Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
ist er: Du bist damals nach San Francisco gegangen und hast dir ein besseres Leben aufgebaut. Ich habe meines beinahe ruiniert.«
Sie zog überrascht die Augenbrauen zusammen. »Wovon redest du? Du bist doch immer noch ein Hotshot. Du lebst nach wie vor in Tahoe, umgeben von all deinen Freunden, der Crew und Connor.«
»Ich hätte das alles beinahe verloren, Dianna. Ich bin damals mitten in ein schwarzes Loch gestürzt und habe mir nichts mehr gewünscht, als dass es mich ganz verschlingt.«
Sie wiegte den Kopf hin und her. »Ich verstehe nicht, was du meinst. Was soll das heißen – ein schwarzes Loch?«
Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar; diese Art von Seelenentblößung war ihm zutiefst zuwider.
»Nachdem du weggegangen bist, bin ich wieder in alte Highschool-Gewohnheiten zurückgefallen. Nur noch schlimmer. Ich habe ständig getrunken. Und mich nächtelang rumgetrieben. Wusste nicht, wo ich aufwachte. Ich habe der Crew geschadet. Bin einfach nicht zu Löscheinsätzen erschienen, und wenn ich es mal auf den Berg schaffte, war ich so verkatert, dass ich keine große Hilfe war.«
Endlich schien Dianna zu begreifen, was er da erzählte. »Es tut mir so leid«, sagte sie. »Ich möchte mich für das alles entschuldigen.« Vor Mitgefühl standen ihr Tränen in den Augen. »Wenn ich jetzt daran zurückdenke, sehe ich, was für ein verängstigtes und verwirrtes junges Ding ich damals war«, gab sie mit leiser Stimme zu. »Wenn ich gewusst hätte, welche Konsequenzen das alles für uns beide haben würde, dann hätte ich doch niemals …« Sie sprach den Satz nicht zu Ende, sondern begann noch einmal von vorne. »Du darfst nicht zulassen, dass eine einzige falsche Entscheidung dir alles verdirbt.«
»Es war weit mehr als das. Wenn Connor nicht gewesen wäre …«
Er gab sich gar nicht erst die Mühe, es weiter zu erläutern. Er hatte sie schon einmal gerettet, und sie hatte ihn verlassen. Vielleicht war er nur ein Mittel zum Zweck gewesen, um von ihrer Mutter wegzukommen. Vielleicht auch nicht.
Aber das spielte auch keine Rolle, denn sobald sie April gefunden hatten, würde dieser Rausch – der sich wie Leidenschaft und Liebe anfühlte – vorbei sein.
Und sie würde ihn ein weiteres Mal am Boden zerstört zurücklassen.
»Ich kann durchaus nachvollziehen, warum du über eine zweite Chance und das alles nachdenkst. Du hast zwei schlimme Unfälle überlebt. Und ja, du hast recht, wir haben uns verändert. Wir leben in vollkommen verschiedenen Welten.«
Diannas Augen funkelten, und er sah, dass er sie mit diesen harten Worten verletzte. Aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
»Bist du bereit aufzubrechen? Wir sollten nicht noch mehr Zeit verlieren«, sagte er abschließend und kletterte wieder ins Boot.
13
Wenn Dianna nicht bereits im Fernsehgeschäft durch eine knallharte Schule gegangen wäre, hätte sie das alles niemals durchgestanden. So aber hatte sie gelernt, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben, egal wie aberwitzig sich die Menschen um sie herum gebärdeten. Und konnte Sams Blick weiterhin standhalten, obwohl er ihr soeben das Herz gebrochen hatte.
Doch in ihrem Innern tobte ein Sturm. Genau wie damals, an dem Tag, als sie Lake Tahoe verlassen hatte.
Für ihn hatte sie ihren Schwur gebrochen, sich auf niemanden als sich selbst zu verlassen. Sie durfte diesen Fehler kein zweites Mal begehen.
Ihr Gespräch beim Essen war nur ein weiteres Beispiel dafür gewesen. Er hatte sie dazu gebracht, unbefangen über April zu reden, nur um sich selbst anschließend in einsilbigen Antworten zu ergehen und sie auf Distanz zu halten.
Es tat verdammt weh zu sehen, dass Sam ihr nicht mehr vertraute, und ständig an dem Schutzpanzer abzuprallen, den er um sich und sein Herz errichtet hatte. Natürlich war sie selbst daran nicht ganz unschuldig, weil sie ihn einfach verlassen hatte, das wusste Dianna selbst. Aber sie war so voller Zweifel gewesen – so jung und verängstigt. Und ja, so dumm. Er konnte sich doch heute nicht mehr darauf herausreden, dass sie sich als Achtzehnjährige falsch verhalten hatte.
Wortlos stieg sie auf ihrer Seite des Schlauchboots ein. Sie paddelten etwa eine halbe Stunde lang, ohne auch nur einen Ton zu sagen. Von der angenehmen Vertrautheit während des Mittagessens war nach dem verhängnisvollen Stelldichein am Flussufer und der anschließenden Auseinandersetzung nichts mehr zu spüren.
Bald darauf steuerte Sam sie wieder ans Ufer.
»Den
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