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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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Nicht nur das, sie sieht LeRoy in der Ambulanz und denkt, der bin ich auch.«
    »Ist LeRoy auch eine schwarzhäutige Person?« fragte Quick.
    »Klar. Sie kriegt uns alle durcheinander. Is ganz OK , Mann, hab noch kein’ Gomer getroffen, der zwei schwarze Ärzte unterscheiden konnte. Sie wissen ja, wie das is. Bis dann. Und sei ’ne Wand.«
    »Wir haben gerade noch Zeit, eine Geschichte von Granaten-Zimmer-Dubler zu erzählen, bevor wir heute auf Streife gehen«, sagte Gilheeny. »Nachdem wir also die Bande gegenseitiger Freundschaft geknüpft hatten, boten Quick und ich Ihrem Dubler an, ihn als Gegenleistung für den Transfer von enzyklopädischem Wissen von seinem Gehirn zu unseren Gehirnen, in die eher pornographischen Aspekte unserer Streife einzuweihen. Er war schon bei dem Gedanken daran erregt. Eines Nachts holten wir ihn um Mitternacht vor dieser Tür hier ab und sagten, wir hätten es arrangiert, daß er mit einer Schönen der Nacht seine unanständigen Sachen anstellen könnte, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Der große Gilheeny saß am Steuer und ich auf dem Beifahrersitz«, sagte Quick, »und Dubler hinten. Wir hielten kurz in der Gegend an, die unter Seeleuten und Matrosen der
Strip
heißt, und ließen eine Bekannte von uns, eine gewisse Lulu, hinten zu Dubler einsteigen. Lulu war der Inbegriff von heißem Sex und billiger Spannung.«
    »Wir versicherten Dubler, daß er mit Lulu alles machen dürfe, was er wolle, und daß wir nicht in den Rückspiegel sehen würden. Dann machten wir das Radio an und fuhren ziellos herum und ließen unsere Augäpfel in die hellen Lichter blinzeln.«
    »Dubler und Lulu kamen sofort zur Sache«, sagte Quick. »Seine Hand wanderte zu einer Brust, die sofort Flagge zeigte. Und nach einigem Zögern brachte unsere Granate aus New Jersey auch den Mut auf, ein heißes Händchen unter den kurzen Rock zu schieben. Höher und immer höher den Schenkel hinauf, wie wir im Rückspiegel beobachten konnten.«
    »Plötzlich stieß er auf etwas Hartes«, sagte Gilheeny, »hart und lang in Form eines erigierten, männlichen Glieds der XY -Chromosomen-Spezies.«
    »Es gab eine heftige Explosion der kleinen Granate. Wir hielten an, Lulu sprang auf der einen Seite raus, Dubler auf der anderen. Es hat Tage gedauert, bis wir mit jener einmaligen menschlichen Reaktion aufhören konnten, die da Lachen heißt.«
    »Dubler hat uns vergeben, aber nur zögernd.«
    »Und auch erst nachdem wir ihm erklärten, das wäre ein Teil unserer Belehrungen gewesen. In gewissem Sinne sind auch wir wandelnde Lehrbücher, nur von einer anderen Art.«
    »Was ist denn Lernen anderes als ein Austausch von Gedanken?« fragte der Rotschopf fröhlich. »Jetzt müssen wir aber los. Für Ihr freundliches Zuhören und als Vorauszahlung für das, was Sie uns lehren werden, versprechen wir, während Ihrer acht Stunden Schicht alle Betrunkenen, Unfälle, Schußverletzungen und aufdringlichen Nutten vom
House of God
fernzuhalten und ans andere Ende der Stadt zur Notaufnahme des MBH zu bringen. Mögen Sie eine geruhsame Nacht haben, und gute Nacht.«
    »Warum hängen Sie hier herum und nicht im MBH ?« fragte ich. »Und warum sind Sie so nett zu mir?«
    »Man’s Best Hospital ist kein angenehmer Ort. Es ist vollgestopft mit Hochleistungstypen, denen besonders eine menschliche Eigenschaft, der Humor, fehlt. Einen irren Abe würde man dort sofort einweisen. Als Jude wissen Sie, daß das MBH voll ist mit supertollen und gewissenhaften Christen. Als katholische Polizisten wissen wir, daß es voll ist mit supertollen und gewissenhaften Protestanten. Der jüdische
Tern,
den man dort immer wieder mal anstellt, ist eine Schande für seine Herkunft. Wir wissen zum Beispiel, daß Granaten-Zimmer-Dubler und auch Sie im MBH als
Intern
abgelehnt wurden, trotz Ihrer hohen Qualität auf dem Papier und in Person, und beide sind Sie abgelehnt worden wegen Ihrer ›Einstellung‹«.
    »Woher wissen Sie so viel über mich?« rief ich ihnen nach, als sie durch die automatische Tür verschwanden. Nur der Computer, der meine Daten für das
Internship
ausgewertet hatte, wußte, daß ich mich zuerst im MBH beworben hatte und abgelehnt worden war. Und die Computerauswertung war absolut vertraulich. »Wieso sind Sie so sicher?«
    Ihre Antwort kam freundlich durch das Wuuuschsch der sich schließenden Tür geschwebt und blieb so graziös an einem unsichtbaren Haken in der Luft hängen wie der Seidenschal eines Zauberers:
    »Wären wir Polizisten,

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