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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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spüren, was mit dem Vampyr los ist, als andersrum. Was ich von dir kriege, ist –«
    »Meine Kraft«, unterbrach er sie. Sie hatte nicht den Eindruck, dass er wütend klang. Nur müde und fast hoffnungslos. »Die Kraft meiner Unsterblichkeit fließt in dich.«
    »Heilige Scheiße! Deswegen ist das alles so schnell geheilt.«
    »Ja. Und meine Wunden heilen nicht.«
    Stevie Rae blinzelte verblüfft. »Oh, Mist. Dir geht’s sicher total bescheiden – du siehst echt mies aus.«
    Er gab einen halb lachenden, halb schnaubenden Laut von sich. »Und du siehst aus, als ginge es dir wieder blendend.«
    »Ich bin gesund, aber blendend wird’s mir erst wieder gehen, wenn ich rausbekommen hab, wie ich Zoey helfen kann. Sie ist meine beste Freundin, Rephaim. Sie darf nich sterben.«
    »Auch er darf nicht sterben. Er ist mein Vater.«
    Sie betrachteten sich gegenseitig und versuchten beide, dieses Etwas zwischen ihnen zu verstehen, durch das sie sich vom anderen so sehr angezogen fühlten, obwohl sie in so entgegengesetzten Welten lebten, getrennt durch Zorn, Kränkung und Schmerz.
    »Pass auf. Wie wär’s, wenn wir dir erst mal was zu essen suchen. Dann stell ich diesen Flügel wieder ruhig, was leider bestimmt kein Spaß wird, und dann überlegen wir uns, was mit Zoey und deinem Daddy los sein könnte. Aber eins sag ich dir. Ich kann deine Gefühle nich so genau spüren wie du meine, aber ich weiß genau, wenn du mich anlügst. Und ich bin ziemlich sicher, dass ich dich finden kann, egal wo du bist. Wenn du mich also anlügst und Zoey in die Falle locken willst, dann nehm ich dich mit aller Macht der Erde
und
unserer Prägung in die Mangel.«
    »Ich werde dich nicht anlügen.«
    »Gut. Dann gehen wir jetzt ins Museum und suchen die Küche.«
    Stevie Rae drehte sich um und verließ die Dachterrasse, und der Rabenspötter folgte ihr, als wäre er mit einer unsichtbaren, aber unzerbrechlichen Kette an die Hohepriesterin gekettet.

Stevie Rae
    »Mit dieser Macht könntest du alles auf der Welt bekommen, was du dir wünschst«, sagte Rephaim zwischen zwei Bissen des XXL -Sandwichs, das sie ihm aus den noch genießbaren Vorräten in den Großküchen-Kühlschränken des Museumsrestaurants gebastelt hatte.
    »Nee, nich wirklich. Ich mein, klar, ich kann ’nen müden, überarbeiteten und ’n bisschen dämlichen Museumsnachtwächter dazu bringen, dass er uns reinlässt und dann vergisst, dass es uns je gegeben hat; aber ich könnte nich
die Welt regieren
oder so was in der Art.«
    »Dennoch ist sie ein hervorragendes Werkzeug.«
    »Nein. Sie ist ’ne Verantwortung, um die ich nie gebeten hab und die ich im Grunde gar nich will. Schau, ich will nich dazu fähig sein, Menschen nach Belieben nach meiner Pfeife tanzen zu lassen. Wenn ich auf Nyx’ Seite bin, ist das einfach nich richtig.«
    »Weil deine Göttin nicht dafür ist, dass ihre Anhänger sich ihre Wünsche erfüllen?«
    Stevie Rae betrachtete ihn eine Weile und drehte dabei mechanisch eine Locke zwischen den Fingern, weil sie sich fragte, ob er sie irgendwie ködern wollte, aber sein roter Blick war völlig ernst. Da holte sie tief Luft und erklärte es ihm. »Nich deshalb, sondern weil Nyx dafür ist, dass alle ’nen freien Willen haben, und wenn ich mich in den Geist von ’nem Menschen reinschmuggle und ihm Sachen eingebe, die nich auf seinem Mist gewachsen sind, dann nehm ich ihm seinen freien Willen. Und das ist nich richtig.«
    »Glaubst du wirklich, jeder auf der Welt sollte einen freien Willen haben?«
    »Ja. Deshalb bin ich ja hier und kann mit dir reden. Weil Zoey mir diese Möglichkeit zurückgegeben hat. Und ich hab sie dir jetzt als ’ne Art Wiedergutmachung weitergegeben.«
    »Du hast mich am Leben gelassen in der Hoffnung, dass ich meinen eigenen Weg wähle und nicht den meines Vaters.«
    Sie war überrascht, dass er es so offen aussprach, aber sie fragte nicht nach, woher diese plötzliche Ehrlichkeit kam, sondern machte weiter. »Ja. Das hab ich dir gesagt, als ich den Tunnel hinter dir zugemacht hab und dich hab gehen lassen, statt dich meinen Leuten auszuliefern. Die Verantwortung für dein Leben liegt jetzt bei dir. Du bist niemandem verpflichtet, nich deinem Vater und auch niemandem sonst.« Sie schwieg einen Augenblick lang und sagte dann ganz schnell: »Und du hast schon angefangen, ’nen anderen Weg zu gehen, indem du mich auf dem Dach gerettet hast.«
    »Es war nur vernünftig, die Schuld zwischen uns zu begleichen. Es ist gefährlich, eine

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