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Huebsch in alle Ewigkeit Roman

Titel: Huebsch in alle Ewigkeit Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Flint
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»Vampirwerden macht Spaß!«
    Ich werfe Vivian einen erschrockenen Blick zu.
    »Sorry, Sandra, aber dieses Mal musst du zu Hause bleiben«, sagt Vivian, »aber wir würden uns gerne deinen Wagen leihen.«
    »Mein Auto? «, ruft sie so schrill, als hätten wir vorgeschlagen, ihr die Hand abzuhacken. Wir nicken.

    »Im Austausch gebe ich dir einen Tipp von unschätzbarem Wert«, locke ich sie und betrachte ihre unsägliche Christina-Aguilera-Gedächtnisfrisur in Blond mit schwarzen Strähnen. »Für diesen Tipp wirst du mir ewig dankbar sein!«
    Sie hadert mit sich. »Na gut«, brummt sie und rückt widerwillig die Schlüssel raus.
    »Bevor du ein Vampir wirst«, sage ich, »geh zum Friseur und lass dir eine zeitlose Frisur machen.«
    Ihr Gesicht hellt sich auf. »Ah, verstehe. Damit mir so was nicht passiert.« Sie zeigt auf meine Dauerwelle.
    »Genau«, sage ich zerknirscht.
    Wenige Minuten später sind Vivian und ich unterwegs. Zum Glück herrscht nachts kaum Verkehr, so dass wir schnell durchkommen. Vivian schaut alle paar Sekunden in den Rückspiegel, ob uns nicht doch jemand verfolgt. Aber niemand ist hinter uns. Unbehelligt erreichen wir die Adresse am Rande von Hürth.
    »Es sieht überhaupt nicht wie ein Institut aus«, stelle ich fest und gebe Vivian das Fernglas, das sie wohlweislich mitgenommen hat. Wir sitzen im Auto und beobachten aus sicherer Entfernung das Anwesen.
    »Das ist vielmehr eine richtige Villa«, antwortet Vivian angesichts des ockerfarbenen Prachtbaus mit den Säulen vor dem Eingang. »Die könnte glatt in der Toskana stehen. Freunde meiner Eltern hatten so eine ähnliche in der Nähe von Lucca.«
    »Gab es da auch so eine hohe Mauer?«, frage ich angesichts der bestimmt vier Meter hohen Wand, die das Gelände umgibt.

    »Natürlich nicht.«
    »Was machen wir denn jetzt?«, frage ich. »Wir können doch nicht einfach am Tor klingeln?«
    »Du könntest dich in eine Fledermaus verwandeln und mal einen Kundschafterrundflug machen«, schlägt Vivian vor.
    »Gute Idee!«
    Es ist einfach großartig, fliegen zu können. Ich komme mir vor wie Supergirl, als ich über das Gelände sause.
    »Also«, berichte ich, als ich wieder im Auto sitze, »das Gebäude ist noch gar nicht richtig fertig. Hinter dem Haus wird noch gebuddelt, da stehen Bagger und Lastwagen.«
    »Hast du irgendwas gesehen, das wie ein Labor oder so aussieht?«
    Ich schüttele den Kopf. »Scheint, als ob sich dieses Schwein mit Ellis Geld einfach eine schicke Villa baut.«
    Wir hören ein Motorgeräusch, und Augenblicke später nähert sich ein Betonmischer.
    »Der fährt bestimmt zur Baustelle«, sage ich.
    »Das ist unsere Chance!«, schreit Vivian und schmeißt den Motor an. Ehe ich irgendwas antworten kann, ist sie schon losgefahren. Im Windschatten des Betonmischers rollen wir durch das stählerne Tor vor der Zufahrt zum Haus. Durch den Seitenspiegel beobachte ich, wie sich hinter uns das Tor langsam wieder schließt, und mir ist gar nicht wohl dabei. Der Betonmischer fährt über einen Matschweg rechts am Gebäude vorbei, Vivian aber lässt unseren Wagen einfach vor den Haupteingang rollen. Wir steigen aus. Von hier sieht die Villa schon fast fertig
aus, es fehlen nur noch ein paar Pflanzen. Und ein Klingelschild.
    »Das hätte er ja ruhig auch schon anbringen können«, maule ich. »Dann könnten wir jetzt schon wieder umdrehen.«
    Vivian läuft nach links zum Fenster und späht hinein.
    »Und?«
    »Keine Möbel. Also wohnt noch niemand hier. Los, komm!« Sie winkt mir und läuft um die Ecke.
    »Warte«, rufe ich und haste hinterher. Vivian läuft immer flotter als ich, schließlich war sie früher eine erfolgreiche 800-Meter-Läuferin gewesen. Aber heute ist sie noch viel schneller als sonst. Ich kann kein bisschen mit ihr mithalten. Schon hat sie mindestens dreißig Meter Vorsprung. An einer Terrasse bleibt sie stehen, und ich hole sie wieder ein.
    »Was ist denn mit dir los? Hast du heute Siebenmeilenstiefel an?«, frage ich.
    »Hä? Wieso?«
    »Na, du bist irre schnell. Ist dir das nicht aufgefallen?«
    »Nein«, sagt sie und deutet auf die Terrassentür. Sie steht einen Spalt offen. Wir schauen uns um und schlüpfen hindurch.
    »Was wollen wir eigentlich hier?«, frage ich leise.
    »Wir müssen irgendeinen Beweis finden, dass das Tures Haus ist«, flüstert Vivian zurück. Aber das scheint nicht einfach zu werden, denn die Räume sind ratzekahl leer. Keine Fotos an der Wand, keine Briefe in der Ablage, noch nicht mal

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