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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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künftig tun.«
    »Ich warne Sie! Sie werden das Hotel ruinieren.«
    »Es scheint mehr als ein Mittel zu geben, um das zu erreichen.«
    Die Antwort brachte Warren Trent aus der Fassung. Er errötete.
    Mr. Dempster betrachtete seine Hände. »Bedauerlicherweise scheinen wir in eine Sackgasse geraten zu sein. Mr. McDermott, Ihre Haltung wird uns vielleicht dazu zwingen …« Zum erstenmal wirkte der Mann aus Montreal unsicher. Er blickte zu Albert Wells hinüber.
    Der kleine Mann schien unter all den Blicken in sich zusammenzuschrumpfen. Aber er sah Mr. Dempster fest an.
    »Charlie«, sagte er, »ich schätze, wir sollten den jungen Burschen das machen lassen, was er für richtig hält.« Er wies mit dem Kopf auf Peter.
    Ohne die Miene zu verziehen, verkündete Mr. Dempster: »Mr. McDermott, Ihre Bedingungen sind angenommen.«
    Die Sitzung wurde aufgehoben. Im Gegensatz zu der früheren Eintracht herrschte nun eine gewisse Befangenheit. Warren Trent übersah Peter geflissentlich; er wirkte verstimmt. Der ältere Anwalt sah mißbilligend drein, der jüngere reserviert. Emile Dumaire unterhielt sich angeregt mit Mr. Dempster. Nur Albert Wells schien sich über den Zwischenfall insgeheim zu amüsieren.
    Christine ging als erste hinaus. Gleich darauf kam sie zurück und winkte Peter zu sich. Durch die offene Tür erspähte er seine Sekretärin. Wie er Flora kannte, mußte etwas Ungewöhnliches sie hergeführt haben. Er entschuldigte sich und ging hinaus.
    An der Tür schob ihm Christine ein gefaltetes Briefchen in die Hand. Sie flüsterte: »Lies es später.« Er nickte und steckte es ein.
    »Mr. McDermott«, sagte Flora, »ich hätte Sie nicht gestört, aber …«
    »Ich weiß. Was ist los?«
    »In Ihrem Büro wartet ein Mann. Er sagt, er arbeitet am Verbrennungsofen und hätte etwas Wichtiges für Sie. Er will’s mir nicht geben und auch nicht weggehen.«
    Peter sah bestürzt aus. »Ich komme so schnell wie möglich.«
    »Bitte, beeilen Sie sich.« Flora wirkte verlegen. »Ich sag’s nicht gern, Mr. McDermott, aber … also, er riecht nicht gut!«

 

    6
    Einige Minuten vor zwölf Uhr mittags kroch ein langer schlaksiger Wartungsmann namens Billyboi Noble in die flache Grube an der Schachtsohle von Fahrstuhl Nummer vier. Es handelte sich um eine Routineinspektion, wie er sie an diesem Morgen schon an den Fahrstühlen Nummer eins, zwei und drei vorgenommen hatte. Man hielt es nicht für notwendig, dieser Prozedur wegen die Fahrstühle anzuhalten, und während Billyboi unten im Schacht herumhantierte, konnte er hoch über sich die Kabine von Nummer vier auf- und niedersteigen sehen.

 

    7
    Kleine Ursachen, große Wirkungen, dachte Peter.
    Er war allein in seinem Büro. Booker T. Graham hatte sich, über seinen kleinen Erfolg strahlend, vor einigen Minuten nach Haus begeben.
    Kleine Ursachen.
    Wenn Booker weniger pflichtbewußt gewesen, wenn er zur festgesetzten Zeit heimgegangen wäre, wie andere es an seiner Stelle getan hätten, wenn er nicht so eifrig gesucht hätte, dann wäre das Blatt Papier, das nun auf Peters Schreibtisch lag, vernichtet worden.
    Ihrer Unterredung hatte er entnommen, daß seine Besuche im Verbrennungsraum Booker heute morgen zu seiner Großtat inspiriert hatten. Es stellte sich heraus, daß der Mann sogar seine Stechkarte gelocht und weitergearbeitet hatte, ohne auf Bezahlung der Überstunden zu rechnen. Als Peter Flora hereinrief und sie anwies, für die Bezahlung der Überstunden zu sorgen, war Peter der anbetende Ausdruck in Bookers Gesicht beinahe peinlich.
    Was immer die Ursache sein mochte, hier lag das Ergebnis.
    Die Mitteilung war zwei Tage früher datiert, von der Herzogin von Croydon auf dem Spezialbriefpapier der Präsidentensuite geschrieben, und ermächtigte die Garage, Ogilvie den Wagen, »wann immer er es für angebracht hält«, zu überlassen. Peter hatte die Handschrift bereits nachgeprüft.
    Er hatte Flora um die Unterlagen der Croydons gebeten. Der Ordner lag aufgeschlagen auf seinem Schreibtisch. Er enthielt die Korrespondenz wegen der Reservierung sowie einige Briefe von der Hand der Herzogin. Ein Graphologe würde zweifellos mehr ins Detail gehen. Aber auch für einen Laien war die Übereinstimmung unverkennbar.
    Die Herzogin hatte den Kriminalbeamten erklärt, daß Ogilvie nicht berechtigt gewesen sei, den Wagen zu nehmen. Sie hatte Ogilvies Aussage, er habe den Jaguar im Auftrag der Croydons und gegen Bezahlung aus New Orleans geschafft, abgestritten. Sie hatte

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