Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
Vom Netzwerk:
wenn sie nein sagen?«
    »Dann werd ich die Bahnhofstunnel nich mehr so nett und gemütlich für sie machen, und ich werd dafür sorgen, dass sie getrennt werden. Ich glaub immer noch, dass jeder von denen für sich genommen gar nich so schlimm ist.« Stevie Rae zögerte, dann fügte sie hinzu: »Ich will sie nich töten. Ich hab das Gefühl, wenn ich das tue, geb ich dem Bösen nach. Und ich will nich, dass mich diese Finsternis je wieder berührt.« Durch ihren Geist flog die Erinnerung an Rephaim, geheilt und mächtig, mit weit ausgebreiteten Flügeln.
    Lenobia nickte. »Ich verstehe. Ich bin nicht deiner Meinung, aber ich verstehe dich, Stevie Rae. Dein Plan hat jedenfalls Vorteile. Wenn du sie aus ihrer Hochburg vertreibst und sie zwingst, sich zu verteilen, werden sie so mit dem Überleben beschäftigt sein, dass sie keine Zeit haben werden, mit Menschen zu ›spielen‹.«
    »Gut, dann trennen wir uns jetzt besser und geben bekannt, dass sich alle roten Jungvamypre auf dem Parkplatz am Hummer mit mir treffen sollen – sofort. Ich übernehm die Wohnheime.«
    »Ich kümmere mich um den Sportkomplex und die Mensa. Auf dem Weg hierher habe ich sogar gesehen, wie Kramisha in die Mensa ging. Sie werde ich zuerst suchen; sie weiß immer, wo die anderen sind.«
    Stevie Rae nickte. Lenobia trabte los und ließ sie auf dem Weg zu den Wohngebäuden allein. Allein, so dass sie in der Lage war, nachzudenken. Ihr war klar, dass sie sich dringend überlegen sollte, was sie zu dieser dummen Nicole und ihrer Killer-Gang sagen würde. Aber immer noch schwirrte ihr Rephaim im Kopf herum.
    Von ihm wegzufahren war eines der schwersten Dinge gewesen, die sie in ihrem Leben je getan hatte.
    Warum also hatte sie es getan?
    »Weil’s ihm wieder gutgeht«, sagte sie laut, klappte den Mund zu und sah sich schuldbewusst um. Zum Glück war niemand in der Nähe. Trotzdem hielt sie ihre große Klappe fest geschlossen, während ihre Gedanken weiter rasten.
    Okay, Rephaim war geheilt und so. Und? Hatte sie wirklich geglaubt, er würde auf ewig hilflos bleiben?
    Nein! Ich will ihn nicht hilflos!
Der Gedanke kam spontan und ehrlich. Aber es ging nicht nur darum, dass es ihm gutging. Sondern dass es die Finsternis gewesen war, die ihn geheilt hatte, die ihn hatte aussehen lassen wie …
    Stevie Rae verfolgte diesen Gedankengang nicht weiter, denn sie hatte Angst, wohin er führte. Sie wollte nicht zugeben, nicht einmal im Stillen vor sich selbst, wie Rephaim auf sie gewirkt hatte, als er dort gestanden hatte, im Glanz des Mondlichts, machtvoll und gesund.
    Nervös wickelte sie sich eine blonde Locke um den Finger. Und überhaupt, sie hatten eine Prägung. Da musste er ja in gewisser Weise auf sie wirken.
    Aber Aphrodite hatte nie so auf sie gewirkt, wie Rephaim es allmählich tat.
    »Ja, weil ich nich lesbisch bin!«, murmelte sie und presste die Lippen wieder fest zusammen, weil der Gedanke gegen ihren Willen durchgeschlüpft war.
    Es hatte ihr
gefallen
, wie Rephaim ausgesehen hatte. Er hatte kraftvoll und attraktiv gewirkt, und einen Augenblick lang hatte sie die verborgene Schönheit in der Bestie erspäht, und er war kein Monster mehr für sie gewesen. Er war wunderschön gewesen, und er hatte ihr gehört.
    Das lag an dem verflixten schwarzen Stier! Anders konnte es nicht sein. Ehe dieser sich ganz materialisiert hatte, hatte er zu ihr gesagt:
Ich kann die Finsternis vertreiben, doch wenn ich dies tue, wirst du dem Licht einen Preis zahlen müssen, und dieser Preis besteht darin, dass du für immer an die Menschlichkeit in jener Kreatur dort gebunden sein wirst, zu deren Rettung du mich gerufen hast.
Sie hatte ohne zu zögern geantwortet:
Ja! Ich zahle deinen Preis.
Da hatte der verflixte Stier irgendein wildes Lichtspektakel mit ihr angestellt, und dabei wurde etwas in ihr drin verdreht.
    Aber stimmte das wirklich? Stevie Rae wickelte die Locke um und um und erinnerte sich. Nein – das zwischen Rephaim und ihr hatte sich schon geändert,
bevor
der schwarze Stier aufgetaucht war. Es hatte sich in dem Augenblick geändert, als Rephaim sich um ihretwillen der Finsternis gestellt und die Qual ihrer Schuld auf sich genommen hatte.
    Rephaim hatte gesagt, sie gehöre zu ihm.
    In dieser Stunde erkannte Stevie Rae, dass er recht hatte, und das machte ihr mehr Angst als die Finsternis selbst.

Stevie Rae
    »Okay, sind alle da?«
    Allgemeines Nicken. Dallas sagte: »Jep, alle vollzählig.«
    »Diese Morde in Tribune Lofts waren die böse Kids,

Weitere Kostenlose Bücher