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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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versucht, mit ihr darüber zu reden, sie dazu zu bringen, die fehlenden Stücke wieder zu sich zu rufen und dann zurück in ihren Körper zu gehen. Nicht, dass er diesen Anderwelt-Kram so recht verstand, andererseits: Je länger er hier war, desto mehr
wusste
er einfach, was vielleicht daran lag, dass er mausetot war.
    Mann, war das schräg, sich klarzumachen, dass er tot war. Nicht gruselig oder bizarr, denn er kam sich nicht tot vor. Er kam sich ganz normal vor, nur dass er woanders war. Heath kratzte sich am Kopf. Verdammt, es war nicht leicht, das so richtig zu fassen. Dagegen war es kein Problem, sich klarzumachen, dass Zoey
nicht
tot war und deshalb absolut nicht hierhergehörte.
    Heath seufzte. Manchmal fühlte er sich, als gehörte auch er nicht hierher. Sicher, es war cool hier. Wobei das mit Zoeys üblem Zustand schon störte, ebenso wie die Tatsache, dass sie hier nicht rauskamen, ohne dass Kalona (oder wer immer zur Hölle da draußen herumhing) sich auf sie stürzte und ihn wahrscheinlich zum zweiten Mal umbringen würde. Falls das möglich war. Also, abgesehen davon war es echt nett hier. Aber eben nur nett.
    Es war, als bräuchte sein Geist noch etwas anderes – etwas, das er hier nicht finden konnte.
    »Du bist zu früh gestorben, deshalb.«
    Heath zuckte vor Schreck zusammen. Vor ihm stand Zoey. Sie wiegte sich unruhig hin und her, trat von einem Fuß auf den anderen und betrachtete ihn voll gequälter Traurigkeit.
    »Zo, Baby, du bist ’n bisschen unheimlich, wenn du so – flupp! – einfach vor mir auftauchst.« Er zwang sich zu lachen. »Man könnte meinen, du wärst der Geist, nicht ich.«
    »Sorry … sorry …«, murmelte sie und fing an, im Kreis um ihn herumzugehen. »Die haben mir nur gesagt, dass du hier nicht glücklich bist, weil du zu früh gestorben bist.«
    Heath blieb stehen, drehte sich aber mit ihr mit. »Wer sind ›die‹?«
    Zoey machte eine vage Geste in Richtung Wäldchen. »Die, die ein bisschen so sind wie ich.«
    Heath trat neben sie, nahm ihr Tempo auf und ging neben ihr her. »Baby, weißt du nicht mehr – wir haben über ›die‹ geredet. Sie sind ein Teil von dir. Deshalb fühlst du dich im Moment so konfus. Wenn die das nächste Mal mit dir reden, musst du sie ganz dringend bitten, dass sie wieder in dich zurückkommen. Dann wär alles viel besser.«
    Sie sah ihn an. Ihre Augen waren riesig und verloren. »Nein, kann ich nicht.«
    »Warum nicht, Baby?«
    Zoe brach in Tränen aus. »Ich kann nicht, Heath. Das hier dauert schon zu lange. Ich kann meine Seele nicht zusammensetzen. Ich kann mich nicht erinnern – ich kann mich nicht konzentrieren –, das Einzige, was ich sicher weiß, ist, dass ich das hier verdient hab.«
    »Das hier hast du nicht verdient.« Heath stellte sich Zoey in den Weg und hob die Hände, um sie ihr auf die Schultern zu legen, damit sie ein für allemal stehenblieb und ihm zuhörte. Da bemerkte er aus dem Augenwinkel ein goldenes Band, das ihn einen Moment lang ablenkte.
    Dieser Moment genügte, um Zoeys Rastlosigkeit wieder zu wecken. Sie schrie kläglich auf und schluchzte: »Ich muss gehen! Ich muss weiter, Heath. Ich kann nicht anders.« Und ehe er sie aufhalten konnte, entglitt sie ihm mit einer seltsamen Bewegung, fast schwebend, als wäre ihre fahle Gestalt eine Feder in einem starken Wind, der sie rasch und ziellos weiter in das Wäldchen trieb.
    »Mann, Scheiße. Schon wieder nix.« Er machte sich daran, ihr zu folgen. Er musste sie dazu bringen, ihm zuzuhören. Er musste ihr helfen. Dann verließ ihn der Mut, und er blieb stehen. Das Problem war, er wusste nicht wie. »Was soll ich bloß tun?!«, schrie er und hieb mit der Faust auf den moosüberzogenen Stamm eines Baumes. »Was soll ich bloß tun?!« Ohne den Schmerz in seiner Hand zu beachten, hämmerte er auf den Baum ein. »Was – soll – ich – bloß – tun – Mist – verdammter!« Bei jedem Wort ließ er die Faust niedersausen, bis seine Knöchel blutig waren und der Geruch seines eigenen Blutes sich wie eine unsichtbare Wolke um ihn legte.
    In diesem Moment schob sich ein Schatten vor die Sonne. Er wischte sich die vor Schmerz pochende Hand am Moos ab und sah hinauf.
    Dunkelheit. Schwingen, die das Licht der Göttin verdunkelten.
    Mit klopfendem Herzen ballte Heath die blutenden Fäuste und kauerte sich kampfbereit nieder, aber kein Angriff kam.
    Stattdessen offenbarte sich das Etwas durch gewisperte Gedanken, die aus den Schatten über ihm zu tropfen und

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