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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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wir Glück haben.«
    »Wenn Sie aus der Stadt sind – wie weit wollen Sie dann noch fahren?«
    »Gegen sechs wird’s hell. Schätze, um die Zeit werd’ ich in Mississippi sein. Höchstwahrscheinlich in der Nähe von Macon.«
    »Das ist nicht weit«, protestierte die Herzogin. »Nur auf dem halben Weg durch Mississippi. Noch nicht einmal ein Viertel der Strecke nach Chikago.«
    Der fette Mann rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Soll ich vielleicht Vollgas geben? Ein paar Rekorde brechen? Und am Ende riskieren, daß eine Verkehrsstreife hinter mir herjagt?«
    »Nein, natürlich nicht. Mir liegt nur daran, daß der Wagen möglichst schnell weit weggebracht wird. Was werden Sie tagsüber machen?«
    »Irgendwo in Deckung gehen. Es gibt genug geeignete Stellen in Mississippi.«
    »Und dann?«
    »Sowie’s dunkel ist, brause ich ab. In nördlicher Richtung durch Alabama, Tennessee, Kentucky, Indiana.«
    »Wann ist es sicher? Wirklich sicher?«
    »Indiana, schätz ich.«
    »Und den Freitag über bleiben Sie in Indiana?«
    »Ich denke schon.«
    »So daß Sie am Samstag in Chikago sind?«
    »Samstag morgen.«
    »Schön«, sagte die Herzogin. »Mein Mann und ich fliegen am Freitagabend nach Chikago. Wir steigen im Drake-Hotel ab und warten dort, bis wir von Ihnen hören.«
    Der Herzog wich Ogilvies Blick aus und betrachtete seine Hände.
    »Sie werden von mir hören«, antwortete der Hausdetektiv bestimmt.
    »Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    »Ja, eine Vollmacht für die Garage. Für alle Fälle. Damit ich Ihren Wagen nehmen kann.«
    »Ich schreibe sie gleich aus.« Die Herzogin ging quer durch den Raum zu einem Sekretär. Sie schrieb hastig eine Zeile auf einen Bogen Hotelbriefpapier und kehrte einen Moment später mit dem zusammengefalteten Blatt zurück. »Das müßte eigentlich genügen.«
    Ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen, verstaute Ogilvie das Papier in einer Innentasche. Sein Blick klebte am Gesicht der Herzogin.
    Nach einem verlegenen Schweigen fragte sie ratlos: »Das war es doch, was sie wollten, oder nicht?«
    Der Herzog von Croydon erhob sich und schritt steifbeinig davon. Den beiden anderen den Rücken zukehrend, sagte er mürrisch: »Er will das Geld haben.«
    Ogilvies feistes Gesicht verzog sich zu einem süßlichen Grinsen. »Stimmt haargenau, Herzogin. Zehntausend jetzt, wie wir abgemacht hatten. Den Rest von fünfzehntausend am Samstag in Chikago.«
    Bestürzt hob die Herzogin ihre beringten Hände an die Schläfen. »Ich weiß nicht, wie … das hatte ich ganz vergessen. Es war soviel anderes zu bedenken.«
    »Macht nichts. Ich hätte Sie dran erinnert.«
    »Wir müssen es auf heute nachmittag verschieben. Unsere Bank wird das arrangieren …«
    »Bar, in kleinen Scheinen«, sagte der fette Mann. »Nicht höher als Zwanziger, und keine neuen Scheine.«
    Sie sah in forschend an. »Warum?«
    »Ist auf diese Art nicht nachweisbar.«
    »Trauen Sie uns nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »In einer Sache wie der soll man niemandem trauen. Wäre nicht klug.«
    »Und welchen Grund hätten wir dann, Ihnen zu trauen?«
    »Fünfzehntausend stehen noch aus … das ist ein verdammt guter Grund.« Die absurde Fistelstimme bekam einen Unterton von Ungeduld. »Und denken Sie daran – auch die will ich in bar, und Banken sind am Samstag nicht geöffnet.«
    »Angenommen, wir bezahlen Sie in Chikago nicht«, sagte die Herzogin.
    Das Grinsen, auch jede Andeutung davon, war verschwunden. »Ich bin wirklich froh, daß Sie das aufs Tapet gebracht haben. Damit wir uns richtig verstehen.«
    »Ich glaube, ich verstehe es ohnehin, aber sagen Sie es mir trotzdem.«
    »Was in Chikago passieren wird, Herzogin, ist folgendes. Ich werde den Wagen irgendwo verstecken, aber Sie werden nicht wissen, wo. Dann komme ich ins Hotel und kassiere, und sowie ich das Geld habe, geb’ ich Ihnen die Schlüssel und sag’ Ihnen, wo der Wagen steht.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Darauf komme ich gerade.« Die Schweinsäuglein funkelten. »Geht irgendwas schief –, zum Beispiel, wenn Sie mir sagen, Sie hätten das Geld nicht, weil die Banken am Samstag geschlossen sind und Sie das verschwitzt haben, dann alarmiere ich die Polizei – genau dort in Chikago.«
    »Dann würden Sie aber für sich selbst auch eine ganze Menge zu erklären haben. Beispielsweise, warum Sie den Wagen nach dem Norden geschafft haben.«
    »Da ist weiter nichts dabei. Ich würde bloß sagen, Sie hätten mir ein paar hundert Dollar

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