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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Doch sein Blick kehrte zu Zoeys bleichem Gesicht zurück.
    Und ich werde mich bereitmachen, den Bund mit dem Tod einzugehen.

Zoey
    Alles war irgendwie falsch.
    Nicht, dass ich nicht wusste, wo ich war. Ich meine, ich wusste, dass ich in der Anderwelt war, aber nicht tot, und dass Heath bei mir war, der tot war.
    Göttin! Es war so krass, dass es immer normaler wurde, Heath als TOT anzusehen.
    Aber egal, abgesehen davon war alles einfach irgendwie falsch.
    Im Augenblick lag ich an Heath gekuschelt da. Wie ein altes Ehepaar dösten wir eng umschlungen auf einem Moospolster in einer ovalen, ungefähr bettgroßen Vertiefung zwischen den knorrigen Wurzeln eines alten Baumes. Eigentlich hätte ich mich wahnsinnig wohlfühlen müssen. Das Moos war total weich, und Heath wirkte ganz und gar lebendig. Ich konnte ihn sehen, hören, berühren – er roch sogar nach Heath. Ich hätte mich entspannen und einfach die Zeit mit ihm genießen sollen.
    Warum also
, fragte ich mich, während ich einer Schar tanzender blaugeflügelter Schmetterlinge zuschaute,
bin ich so rastlos und überhaupt ›neben der Schnur‹, wie Grandma sagen würde?
    Grandma …
    Ich vermisste sie. Dass sie nicht da war, war wie ein leichter Zahnschmerz. Manchmal ging er weg, aber ich wusste, dass er noch irgendwo lauerte und zurückkommen würde – wahrscheinlich stärker als zuvor.
    Sie machte sich bestimmt Riesensorgen um mich. Und war traurig. Es war schrecklich, daran zu denken, wie traurig Grandma sein musste, und meine Gedanken schlugen schnell einen anderen Weg ein.
    Ich konnte nicht mehr einfach daliegen. Ich rückte von Heath ab, vorsichtig, um ihn nicht zu wecken.
    Und ich fing an, unruhig auf und ab zu gehen.
    Dadurch wurde es ein bisschen besser. Also, jedenfalls kam es mir eine Weile so vor. Ich ging hin und her, hin und her, wobei ich immer darauf achtete, Heath im Blick zu haben. Im Schlaf sah er total süß aus.
    Ich hätte so gern auch geschlafen.
    Aber ich konnte nicht. Wenn ich mich entspannte – wenn ich die Augen schloss –, war es, als würden Teile von mir abfallen. Aber wie konnte das sein? Wie konnte ich mich verlieren? Es erinnerte mich ein bisschen an damals, als ich Mandelentzündung und superhohes Fieber hatte. Da hatte ich einen ganz abgefahrenen Traum, in dem ich mich um mich selber drehte und drehte, bis sich einzelne Stücke von meinem Körper lösten.
    Mich überlief ein Schauder. Warum konnte ich mich daran so genau erinnern, während ein Haufen anderer Sachen in meinem Kopf total vernebelt war?
    Göttin, war ich müde.
    Ich war so vertieft, dass ich irgendwie über einen der hübschen weißen Felsbrocken stolperte, die aus dem Gras und Moos aufragten, und konnte mich gerade noch auffangen, indem ich eine Hand nach dem nächsten Baum ausstreckte und mich festhielt.
    Deshalb bemerkte ich es. Meine Hand. Mein Arm. Beides sah ganz seltsam aus. Ich erstarrte und konnte den Blick nicht davon lösen. Ich schwöre, meine Haut kräuselte sich, wie in so ekligen Horrorfilmen, wo einem halbnackten Mädchen grausige Sachen unter die Haut kriechen und da herumwuseln und sie –
    »Nein! Aufhören!« Panisch rieb ich mir den Arm.
    »Zo, Baby, was ist denn?«
    »Heath, Heath – schau dir das an!« Ich hielt ihm meinen Arm hin. »Wie in ’nem Horrorfilm!«
    Heath’ Blick wanderte von meinem Arm zu meinem Gesicht. »Äh, Zo, was ist wie in ’nem Horrorfilm?«
    »Mein Arm! Meine Haut! Sie bewegt sich!« Ich fuchtelte ihm mit den Armen vor dem Gesicht herum.
    Durch sein Lächeln sah ich die Sorge in seinem Gesicht. Ganz langsam ließ er seine Hand an meinem Arm entlanggleiten. Als er zu meiner Hand kam, verschränkte er die Finger mit meinen.
    »An deinem Arm ist überhaupt nichts komisch, Baby.«
    »Wirklich nicht?«
    »Wirklich, ganz ehrlich, da ist nichts. Hey, was ist los mit dir?«
    Ich öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass es mir vorkam, als würde ich Teile von mir verlieren – als würde ich mich langsam in Fetzen auflösen, die davonschwebten –, als etwas am Waldrand mir ins Auge fiel. Etwas Dunkles.
    »Heath, ich find das unheimlich«, sagte ich und deutete mit zitternder Hand auf den Fleck aus Schatten.
    Eine leichte Brise spielte in den großen grünen Blättern der Bäume, die plötzlich nicht mehr so dicht zu sein schienen und keine solche Geborgenheit ausstrahlten wie noch gerade eben, und ein Geruch wehte zu uns herüber, ranzig und übelkeiterregend wie drei Tage altes Aas. Als ich auch Heath

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