    Sein Instinkt sagte ihm, daß seine Begegnung mit der Herzogin von Croydon in der Halle mehr als ein Zufall war. Es war ein Omen, wie er es sich deutlicher nicht wünschen konnte, und zeigte ihm den Pfad, an dessen Ende die funkelnden Juwelen der Herzogin lagen.
    Zugegeben, der berühmte Croydon-Schmuck befand sich wohl kaum ganz in New Orleans. Bekanntermaßen hatte die Herzogin auf ihren Reisen nur einen Teil ihres legendären Schatzes bei sich. Dennoch würde die Beute höchstwahrscheinlich beträchtlich sein, und wenn auch einige Stücke sicher im Hoteltresor ruhten, so konnte man doch bestimmt damit rechnen, daß andere griffbereit lagen.
    Der Schlüssel zum Problem lag, wie immer, in einem Schlüssel zur Suite der Croydons. Keycase Milne machte sich systematisch daran, ihn zu erlangen.
    Er fuhr mehrmals im Lift, aber jedesmal in einem anderen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Als er sich endlich mit einem Fahrstuhlführer allein in der Kabine befand, stellte er die scheinbar beiläufige Frage: »Stimmt es, daß der Herzog und die Herzogin von Croydon hier im Hotel wohnen?«
    »Ja, Sir.«
    »Das Hotel hat vermutlich spezielle Räumlichkeiten für solche Gäste.« Keycase lächelte freundlich. »Die sind was anderes gewöhnt als unsereins.«
    »Nun, Sir, der Herzog und die Herzogin haben die Präsidentensuite.«
    »Oh, wirklich? In welcher Etage?«
    »In der neunten.«
    Im Geist hakte Keycase »Punkt eins« ab und stieg in seiner eigenen Etage, der achten, aus.
    Punkt zwei war, die genaue Zimmernummer festzustellen. Das erwies sich als einfach. Eine Treppe höher und ein kurzes Stück den Korridor entlang! Ledergepolsterte Doppeltüren mit goldenen Lilien kennzeichneten die Präsidentensuite. Keycase merkte sich die Nummer: 973-7.
    Wieder ging es hinunter in die Halle, diesmal, um scheinbar ziellos am Empfangstisch vorbeizuschlendern. Ein schneller scharfer Späherblick zeigte, daß die Nummer 973-7, wie die gewöhnlichen Zimmer, ein konventionelles Postfach hatte. In dem Fach lag ein Schlüssel.
    Es wäre ein Fehler gewesen, den Schlüssel sofort zu verlangen. Keycase setzte sich, hielt die Augen offen und wartete. Die Vorsichtsmaßnahme erwies sich als klug.
    Nach einigen Minuten der Beobachtung wurde ihm klar, daß das Hotel alarmiert worden war. Im Vergleich zu der Unbekümmertheit, mit der die Schlüssel sonst ausgegeben wurden, ließen die Angestellten am Empfang heute Vorsicht walten. Gäste wurden, bevor sie ihre Schlüssel bekamen, nach dem Namen gefragt, und ihre Angaben an Hand einer Liste kontrolliert. Zweifellos war sein Coup vom frühen Morgen gemeldet und infolgedessen der Schutz verstärkt worden.
    Ein kalter Angstschauer mahnte ihn an eine andere voraussehbare Konsequenz: auch die Polizei war vermutlich inzwischen alarmiert und würde Keycase Milne innerhalb weniger Stunden unter seinem richtigen Namen suchen. Falls man der Morgenzeitung glauben konnte, beanspruchte zwar der Unfall mit der Fahrerflucht noch immer einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit. Aber irgend jemand im

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