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Huebsch in alle Ewigkeit Roman

Titel: Huebsch in alle Ewigkeit Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Flint
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schüttele. »Das kann ich nicht.«
    »Aber …« Er senkt die Stimme und sagt leise, aber bestimmt: »Aber ich möchte nicht ohne dich gehen, jetzt wo ich dich gerade erst gefunden habe. Ich …« Er fasst mit seinen Fingern zärtlich mein Kinn und schaut mich mit seinen zartbitterfarbenen Augen an. »Ich bin wirklich dabei, mich ernsthaft ich dich zu verlieben.«
    Ich drehe mich weg. Zum Glück können Vampire keine Tränen vergießen, sonst würde ich spätestens jetzt heulen wie ein Schlosshund.
    »Und du empfindest doch auch etwas für mich?«
    Ich schaue auf den Boden. Und ich weiß, es gibt nur eine Antwort auf diese Frage. »Nein«, sage ich fest, hebe den Kopf und schaue ihn an. Es erscheint ein schmaler gelber Feuerkranz um die Pupille und leuchtet im Braun seiner Iris wie ein glühender Ring, so dass es scheint, als brenne seine Seele. Es kostet mich all meine Kraft, mit fester Stimme zu sagen: »Du hast dir da was eingebildet, Milo. Und jetzt hau endlich ab.«
    Er sieht mich noch einen Moment fragend an, und ich weiß, dass ich diesen Blick aus seinen brennenden Augen nie mehr vergessen werde. Dann dreht er sich auf dem Absatz um und verlässt mich. Ein rasender Schmerz fährt wie ein eisiger Blitz durch meinen Körper, als mein Herz wieder zu einem kalten Stein wird. Ich sacke stöhnend in mich zusammen und muss mich an eine Hauswand lehnen, um nicht umzukippen. Ich kann das alles selbst nicht glauben. Wir kannten uns erst so kurze Zeit, dennoch wusste ich sofort, dass das Schicksal uns füreinander
bestimmt hatte. Und jetzt ist er fort. Das letzte Mal, dass ich mich so verloren gefühlt habe, war mit elf. Ich lag im Krankenhaus, mein Bein in Gips, und der Arzt eröffnete mir, dass mein Vater bei dem Autounfall ums Leben gekommen war.
     
    »Hey!«, ruft Vivian, als sie in unsere Wohnung kommt. »Wie geht es dir?«, fragt sie mitfühlend und setzt sich neben mich aufs Sofa.
    »Ich weiß nicht«, sage ich.
    »Seit wann bist du wieder da?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß noch nicht einmal, wie ich nach Hause gekommen bin.«
    »Ist er weg?«
    Ich nicke, ziehe die Knie hoch und verberge den Kopf unter meinen Armen. Sie streichelt meine Schulter. »Es ist besser so«, sagt sie. »Die Königin war stinksauer, als du mit ihm abgezogen bist. Aber ich konnte sie beruhigen.«
    »Wie?«
    »Ich habe ihr versprochen, dass wir ihr als Entschädigung den Vampirkiller bringen. Das hat sie vorerst besänftigt. Das und dieser Jack Sparrow, der in der nächsten Sekunde aufdringlich geworden ist.« Vivian kichert. »Sie brauchte ihn nicht mal überreden mitzukommen. Der wird Augen machen, wenn er sieht, wo er gelandet ist.«
    »Und Sandra?«, frage ich.
    »Ich habe Sandra mein Wort gegeben, dass sie ein Vampir wird. Und deshalb, liebe Leni, musst du aufhören Trübsal zu blasen, denn wir haben jede Menge zu tun.
In drei Tagen müssen wir der Königin den Vampirkiller liefern und Sandra … du weißt schon. Sonst sind wir bald bei RTL zu sehen und den Rest kannst du dir ja denken. Also«, sie springt energisch auf, »wir wissen zwar, dass Ture der Killer ist, aber wir brauchen handfeste Beweise.« Sie läuft auf und ab wie ein Tiger im Käfig. »Also, wie kommen wir an Beweise?«
    »Verdammt noch mal«, jammere ich, »ich bin wirklich eine Pechmarie. Mit Männern habe ich überhaupt kein Glück.«
    »Ja«, sagt Vivian nüchtern, »dein Traumprinz ist weg, meiner ein Serienkiller, willkommen im Club.«
    Ich hebe erstaunt den Kopf. Vivian winkt ab. »Ja ja, ich gebe es zu. Ich hatte gerade angefangen, mich zu verlieben. Aber nur ein klitzekleines bisschen! Aber damit ist es jetzt vorbei!«
    »Oh Vivi, bald habe ich echt keine Hoffnung mehr auf einen Traumprinzen.« Ich mache eine Pause, und mir wird klar, was ich da gerade gesagt habe. »Ach, du meine Güte«, rufe ich entsetzt. »Vielleicht werde ich doch noch eine Emanze!«
    »Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand«, grinst Vivian und studiert unsere Detektivkritzeleien auf der Tapete. »Also, die Sache ist die: Wir müssen jetzt ganz schnell herausfinden, was hinter diesem Forschungsinstitut Vampire Sun Moon Science steckt.«
    Aber wie immer müssen wir alle weiteren Aktivitäten auf morgen Nacht verschieben, denn dem Schlaf können wir nicht ausweichen.

    Da wir noch keinen genauen Plan haben, verabreden wir, während unserer Arbeit zu überlegen, wie es weitergeht. Also schleppe ich mich ins Büro. Ich bin immer noch deprimiert. Richard Brunner hebt spöttisch die

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