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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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Rohrstuhles, der bei jeder Bewegung protestierend knarrte.
    Sie befanden sich in dem geräumigen, sonnenhellen Salon der Suite hinter sorglich verschlossenen Türen. Wie am Vortage hatte die Herzogin die Zofe und den Sekretär unter einem Vorwand weggeschickt.
    Ogilvie dachte gründlich nach, bevor er antwortete. »Bisher wissen sie bloß, daß der Wagen nicht da ist, wo sie ihn suchen. Sie haben mit allen verfügbaren Leuten die nähere Umgebung der Stadt und die Vororte durchgekämmt, und nach dem, was ich gehört hab’, sind sie noch nicht fertig damit. Aber ich schätze, morgen werden sie anfangen, sich in die Stadt hineinzuarbeiten.«
    In dem Verhältnis zwischen den Croydons und Ogilvie war seit gestern eine kaum wahrnehmbare Veränderung eingetreten. Zuvor waren sie Feinde gewesen. Nun waren sie Komplicen, obwohl sie einander noch nicht recht trauten und sich gewissermaßen erst zu einem Einverständnis hintasteten, dessen Konsequenzen sie selbst noch nicht übersahen.
    »Wenn wir nur so wenig Zeit haben, warum vertrödeln wir sie dann?« fragte die Herzogin.
    Die gemeinen Schweinsäuglein des Hausdetektivs verhärteten sich. »Sie bilden sich wohl ein, ich müßte jetzt gleich mit dem Wagen losgondeln? Mitten am hellichten Tag? Ihn vielleicht sogar auf der Canal Street parken?«
    Ganz unvermittelt schaltete sich der Herzog von Croydon zum erstenmal ein. »Die letzten Tage waren für meine Frau eine schwere Nervenprobe. Sie brauchen nicht gleich grob zu werden.«
    Ogilvies Miene brütender Skepsis veränderte sich nicht. Er fischte eine Zigarre aus der Rocktasche, betrachtete sie und steckte sie plötzlich wieder weg. »Ich schätze, wir sind alle ein bißchen durcheinander. Und so wird’s auch bleiben, bis wir die Sache hinter uns haben.«
    Die Herzogin sagte ungeduldig: »Das ist unwichtig. Mich interessiert mehr, was im Moment geschieht. Weiß die Polizei schon, daß sie nach einem Jaguar suchen muß?«
    Der mächtige Kopf mit seinen Kinnwülsten bewegte sich langsam von einer Seite zur anderen. »Wenn sie’s herausgekriegt haben, erfahren wir’s schnell genug. Bei ausländischen Wagen dauert’s, wie gesagt, meistens ein paar Tage, bevor sie ihn sicher festnageln können.«
    »Deutet nichts darauf hin … daß sie die Affäre nicht mehr so wichtig nehmen? Es ist doch sehr oft so, daß aufregende Ereignisse an allgemeinem Interesse verlieren, wenn nach ein oder zwei Tagen nichts Neues entdeckt wird.«
    »Sind Sie verrückt?« Auf dem Gesicht des fetten Mannes malte sich aufrichtiges Erstaunen. »Haben Sie die Morgenzeitung nicht gelesen?«
    »Doch«, sagte die Herzogin. »Bei meiner Frage war vermutlich der Wunsch der Vater des Gedankens.«
    »Nichts hat sich geändert«, erklärte Ogilvie. »Außer, daß die Polizei vielleicht noch schärfer hinterher ist. Von der Lösung des Falls hängt eine Menge für sie ab, und die Polizisten wissen, wenn sie’s nicht schaffen, gibt’s Saures, auch für die oben an der Spitze. Der Bürgermeister hat so was angedeutet. Folglich ist jetzt auch die Politik mit im Spiel.«
    »Dann dürfte das Fortschaffen des Wagens jetzt noch schwieriger sein als je zuvor?«
    »Ich will Ihnen sagen, wie’s ist, Herzogin. Jeder kleine Schupo weiß, falls er den Wagen schnappt, nach dem sie fahnden – Ihren Wagen –, dann kann er sich ‘ne Viertelstunde später einen neuen Streifen an den Ärmel nähen. Folglich passen sie auf wie die Luchse. Schwierig ist gar kein Ausdruck.«
    Ein Schweigen trat ein, das nur von Ogilvies schnaufenden Atemzügen unterbrochen wurde. Es lag auf der Hand, welches die nächste Frage sein würde, aber sie zu stellen kostete anscheinend Überwindung, denn die Antwort konnte sowohl Rettung als auch Hoffnungslosigkeit bedeuten.
    Endlich sagte die Herzogin von Croydon: »Wann beabsichtigen Sie aufzubrechen? Wann werden Sie den Wagen nach dem Norden schaffen?«
    »Heute nacht«, erwiderte Ogilvie. »Deswegen komme ich.«
    Der Herzog stieß erleichtert und unüberhörbar die Luft aus.
    »Wie wollen Sie es anstellen, unbeobachtet aus der Stadt zu kommen?« fragte die Herzogin.
    »Ich kann für nichts garantieren. Aber ich hab’ mir so einiges zurechtgelegt.«
    »Ja?«
    »Am besten fahr’ ich gegen ein Uhr los, schätz’ ich.«
    »Ein Uhr morgens?«
    Ogilvie nickte. »Ist nicht viel los um die Zeit. Wenig Verkehr, aber nicht zu wenig.«
    »Sie könnten aber trotzdem gesehen werden?«
    »Das Risiko besteht immer. Müssen uns eben darauf verlassen, daß

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