Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Walbrecker
Vom Netzwerk:
letzten Geschäfte nichts einbrachten und wir pleite waren. Im übrigen hatten wir ja auch genug Scherereien mit dem Kerl. Wer weiß, am Schluss hätte er uns noch ans Messer geliefert.“
    â€žAber er war mein Nigger“, protestierte ich und fing an zu heulen. „Dann will ich wenigstens das Geld haben, das Eure Majestät dafür kassiert hat.“
    Das war ein Fehler! Schlagartig sah mich der Herzog mit einem so gefährlichen Blick an, dass mir gleich das Heulen verging. „Mein lieber Junge, ich warne dich nur einmal! Du kannst dir deinen Sklaven ja selbst zurückkaufen. Aber wehe, du verrätst auch nur ein Sterbenswörtchen über uns!“
    â€žAber wo ist er denn, mein Jim?“ wagte ich zu fragen.
    Erneut runzelte der Herzog die Stirn und dachte lange nach. „Also gut“, sagte er schließlich und bemühte sich um einen verdammt auffällig freundlichen Ton: „Der Mann, der ihn gekauft hat, heißt Abram G. Foster. Er wohnt vierzig Meilen landeinwärts von hier. Auf dem Weg nach Lafayette. Und jetzt haust du ab und siehst zu, dass du diesen Nigger wieder zurückbekommst. Aber merk dir: Nirgendwo und an niemand ein Wort über uns!“
    Er hatte natürlich gelogen, und ich wusste, was ich zu tun hatte. Der Herzog wollte mich los sein, und ich musste so schnell wie möglich verschwinden. Ich nahm sogleich den Weg Richtung Lafayette. Ich spürte den bösen, misstrauischen Blick des verlogenen Kerls im Nacken. Und deshalb traute ich mich erst nach einiger Zeit, als er mich nicht mehr sehen konnte, wieder kehrtzumachen.

Kapitel 12
    Eine Überraschung nach der anderen
    Du gehst einfach dreist und frech auf die Farm von diesen Phelps, und dann werden dir schon die passenden Worte einfallen, hatte ich mir überlegt. Die Begrüßung allerdings fiel erst mal ganz anders aus, als ich erwartet hatte: Mindestens fünfzehn Hunde kamen zwischen dem Blockhaus, dem Küchenanbau, der Räucherkammer, den Niggerhütten und den anderen Nebengebäuden hervorgeschossen und kläfften mich wie blöd an. Als nächstes stürzte ein Niggerweib mit einer Teigrolle aus der Küche und keifte: „Haut ab, ihr Köter! Haut ab!“ Dann erschienen ein kleines Niggermädchen und zwei kleine Niggerjungen, hängten sich an den Rock der Mama und glotzten mich verschüchtert an.
    Und zuletzt kam eine etwa fünfundvierzigjährige weiße Frau mit ein paar weißen Kinderchen im Gefolge direkt auf mich zu gerannt, strahlte übers ganze Gesicht und rief: „Da bist du ja endlich! Du bist es doch, oder?“
    â€žJa, Madam“, rutschte es mir heraus, und ich hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst.
    Zu spät. Die Frau hatte mich schon gepackt, umarmte mich stürmisch, schüttelte unaufhörlich meine Hände, und dann rannen ihr Tränen übers Gesicht: „Du siehst ja deiner Mutter gar nicht so ähnlich, wie ich gedacht habe. Aber Hauptsache, du bist endlich da. Kinder, sagt eurem Vetter Tom guten Tag!“
    Ich wusste beim besten Willen nicht, wo mir die Ohren standen. Die gute Frau redete in einem fort auf mich ein und fragte schließlich: „Ist was mit dem Schiff gewesen?“
    â€žJa, Madam.“
    â€žSag bitte nicht ‚Madam‘, sag gefälligst Tante Sally zu mir“, wurde ich zurechtgewiesen und musste irgendwas von einem schweren Schiffsunglück zusammenflunkern. Dann hieß es: „Rein in die gute Stube! Jetzt musst du alles haarklein erzählen von zu Hause. Ich will alles wissen, Tom, alles, alles, alles!“
    Nun saß ich in der Falle. Von wegen passende Worte – mir blieb nichts anderes übrig, als mit der Wahrheit rauszurücken! Gerade wollte ich loslegen, da packte mich diese Mrs. Phelps schon wieder am Arm, schob mich quer durchs Zimmer und sagte: „Schnell, verstecke dich! Ich will meinen Mann reinlegen!“
    Und eh ich mich versah, saß ich hinter einem Bett und konnte zuhören, wie jemand das Zimmer betrat. „Hast du ihn gebracht?“ rief Mrs. Phelps.
    â€žNein“, antwortete eine Männerstimme.
    â€žDu liebe Güte, Silas! Wo steckt er denn?“
    â€žIch verstehe es auch nicht. Ich mach mir schon große Sorgen.“
    â€žDu hast ihn bestimmt verfehlt unterwegs.“
    â€žBestimmt nicht, Sally! Bitte quäl mich nicht, ich hätte ihn in jedem Fall gesehen.“
    â€žSchau sicherheitshalber noch

Weitere Kostenlose Bücher