Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
heldenhaft, wie er sich verhalten hatte.
Sie riss sich mit aller Macht zusammen und fragte: »Sind irgendwelche Komplikationen aufgetreten?«
Der Arzt zog eine Augenbraue hoch. »Rein körperlich gesehen, nein.«
Seine Antwort ließ sie ungläubig blinzeln. »Heißt das, ihm geht es gut?«
Als der Mann mit der Hand durch die Luft fuhr, fiel Dianna auf, dass er eher verärgert denn besorgt wirkte.
»Er hat ziemlich viel einstecken müssen, und wir mussten auch einige Projektilsplitter aus der Schusswunde in seinem Bein entfernen. Aber es ist ja gar nicht seine Genesung, die mir Sorgen bereitet.«
»Was denn dann?«
Der Chirurg kniff sich in den Nasenrücken. »Er treibt sämtliche Schwestern in den Wahnsinn, weil er dauernd nach Ihnen fragt. Er hat sogar ein halbes Dutzend Mal versucht, eigenmächtig aufzustehen und sein Zimmer zu verlassen. Außerdem weigert er sich, irgendein Schmerzmittel oder auch nur eine Schlaftablette zu nehmen. Ich befürchte, wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen, wenn wir ihn dazu bewegen wollen, mit uns zu kooperieren.«
Dianna konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dem Himmel sei Dank – das alles klang ganz nach dem Sam MacKenzie, den sie kannte.
Und den sie immer geliebt hatte.
Sam setzte sich im Bett auf, zog sich den Klinikkittel über den Kopf und warf ihn auf den Stuhl. Das Laken bedeckte kaum seine Hüften. Eine Schwester kam herein, und angesichts seiner nackten Brust verschlug es ihr fast die Sprache.
»Stimmt etwas nicht mit dem Nachthemd?«, fragte sie schließlich, ohne den Blick von seinem entblößten Oberkörper abzuwenden.
»Ich möchte meine Kleider zurück«, knurrte er.
Sam wollte so schnell wie möglich aus diesem Krankenzimmer hinaus und zu Dianna. Er musste herausfinden, ob es ihr gut ging. Nicht bei ihr sein zu können und nichts über ihren Zustand zu wissen, machte ihn ganz verrückt.
Ein junger Arzt trat zu ihm ans Bett. »Mr MacKenzie«, begann er höflich, »ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
Für so einen Mist hatte er nun wirklich keine Zeit, und das Letzte, was ihn in diesem Moment interessierte, war ein weiterer Doktor, der sich nicht mehr einkriegte, während er Sams Verletzungen untersuchte. Die Kugel hatte ihn nur gestreift. Es ging ihm gut, basta.
»Was ist mit meinen Kleidern passiert?«
Der Arzt kicherte. »Die waren vollkommen zerfetzt und nicht mehr zu gebrauchen.« Dann zeigte er auf das Klemmbrett, das er in der Hand hielt. »Es wird Sie freuen zu hören, dass die CT keinen Befund ergeben hat. Kein Knochenbruch. Kein Muskelriss. Wie fühlen Sie sich denn im Moment?«
»Sehr gut. Sobald ich etwas zum Anziehen bekomme, bin ich hier weg.«
Die Schwester warf dem jungen Arzt einen Hilfe suchenden Blick zu. Der zuckte nur mit den Achseln. »Ich befürchte, dass wir Sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht guten Gewissens entlassen können. Aber ich werde sehen, ob ich Ihnen ein paar Kleider besorgen kann.«
»Ich weiß aber nicht, ob wir Sachen dahaben, die ihm passen«, sagte die Schwester, deutete auf Sams breite Schultern und den muskulösen Oberkörper und wurde dabei rot wie eine Tomate.
»Dr. Keyes dürfte in etwa seine Statur haben. Schauen Sie doch bitte, ob er eine Wechselgarderobe im Haus hat, die er Mr MacKenzie zur Verfügung stellen würde.« Dann wandte er sich wieder an Sam. »Bevor ich gehe, würde ich gerne erfahren, wie Sie das angestellt haben.«
»Was denn?«
»Diesen Absturz zu überleben. Sie sollten eigentlich längst tot sein. Aber das sind Sie nicht.«
Dianna hatte ihn gebraucht. Den Gebirgspfad zu erreichen, war notwendig gewesen, um sie und April zu retten – und Dianna zu heiraten. Das hatte ihn angetrieben, schlicht und ergreifend.
»Ich musste da noch etwas erledigen.« Dabei dachte er an die Frau, die er liebte.
In dem Moment kam jemand mit einem Kleiderberg auf dem Arm durch die Tür. Aber es war nicht die Schwester.
Es war Dianna.
Sie ließ die Sachen fallen, rannte zu Sam hinüber und barg den Kopf an seiner Brust. Er nahm sie in seine starken Arme und strich ihr übers Haar.
Auch wenn sie die letzten zehn Jahre über gut alleine zurechtgekommen war, so hatte sie jetzt keine Angst mehr davor, ihm zu zeigen, dass sie ihn brauchte.
Seine Stärke. Seine Zuversicht. Seine Liebe.
Wenn sie mit ihm zusammen war, fühlte sie sich geborgen.
»Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht«, sagte sie leise. »Geht es dir gut?«
Statt einer Antwort schenkte er ihr ein Lächeln, und Dianna glaubte, nie
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