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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Deckung von Gebüsch und Unterholz schlichen sie sich heran. Als Stark mit einem Nicken auf einen mannshohen Haufen moosbedeckter Felsen zeigte, nicht weit von Zoey entfernt, aber weit genug, dass sie nicht dahintersehen konnte, blieb Heath mit ihm dort stehen und sog die würzige Luft tief ein.
    »Komisch.« Er sprach leise, damit sie ihn nicht hören konnte. »Was macht eine Zeder hier?«
    »Zeder? Ist das eine?«, fragte Stark.
    »Jep. Zwischen Zos altem Haus und meinem steht eine, die fast genauso aussieht – und sie riecht auch genauso.«
    »Zoeys Grandma hat uns ausrichten lassen, dass wir Zedernnadeln neben mir verbrennen sollen, während ich in der Anderwelt bin. Aphrodite hat einen ganzen Sack davon mitgebracht. Sie hat sie angezündet, bevor ich meinen Körper verlassen habe.« Er sah Heath an. »Der Baum ist ein gutes Zeichen. Das heißt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.«
    Heath sah Stark lange an. Dann sagte er: »Ich hoffe schwer, dass das stimmt, aber es macht mir die Sache nicht leichter, das sag ich dir.«
    »Ja, schon kapiert.«
    »Wirklich? Verstehst du, ich bin im Begriff, dir das einzige Mädchen zu überlassen, das ich je geliebt habe, und das in einem Moment, wo sie mich wahnsinnig braucht.«
    »Was soll ich dazu sagen, Heath? Dass ich wünschte, es wäre nicht so? Ja, das wünschte ich. Dass ich wünschte, du wärst nicht tot und Zoeys Seele nicht zerschmettert, und meine größte Sorge wäre, dass ich eifersüchtig auf dich und diesen Blödmann Erik bin? Oh ja, das wünschte ich.«
    »Auf Erik musst du nicht eifersüchtig sein. Zo würde nie im Leben längere Zeit mit einem so besitzergreifenden Deppen zusammen sein wollen. Von solchen Typen brauchst du dich nicht stressen zu lassen.«
    »Falls ich sie wieder an einem Stück in ihren Körper zurückbekomme, werd ich mich nie wieder von irgendeinem Typen stressen lassen.«
    »Wenn«, sagte Heath sehr ernst. Stark runzelte die Stirn. Heath seufzte und erklärte. »
Wenn
du sie wieder an einem Stück in ihren Körper kriegst, nicht falls. Solange ich nicht sicher bin, dass du weißt, was du tust, lass ich sie nicht mit dir allein.«
    Stark nickte. »Verstehe. Hast recht.
Wenn
ich sie wieder in ihren Körper bekomme. Ich bin sicher, dass ich das Richtige tue – dass
wir
das Richtige tun. Das Problem ist nur, dass ich genau weiß: Egal wie wir’s anpacken, es wird Zoey verletzen.«
    »Ja, ich weiß.« Heath deutete mit dem Kinn auf Zoey. »Aber nichts ist so schlimm wie das, was momentan mit ihr passiert.« Heath senkte kurz den Kopf und klatschte sich einmal gegen jede Schulter, als wollte er seine Football-Schulterpolster prüfen. Dann schüttelte er sich, stieß einen tiefen Atemzug aus, hob den Kopf und sah Stark ein letztes Mal an. »Mach ihr klar, dass ich nicht will, dass sie meinetwegen in Verzweiflung ausbricht und Rotz und Wasser heult. Sag ihr, sie sieht total hässlich dabei aus.«
    »Mach ich.«
    »Oh, und wo wir schon dabei sind, gewöhn dir an, immer ’ne Packung Taschentücher dabeizuhaben. Ich übertreib nämlich nicht. Zoey läuft wirklich immer die Nase, wenn sie heult.«
    »Okay, gut, ich denk daran.«
    Heath streckte die Hand aus. »Pass für mich auf sie auf.«
    Stark umschloss mit der Hand seinen Unterarm. »Hierauf gebe ich dir meinen Eid von Krieger zu Krieger.«
    »Gut. Denn ich werd dich auf deinen Eid festnageln, wenn wir uns das nächste Mal sehen.«
    Dann ließ Heath Starks Arm los, holte noch einmal tief Luft und trat aus der Deckung hinaus. Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, was gleich geschehen würde. Stattdessen sah er Zoey an, und sein Blick sah nicht das schattenhafte Ding, zu dem sie unaufhaltsam zu werden drohte, sondern das Mädchen, das er liebte, seit er ein kleiner Junge war. Er sah die asymmetrischen Ponyfransen vor sich, die sie sich in der vierten Klasse selbst geschnitten hatte. Er lächelte beim Gedanken daran, was für ein Wildfang sie in der Mittelschule gewesen war, als ihre Knie über viele Monate immer neue Schrammen gehabt hatten, kaum dass die alten verschorft waren. Dann der Sommer vor ihrem ersten Jahr an der Highschool, als sie, noch schlaksig und fohlenhaft, mit ihrer Familie einen Monat lang in Urlaub gewesen war, und als sie wiederkam, war sie plötzlich zu einer jungen Göttin geworden – seiner Göttin.
    »Hey, Zo«, sagte er, als er sie erreicht hatte und sich dem Tempo ihrer rastlosen, sinnlosen Wanderung anpasste.
    »Heath! Ich hab mich schon gefragt, wo du bist.

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