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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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eingerichtet.»
    «Ach so.» Sie nickte, dann fiel ihr was ein: «Aber esst keine Pizza, ich glaube nicht, dass die auf Bio-Zutaten achten. Ich gebe euch von meinen selbstgebackenen Müslikeksen mit. Wie viele Mädchen seid ihr?»
    «Insgesamt fünf.»
    «Gut.»
    Sie stand auf und kam mit einer großen Dose wieder, die sie öffnete und mir hinhielt. Der Inhalt sah nach Keksen aus, roch aber nicht so. Sie packte einen ganzen Schwung in eine Papiertüte. Ich sah interessiert zu. Fehler.
    «Willst du mal probieren?», fragte sie und hielt mir einen nicht sehr vertrauenerweckend aussehenden Keks vor den Mund.
    Ich wollte nicht unhöflich sein, vor allem, da Sybille gerade so nett war und Greta ja förmlich gedrängt hatte, mit in die Stadt zu gehen, und biss ab. Der Keks zerbröselte in meinem Mund und schmeckte nach Pappkarton. Umweltfreundlichem Pappkarton. Nein, recyceltem Pappkarton.
    «Hmm», brummte ich. Vergaß aber zu lächeln, daher nahm sie sehr richtig an: «Es schmeckt dir nicht, was?»
    Erst nickte ich, dann schüttelte ich den Kopf, schließlich rotierte ich.
    Ich hätte gerne was gesagt, aber ich hielt den Mund krampfhaft geschlossen und wollte auch nicht schlucken.
    Frau Birnstein erbarmte sich meiner und hielt mir eine Serviette hin.
    «Spuck es aus. Macht nichts, wenn es dir nicht schmeckt. Bist du nicht gewohnt.»
    Dankbar nahm ich die Serviette. «Aber ich werde mich ganz sicher daran gewöhnen. Ich werde mir Mühe geben.»
    Sie lächelte mich an. «Schon in Ordnung. Du kommst eben aus einer anderen Kultur.»
    Wie recht sie doch hatte!

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 7
    Als wir Viertel vor drei in der Stadt aus dem Bus stiegen, war Greta immer noch völlig aus dem Häuschen. Ich war ihre Heldin.
    «Wie schaffst du das bloß? Echt unglaublich, wie anders alles ist, seit du hier bist.»
    «Ich tue, was ich kann», sagte ich und bemühte mich, bescheiden zu klingen.
    Ich sah auf die Tüte mit den Keksen, die Greta brav in der Hand hielt. Kein gutes Accessoire. «Hängst du sehr daran?»
    In Gretas Gesicht war deutlich ein Konflikt abzulesen.
    «Schmecken sie deiner Familie?»
    «Also die Zwillinge zerbröseln sie, lösen sie in Wasser auf und panschen mit dem Brei herum.»
    Ich versuchte mich an einer Interpretation: «Also, eigentlich ist es eher so, dass deine Mutter sagen kann: Wenn ihr nicht artig seid, müsst ihr meine Kekse essen?»
    Greta druckste etwas herum, schließlich musste sie lächeln.
    Ich entband sie einer Antwort. «Ist ja egal. Also, du legst keinen Wert darauf. Dann lass sie uns an ein paar Vögel verfüttern, damit du sie nicht mit dir rumschleppen musst.»
    Ich stellte fest, es gab wenig bis keine Vögel, die Wert auf gesunde Bio-Ernährung legten. Als wir sie einer Gruppe Spatzen zuwarfen, die unter einem Abfallkorb nach Krümeln pickten, flatterten die Vögel hektisch auseinander und hielten Abstand. Vielleicht hätten wir die Kekse auch zuvor in kleine Teile brechen sollen. Nun ja.
    Ich begleitete Greta zur Pizzeria, ich hatte ja noch eine Stunde Zeit, bevor ich Sam treffen würde. Ich wollte mir diese Mädels mal genauer ansehen.
    «Gut, dass du dabei bist, ich bin doch etwas aufgeregt», meinte Greta.
    «Ich komm nur kurz zu Anfang mit, dann muss ich noch was erledigen. Sag Carlo, ich käme etwas später, wenn er nach mir fragt.»
    «Ich kann es gar nicht fassen, dass ich mich ernsthaft mit Franka, Jule und Anne treffe. Die haben bisher noch nie mit mir gesprochen.»
    Ich könnte Greta nun sagen, dass sie es auch heute Nachmittag nicht tun würden, aber ich schwieg. Ich würde den Dingen ihren Lauf lassen.
    Man muss sich nicht in alles einmischen, einige Dinge gehen ganz von alleine schief.
    «Hey, Lilith! Du bist zu früh. Konntest du es nicht erwarten, mich zu sehen?»
    Ich erstarrte, fror auf der Stelle ein. War nicht mehr in der Lage, mich zu bewegen. Kein Wort kam über meine Lippen. Atmete ich überhaupt noch?
    Sam.
    Er machte einen Schritt auf mich zu und berührte mich am Arm. «Alles okay, Lilith?»
    Nein. Nichts war okay. Ganz und gar nicht. Mir wurde schwindelig. Und heiß. Und kalt. Er durfte mich nicht berühren.
    «Hi», japste ich mühsam. Dann sagte ich nichts mehr.
    Greta sprang für mich ein. Sie lächelte Sam freundlich an und sagte: «Hallo, ich bin Greta.»
    «Hi … äh … Greta.»
    Wieso kann sie mit Sam ganz normal reden und ich nicht?!
    Greta sah etwas unschlüssig zwischen mir und Sam hin und her, und als keiner von uns reagierte, sagte sie: «Ich

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