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Hotzenwaldblues

Hotzenwaldblues

Titel: Hotzenwaldblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Gabriel
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dauernd
kommt etwas Neues heraus.«
    »Tüte, sagen Sie? So, so, das werde ich mir merken. Ich habe ganz
zufällig in Forstweilers Notebook eine Datei mit dem Namen ›Waechter‹ entdeckt.
Leider war keine Zeit, mir den Inhalt näher anzusehen. Ach, noch was. Man hat
immer noch nicht herausgefunden, woher der Sprengstoff für die drei Brandsätze
stammt. Nur, dass er ziemlich alt gewesen sein muss. Aber das war ja von Anfang
an klar.«
    »Und was heißt das?«
    »Lassen Sie sich überraschen. Wollen Sie nun mit oder nicht?«
    »Selbstredend ja.«
     
    Iris ließ den Lift links liegen und rauschte mit vollen
Segeln erst die Treppe hoch und dann in die Richtung von Forstweilers Zimmer.
Sie drückte leise die Klinke herunter. Die Tür war abgeschlossen. Doch das
Schloss leistete dem Dietrich keinen großen Widerstand. Max Trautmann
beobachtete sie interessiert. »Ist so was denn erlaubt?«
    »Schscht! Sie vermasseln sonst den Überraschungseffekt.«
    Im Raum herrschte Dämmerlicht, die Vorhänge waren noch zugezogen.
Beide Männer schliefen fest. Und beide schnarchten zum Gotterbarmen. Iris fand
es mehr als erstaunlich, dass jemand bei diesem Konzert aus Grunz- und
Kehllauten überhaupt schlafen konnte.
    Sie rüttelte Forstweiler wach. Trautmann übernahm Kohlbrenner.
Zunächst recht sanft, weil er wohl Bedenken hatte wegen des Beinah-Herzinfarktes
am Vorabend. »Los, heftig«, zischte sie ihm zu. »Ich wette, der Infarkt war
auch getürkt.« Trautmann tat, wie ihm geheißen.
    Johannes Forstweiler schoss hoch. Und gleich darauf saß auch Joseph
Kohlbrenner senkrecht auf seiner Gästeliege.
    »So, und jetzt werden wir Tacheles reden«, erklärte Iris, während
die beiden Männer noch dabei waren herauszufinden, welche Furie denn da in ihr
Zimmer eingedrungen war. »Herr Kohlbrenner, ich weiß, dass Sie lügen. Sie haben
die Brände selbst gelegt. Sie wollen sie Ihrem Schwiegersohn in die Schuhe
schieben, in der Hoffnung, dass die Polizei ihn ins Gefängnis steckt. Dann
hätten Sie endlich ihre Ruhe vor ihm. Sie, Herr Forstweiler, haben die
Drohbriefe geschrieben. Auf Ihrem PC . Sie beide
und Herr Örtler sind der Wächter . Schauen Sie
nicht so, Herr Forstweiler. Ich habe die Datei gesehen. Falls Sie sie
inzwischen gelöscht haben sollten, kann die Polizei sie problemlos
rekonstruieren. Und glauben Sie, ich habe nicht gemerkt, wie erleichtert Sie
beide waren, als Sie erfahren haben, dass der Sprengstoffexperte durchkommen
wird? Das hatten Sie nicht geplant, nicht wahr? Ich meine, dass ein Mensch
verletzt wird. Sie wollten nur ein bisschen Aufregung verursachen. Franz Örtler
hat den Sprengstoff für die drei Bombenattentate besorgt. Er war früher
Ingenieur und hatte Zugang zu allen möglichen Sprengstoffen. Wahrscheinlich
lagerte die notwendige Menge noch irgendwo bei ihm, vergessen, was weiß ich.
Vielleicht hat Herr Örtler schon vor Jahren was damit in die Luft sprengen
wollen. Um die Bomben zu bauen, haben Sie sich daran erinnert. Und jetzt will
ich sofort wissen, was das sollte. Sie wissen schon, dass Sie dafür alle drei
ins Gefängnis gehen? Davor schützt Sie auch Ihr Alter nicht!«
    Iris konnte hören, wie Max scharf die Luft einsog. Ja, damit hat er
nicht gerechnet, dachte sie mit Genugtuung und hoffte, dass ihre Attacke die
erhoffte Wirkung auf die beiden noch recht benommen aussehenden Senioren zeigen
würde. Sie hatte nicht vor, ihnen Zeit zu geben, sich zu sammeln. »Ach, ehe ich
es vergesse: Ich bin noch immer Kriminalhauptkommissarin, für den Fall des Wächters jedoch im verdeckten Einsatz. Also
versuchen Sie nicht zu leugnen. Ich habe Sie beobachtet. Und ich weiß, dass Sie
sich in meinen PC und in den der Polizei eingehackt
haben. Außerdem wissen wir, dass Sie die Briefe des Wächters auf dem alten Drucker von Franz Örtlers Schwiegersohn gedruckt haben, den er
ausrangiert und in die Garage gestellt hatte, weil er ihn auf den Schrottplatz
bringen wollte.« Das war ein Schuss ins Blaue. Das hatten sie bisher nicht
untersucht. Iris beglückwünschte sich dafür, dass ihr dieser Gedanke auf die
Schnelle auch noch gekommen war. »Sie sehen also, es gibt genug Beweise.
Abstreiten wäre zwecklos«, fuhr sie energisch fort.
    Kohlbrenner schaute seinen Kumpel fassungslos an. »Johannes, du
bisch en Häcker? Dodavo häsch du gar nix g’sait.«
    »Ich han euch it wölle beunruhige, ‘s war jo a biz heikchel.«
    »Und wieso häsch du au schpöter nix g’sait, als sie die Häckerei
entdeckt hän?«
    »Ich

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