Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
etwas Schöneres gesehen zu haben als dieses sonnengebräunte, zerschundene Gesicht.
»Mir ging es nie besser. Aber warum bist du nicht im Bett? Du musst doch vollkommen erschöpft sein.«
Sie lachte. Er hatte eine Kugel abbekommen, und trotzdem fragte er sie, warum sie sich nicht schonte.
»Ich glaube eher, dass du dir eine Auszeit gönnen solltest«, sagte sie und gab ihm einen zärtlichen Kuss. »Die ganze Zeit über hast du dich um mich und andere Leute gekümmert. Jetzt kann ich mich endlich einmal um dich kümmern.«
»Aber es geht mir gut«, beteuerte er. Also versuchte Dianna erneut, es ihm zu erklären.
»Ich habe mir so lange eingeredet, dass ich niemanden brauche, der auf mich aufpasst, und dass ich bestimmt nicht auf irgendeinen Retter in der Not warte. Aber ich habe mich geirrt. Es geht gar nicht darum, gerettet zu werden, sondern darum zu wissen, dass es jemanden gibt, der immer für dich da ist, was auch geschieht.«
Sie beugte sich zu ihm hinab und küsste ihn erneut. »Du warst immer der Stärkere von uns beiden, Sam. Derjenige, auf dessen Unterstützung ich immer zählen konnte. Dieses eine Mal möchte ich für dich da sein, wenn du es zulässt.«
Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, und sein hingebungsvoller Kuss traf sie mitten ins Herz.
»Wie könnte ein Mann da widersprechen?«
»Ich habe den Ärzten versprochen, dass ich meine ganze Überzeugungskraft einsetzen würde, um dich zur Vernunft zu bringen«, sagte sie lächelnd.
»Dann kannst du ihnen ja gleich sagen, dass sie mir mit ihren Pillen vom Leib bleiben sollen«, erwiderte er. »Du bist die einzige Medizin, die ich brauche. Wie geht es April?«, fragte er dann.
»Ich komme gerade von ihr. Sie ist auf dem Weg der Besserung. Und wir haben endlich in Ruhe miteinander geredet, Sam. Uns so richtig ausgesprochen.«
»Das freut mich«, sagte er und strahlte sie an. »Ich kann es kaum erwarten, sie kennenzulernen und ihr zu sagen, was sie für eine großartige Schwester hat.«
Von einem Moment zum anderen wurde er nachdenklich, und ein Muskel an seiner Wange zuckte. »Was war das überhaupt für ein Kerl? Was wollte er von dir? Hat er dir etwas angetan?«
Wie aufs Stichwort klopfte es an der Tür, und herein kamen die beiden Polizisten vom Campingplatz.
»Miss Kelley, Mr MacKenzie, wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden wir Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«
Diannas Herz setzte für einen Moment aus, doch Sams Hand, die auf ihrer lag, half ihr dabei, sich wieder zu beruhigen. Sie war immer schon lieber diejenige gewesen, die die Fragen stellte, und nicht umgekehrt. Sie wollte die Sache, so schnell es ging, hinter sich bringen.
Sie gab den Beamten eine knappe Zusammenfassung der Geschehnisse, und während sie den Männern die Rachefantasien dieses Fremden schilderte, kam es ihr vor, als würde sie sich aus der Ferne dabei beobachten.
Nachdem sie damit fertig war, wandten sich die Cops an Sam.
»Sie geben also zu, die Brände gelegt zu haben, Mr MacKenzie?«, fragte einer der Polizisten, nachdem er seinen Teil der Geschichte erzählt hatte.
Sam hielt seinem Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, stand. »Ja.«
Die Gründe für sein Vorgehen hatte er bereits erläutert. Diese Rauchsignale waren die einzige Möglichkeit gewesen, unter dem dichten Blätterdach auf sich aufmerksam zu machen. Er würde sich dafür weder entschuldigen noch nach irgendwelchen Ausflüchten suchen.
Er hatte wirklich alles aufs Spiel gesetzt, um ihr zu helfen – das verstand Dianna jetzt noch besser als vorher. Sogar seine Karriere und auch sein Leben.
»Hat die Hotshot-Crew das Feuer inzwischen gelöscht?«, fragte Sam.
»Das ja, aber wir werden sie trotzdem wegen Brandstiftung anzeigen müssen.«
»Schon klar.«
Die beiden Männer klappten ihre Notizblöcke wieder zu und wollten sich schon auf den Weg machen, doch Dianna hatte nicht vor, sie gehen zu lassen, bevor sie nicht auch ein paar Antworten erhalten hatte.
»Wer war dieser Mann?«
»Sein Name war Graham Taylor«, antwortete der größere, grauhaarige Beamte.
Es war offensichtlich, dass er es dabei belassen wollte, obwohl April, Sam und sie beinahe von ihm getötet worden wären.
»Und was war das für ein Ort, an den er mich gebracht hat?«
Die Polizisten wechselten einen kurzen Blick, dann nickte der Ältere von beiden dem anderen zu. »Eine Drogenküche. Danach haben wir schon seit einigen Monaten gesucht, aber alle Spuren führten nur zu seinem Zwillingsbruder. Wir waren
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