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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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Verkehrspolizist auf ihrer Seite auftauchte. Offenbar zufrieden mit dem Ergebnis seiner Untersuchung sagte er: »Sie müssen die Umleitung nehmen. Fahren Sie langsam auf der anderen Fahrbahn weiter, bis Sie mein Kollege am Ende der Absperrung wieder in die Bahn hier einweist.«
    »Was ist los?« fragte Peter. »Ein Unfall?«
    »Tjah, Unfall mit Fahrerflucht. Passierte am frühen Abend.«
    »Ist jemand dabei umgekommen?« erkundigte sich Christine.
    Der Polizist nickte. »Ein kleines Mädchen von sieben Jahren.« Ihr schockierter Gesichtsausdruck veranlaßte ihn, mehr zu erzählen. »Es ging neben seiner Mutter. Die Mutter ist im Krankenhaus. Das Kind war auf der Stelle tot. Der Fahrer muß es gewußt haben. Er fuhr gleich weiter.« Mit unterdrückter Stimme fügte er hinzu: »Der Schuft!«
    »Werden Sie herausfinden, wer’s war?«
    »Den Burschen schnappen wir, verlassen Sie sich darauf.« Der Polizist nickte grimmig und zeigte mit dem Daumen nach hinten auf die Absperrung. »Die Jungen da sind drauf geeicht, und der Unfall hat sie wild gemacht. Auf der Straße sind Glassplitter; folglich muß der Wagen was abgekriegt haben.« Scheinwerfer blinkten hinter dem Volkswagen auf, und der Polizist winkte sie weiter.
    Beide schwiegen, während Christine auf die Umleitung hinüberschwenkte. In Peters Kopf nagte ein flüchtiger Eindruck, eine unbestimmte Idee, die sich jedem Zugriff entzog. Er führte sein Unbehagen auf den Unfall selbst zurück, war jedoch so stark davon in Anspruch genommen, daß es ihn überraschte, als er Christine sagen hörte: »Wir sind gleich da.«
    Sie bogen in die Prentiss Avenue ein. Gleich darauf schwenkte der kleine Wagen nach rechts, dann nach links und hielt auf dem Parkplatz eines modernen zweistöckigen Appartementhauses.
    »Wenn alle Stricke reißen«, rief Peter fröhlich, »verdinge ich mich wieder als Barmann!« Er war damit beschäftigt, in Christines Wohnzimmer, das in weichen Tönungen von Moosgrün und Blau gehalten war, Drinks zu mixen. Nebenan in der Küche schlug Christine Eier auf.
    »Haben Sie das denn schon mal gemacht?«
    »Eine Zeitlang.« Er maß drei Unzen Whisky ab, teilte sie in zwei Portionen und fügte Angostura und Peychaud’s Bitter hinzu. »Ich erzähl’ Ihnen bei Gelegenheit davon.« Nachträglich goß er noch etwas Whisky dazu und tupfte mit dem Taschentuch ein paar Tropfen ab, die auf den porzellanblauen Teppich gefallen waren.
    Während er sich aufrichtete, warf er einen Rundblick durch das Wohnzimmer mit seinen ansprechenden Farben und Möbelstücken – einem französischen Bauernsofa, dessen Überzug mit einem weißblaugrünen Blattmuster bedruckt war, zwei Hepplewhite-Stühlen neben einer Kommode mit einem Marmoraufsatz und dem Mahagonibüfett, an dem er die Getränke gemixt hatte.
    An den Wänden hingen einige französische Drucke von Louisiana und ein impressionistisches Ölgemälde. Der Raum wirkte warm und heiter, genau wie Christine selbst. Nur eine verschnörkelte Kaminuhr auf dem Büfett paßte nicht zu dem übrigen. Die leise vor sich hin tickende Uhr war unverkennbar viktorianisch, mit Metallverzierungen und einem fleckigen, vom Zahn der Zeit angenagten Zifferblatt. Peter betrachtete sie neugierig.
    Als er mit den Drinks in die Küche kam, schüttete Christine gerade den geschlagenen Eierschaum aus einer Schüssel in die brutzelnde Pfanne.
    »Noch drei Minuten«, sagte sie, »dann bin ich soweit.«
    Er reichte ihr ein Glas, und sie stießen miteinander an.
    »Konzentrieren Sie sich auf das Omelett. Jetzt ist’s fertig.«
    Es war wirklich ein Meisterwerk – leicht, locker und mit Kräutern gewürzt. »So sollten Omeletts immer sein«, meinte er anerkennend.
    »Ich kann auch Eier kochen.«
    Er winkte lässig ab. »Ein andermal, wenn Sie mich zum Frühstück einladen.«
    Nachher gingen sie ins Wohnzimmer hinüber, und Peter mixte noch einen Drink. Es war fast zwei Uhr.
    Er setzte sich neben sie aufs Sofa und wies auf die seltsam aussehende Uhr. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde das Gefühl nicht los, daß die Uhr mich mißbilligend anstarrt, weil es schon so spät ist.«
    »Vielleicht tut sie das wirklich«, erwiderte Christine. »Sie gehörte meinem Vater und stand in seinem Sprechzimmer, wo die Patientinnen sie sehen konnten. Es ist das einzige, was ich zurückbehalten habe.«
    Sie versanken in Schweigen. Christine hatte ihm einmal ganz beiläufig von dem Flugzeugunglück in Wisconsin erzählt. Nach einer Weile sagte er sanft: »Sie

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