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Huebsch in alle Ewigkeit Roman

Titel: Huebsch in alle Ewigkeit Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Flint
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antwortet Vivian.
    »Wer? Die Schlupfwespe?« Sandra lacht. Aber dann sieht sie unsere ernsten Mienen. »Nein!«, ruft sie. » Sie ist die Chefin?«
    »Genauer gesagt die Königin der Vampirrepublik Deutschland.«
    »Mist.«
    »Siehst du«, sage ich. »Es ist doch besser, manchmal die Klappe zu halten.«
    Sandra schaut einen Moment zerknirscht. »Okay«, sagt sie entschlossen, »kein Problem. Überlasst das nur mir.«
    »Mit der Königin ist nicht zu spaßen«, warnt Vivian.
    »Wenn ich mich mit einem auskenne, dann mit Zicken«, prahlt Sandra und rauscht raus.
    »Sollen wir sie ehrlich auf die Königin loslassen?«, frage ich beunruhigt.
    »Sieh es doch mal so«, sagt Vivian. »Das ist unsere beste Chance. Denn wenn sie es verpatzt, und das wird
sie ganz sicher, dann wird das Thema Lady Shave ein für alle Mal Vergangenheit sein.«
    »Bingo!«, rufe ich, und wir klatschen ab. Dann drängeln wir uns zurück zu unserem Platz. Noch scheint nichts passiert zu sein, denn die Bienenkönigin flirtet gerade mit einem Piraten, der einen auf Jack Sparrow macht und recht großzügig Kajal benutzt hat, so dass er mit den Augenschatten fast aussieht wie einer von uns. Sandra steht einfach da und beobachtet die Königin. Ich hole ein Kölsch für sie.
    »Komm, trink dir einen, wenn du ein Vampir bist, dann wirkt Alkohol nicht mehr«, sage ich.
    »Okay«, antwortet Sandra und nimmt das Bier.
    In dem Moment schaue ich zur Tür und sehe, dass er gerade die Kneipe betritt. Und es ist, als ob die Sonne aufgeht, die für mich nicht mehr scheint. Mein Zeitungsjunge. Er trägt einen schwarzen Hut mit gerader Krempe und kleinen Bommeln dran und eine rote kurze Jacke mit goldener Stickerei. Mein Zeitungsjunge ist als Torero verkleidet! Wenn das kein Zeichen ist, dann weiß ich es nicht. Noch trennt uns die tanzende Menge. Er sucht mit den Augen den Raum ab.
    »Oh nein!«, ruft Vivian, als sie ihn erblickt. »Das darf doch nicht wahr sein!« Sie schaut mich an und weiß sofort Bescheid. »Du hast mir gesagt, du hättest dich nicht mit dem Zeitungsjungen verabredet.«
    »Na und? Du hast dich auch hinter meinem Rücken mit Lady Shave verabredet!«
    »Das ist doch was anderes! Der Zeitungsjunge …«
    »Er heißt Milo«, unterbreche ich.

    »Ist mir egal, wie er heißt! Du darfst dich nicht mit ihm einlassen.«
    »Mann, Vivian, meine letzte Affäre liegt mindestens fünf Jahre zurück! Ich habe es absolut verdient, mal wieder ein Techtelmechtel zu haben.«
    »Du weißt genau, dass du mehr willst als ein Techtelmechtel«, fährt mich Vivian an. Und weil sie absolut recht hat und ich mich darüber sehr ärgere, sage ich etwas, was ich noch nie zu Vivian gesagt habe, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, es niemals zu erwähnen. »Immerhin bin ich nur deinetwegen ein Vampir geworden«, zische ich, »also lass mir wenigstens ein bisschen Spaß.«
    Aber anstatt sich bei mir zu entschuldigen, entgegnet sie genauso gemein: »Ach ja? Und wer hat mich damals im Stich gelassen, um mit dem Backes-Arsch loszuziehen? Du bist doch schuld daran, dass wir auf Ewigkeiten Nachtschattengewächse sind.«
    »Es hat dich ja wohl niemand gezwungen , per Anhalter zu fahren.«
    »Nein. Aber wenn du nicht diesen Blödmann angeschleimt hättest, hätten wir zusammen gefeiert und wären mit dem letzten Bus gefahren.« Sie verschränkt die Arme und funkelt mich wütend an.
    »Ach, du bist doch nur sauer, dass der Höllenfürst der Vampirkiller ist«, platzt es aus mir heraus, »sonst würdest du ihn jetzt anschmachten und hättest gar keine Zeit, mir Vorschriften zu machen.« So, jetzt ist es raus.
    »Was redest du denn da? Meinst du etwa, ich sei in Uteschnute verliebt?«

    »Vivian, mir kannst du nichts vormachen. Und jetzt lass mich in Ruhe.« Ich drehe mich weg und laufe ihm entgegen. Milo hat mich auch entdeckt, und wir drängeln uns durch die Leute aufeinander zu. »Hi«, sage ich, plötzlich verlegen.
    Es ist schon komisch. Wenn die Gefühle schon viel weiter fortgeschritten sind als das Stadium der eigentlichen Bekanntschaft, dann weiß man gar nicht, wo man anfangen soll zu reden. Smalltalk fällt mir angesichts solch überwältigender Gefühle einfach schwer. Ich kann ihm ja nicht direkt sagen, dass ich ihn liebe.
    »Hi«, sagt auch er. Seine schokoladenfarbenen Augen ruhen auf meinem Gesicht. »Kesse Verkleidung.« Er streicht eine lockige Strähne aus meinem Gesicht. Und damit ist der Bann gebrochen.
    »Und?«, antworte ich schmunzelnd. »Hast du heute schon

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