Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
schließlich, die die Hochzeit verschieben wollte, und nicht ich.«
Dieser Vorwurf schien sie hart zu treffen. »Mir kam es ganz so vor, als wäre dir das nur recht gewesen. Nie werde ich den Tag vergessen, an dem ich dir von dem Schwangerschaftstest erzählt habe – du sahst ungefähr so begeistert aus, als hätte ich dir eine Pistole an den Kopf gehalten und gesagt: ›Heirate mich, sonst …‹ Ich habe mir mein ganzes Leben über geschworen, nicht die gleichen Fehler wie meine Mutter zu machen, aber dann endete ich genau so wie sie, mit einem Kerl, der sich dazu verpflichtet fühlte, mit mir vor den Altar zu treten. So ein Antrag sollte eigentlich der schönste Tag im Leben einer Frau sein. Bei mir war es der schlimmste. Ich wusste genau, du hast mich nur gefragt, weil du dich ehrenhaft verhalten wolltest. Und ich wusste auch, dass wir es irgendwann bereuen würden.« Sie hielt inne und schloss für einen Moment die Augen. »Ich hätte nur nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde.«
Nachdem er es zehn Jahre lang gewohnt gewesen war, jedes Gefühl bereits im Keim zu ersticken, war Sam von all dieser Wut, Verzweiflung und Liebe, die jetzt auf ihn einstürmten, vollkommen überwältigt.
Was er allerdings noch viel unglaublicher fand, waren all die Dinge, die Dianna gesagt hatte. Es war an der Zeit, einiges klarzustellen.
»Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.«
Darüber musste sie lachen. Sam konnte es kaum fassen, sie lachte ihn tatsächlich aus! »Willst du mir ernsthaft erzählen, dass du dir mit zwanzig Jahren eine Frau und ein Kind gewünscht hast? Dass du nicht lieber in Bars gegangen wärst, um dich auszutoben und ein ganz normales Leben zu führen, so wie alle anderen jungen Feuerwehrmänner auch?«
Verdammte Scheiße, natürlich hatte er sich so gefühlt, was glaubte sie denn?
Er drehte den Spieß einfach um: »Gehst du etwa von dir selbst aus? Wolltest du dich vielleicht selber noch austoben und mit anderen Typen rummachen, anstatt meinen Ring am Finger zu tragen?«
Sie schüttelte entgeistert den Kopf und vergrub das Gesicht in den Händen. In diesem Moment wollte er nichts mehr, als sie in die Arme nehmen, auch wenn sie gerade mitten in einem Streit steckten.
»Nein«, sagte sie nach einer Weile und hob wieder den Kopf. »Ich habe dich geliebt, Sam. Ich wollte niemanden außer dir.« Ihre vollen Lippen hoben sich zu einem leichten Lächeln. »Das heißt allerdings nicht, dass ich schon bereit für ein Kind gewesen wäre. Und dir ging es doch genauso.«
Warum sollte er sich und ihr noch länger etwas vormachen. Sie waren darüber hinaus.
»Da hast du recht. Ich war noch nicht so weit.« Er suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, um sich ihr verständlich zu machen. »Aber das bedeutet doch nicht, dass ich mich nicht irrsinnig gefreut habe, als es dann doch passiert ist!«
Eine einzelne Träne rann Dianna über die Wange, und Sam ballte die Hände, sonst hätte er sie ihr fortgewischt.
»Bei mir war es auch so«, gab sie mit zittriger Stimme zu. »Ich konnte es kaum fassen, wie viel Liebe ich für dieses kleine Wesen in mir entwickelte. Und obwohl ich mir darüber im Klaren war, dass wir eigentlich noch zu jung waren, hab ich doch gehofft, dass wir es irgendwie hinbekommen.« Sie schloss die Augen, und ihre Stimme wurde zu einem Flüstern. »An jenem Tag ist ein Teil von mir gestorben – von uns beiden. Und ich habe nicht nur das Baby verloren, sondern auch noch dich.«
Sam konnte sich nicht länger zurückhalten und schloss Dianna in die Arme.
Seine Wut war verraucht. Wie sollte er ihr böse sein?
»Es tut mir so leid, Dianna«, raunte er mit den Lippen an ihrem Haar.
»Mir auch«, sagte sie nach kurzem Zögern und löste sich aus seiner Umarmung. Sie loszulassen gehörte zum Schwersten, was er je getan hatte.
Dianna war erleichtert, dass sie endlich eine gemeinsame Ebene gefunden hatten. Nichts von dem, was geschehen war, war böse Absicht gewesen. Sie waren einfach zu jung gewesen und hatten es nicht besser gewusst. Sie konnten beide nicht sagen, wie es für sie weitergehen würde – ob sie sich je wieder aufeinander würden einlassen können. Doch tief im Innern war Dianna überzeugt, dass sie die richtige Entscheidung fällen würden, wie auch immer diese aussehen sollte.
Die richtige Entscheidung für sie beide.
»Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du so ehrlich warst«, sagte sie.
Das Lächeln, mit dem er darauf antwortete, veschlug ihr den Atem. »Gern
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