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Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Inspektor.
    »Ich danke euch.«
    »Wofür?«
    »Daß ihr mir die Chance laßt.«
    Lächelnd antwortete ich: »Wir jedenfalls werden im Hintergrund warten und notfalls eingreifen, wenn es schiefläuft.«
    »Das darf es nicht!« flüsterte Marek, »das darf es einfach nicht.« Er drehte sich um und ging den Weg zurück.
    Wir schritten hinter ihm her und schauten auf den gebeugten Rücken des Pfählers.
    Hütet euch vor Dracula! Sehr oft in der letzten Zeit hatten wir diese Warnung vernommen. Als ernst hatten wir sie immer betrachtet, aber nie gewußt, was damit gemeint worden war.
    Jetzt wußten wir Bescheid. Dracula II war zurückgekehrt in der Person des ehemaligen Kommissars Will Mallmann.
    Wir sahen Marek vor dem Bild stehen. Er schien in Gedanken versunken zu sein. Ein hartes Lächeln lag auf seinen Lippen. »Schlimm«, sagte er leise, »dieses Bild ist einfach schlimm. Schaut euch das Gesicht an. Es ist glatt, falten-und alterslos. Ein Beweis dafür, daß er nicht altern will und wird, falls er genügend Blut bekommt. Er wird auf die Jagd gehen, er wird sich den Lebenssaft holen. Wir drei haben die Chance verpaßt, dies zu verhindern. Ich hätte ihn pfählen, ihr hättet ihn erschießen können. Wir haben es verschlafen. Nun müssen wir die Zeche zahlen.«
    »Sieh es nicht so schwarz«, sagte ich. »Wenn er und Reva sich in London aufhalten, werden wir sie auch bekommen.«
    Marek lachte leise. »Kennst du alle Verstecke in dieser Stadt?«
    »Nein, aber Vampire hinterlassen Spuren.«
    »Ja, und diese Spuren hinterlassen auch wieder Spuren. Es ist ein ewiger Kreislauf, in dem wir uns befinden. Spuren auf Spuren, verdammt noch mal.«
    Suko deutete auf das Gesicht. »Willst du ihm den Pfahl zwischen die Augen rammen?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Und was ist mit den Händen, Marek? Denk mal an die Motive. Auch sie zeigen den Vampirkopf. Willst du gehen und sie alle zerstören? Dazu müßtest du sie erst finden.«
    »Das weiß ich, John. Nur glaube ich nicht, daß die Hemden magisch beeinflußt sind. Sie brauchten, um die Motive herstellen zu können, eben ein Original.«
    Ich nickte ihm zu. »Okay, laß uns keine Zeit mehr verlieren. Nimm den Pflock!«
    Den hielt Marek bereit.
    Suko und ich traten einen Schritt zurück. Hinter ihm hatten wir uns aufgebaut. Im Gesicht des Rumänen zuckte es. Marek haßte dieses Bild, er haßte das Motiv, und er gab sich keine Mühe, dieses Gefühl zu unterdrücken. Vielleicht zitterte er auch deshalb, weil er eine Niederlage hatte hinnehmen müssen, da ihm Reva und Mallmann entkommen waren. Nun wollte er diese Niederlage ausgleichen.
    In seinen Augen lag eine grausame Kälte. Wieder bewegte sich sein Mund. Ein dünner Zischlaut drang über seine Lippen. Dann stieß er zu.
    Gleichzeitig schrie er auf. Seine Wut mußte einfach heraus. Der Eichenpflock beschrieb einen kleinen Bogen, als wollte er über den Kopf hinwegsausen, ging dann aber tiefer und traf.
    Die Spitze bohrte sich in die breite, glatte Stirn, genau zwischen die Augen. Wir hörten ein platzendes Geräusch, als die Leinwand buchstäblich zerfetzt wurde.
    Der eigene Schwung riß den Pfähler nach vorn. Beinahe hätte er die Staffelei noch umgestoßen.
    So blieb sie stehen, und wir konnten erkennen, was mit dem Bild geschah.
    Erwischt hatte es den Vampirkopf an der Stirn. Dort befand sich auch die größte Wunde, aber sie blieb nicht an dieser Stelle. Sie genau war der zentrale Punkt, von dem aus die Risse durch das Bild liefen und sich spinnwebenartig ausbreiteten.
    Marek trat zurück. Somit gab er uns den Blick auf das von ihm gepfählte Gemälde frei.
    »Ja«, keuchte er, »ja, schaut es euch an. Ich habe mich nicht geirrt. Ich hatte recht. Es war nicht nur die Farbe, es muß etwas anderes mit dabeigewesen sein. Das alte Blut. Ich hatte es gespürt, ich hatte es gerochen, ich irrte mich nicht…«
    Er verstummte, denn er war ebenso fasziniert wie wir. Es war nur ein Gemälde, dennoch kam es uns so vor, als bestünde es aus Stein. Genau dort, wo die Risse das Gesicht zeichneten, quoll etwas hervor. Dünnes Blut…
    Es sickerte und rann durch die haarfeinen Spalten, lief an den noch heilen Teilen des Gesichts entlang nach unten, erreichte den Hals, wo es weiterrann und schließlich über die Kleidung hinwegglitt und rote Bahnen auf dem gezeichneten schwarzen Stoff zurückließ.
    Das war nicht alles.
    Als das Blut sich verlaufen hatte, quoll dünner Rauch aus den Rissen hervor.
    Fein und zitternd stieg er der Decke entgegen,

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