Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
Vom Netzwerk:
nicht gerade wild darauf. Hör zu, am wichtigsten ist für mich die Information, wann die Privataudienzen stattfinden werden und wo genau, damit wir geradewegs auf das Konzil losgehen können, wenn wir erst mal drin sind. Wenn du das aus dem Prediger rausbekommst, dann hat sich der Büroeinbruch erledigt. Glaubst du, die Zeit wird dafür reichen?«
    »Ja, hoffentlich«, sagte Seb nachdenklich. »Na ja, es wird ihm wohl ohnehin im Kopf herumgehen, also könnte ich mit etwas Glück …« Er unterbrach sich. Ein unglücklicher Ausdruck flackerte in seinen Augen auf. Er wurde still und runzelte die Stirn.
    »Was ist?«, fragte Alex scharf.
    »Ach, verdammt.« Seb rieb sich sein Kinn. »Willow.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie wird mitkommen wollen.«
    Alex schüttelte den Kopf, als er sich die prunkvolle Kathedrale vorstellte, die Menschenmassen, die kreisenden, sich nährenden Engel. »Und ich will nicht, dass sie auch nur einen Fuß in die Nähe der Kathedrale setzt. Ihre Aura ist viel zu auffällig, und dort wimmelt es von Engeln.«
    »Du kannst mir glauben, mir geht es ganz genauso. Sie hat mir davon erzählt, dass diese Church of Angels cábrones sie umbringen wollen. Aber ihre Aura ist der springende Punkt. Sie hat heute gelernt, sie zu tarnen.«
    Alex erstarrte, als er zu ermessen versuchte, was das bedeutete. Das war es also, was Willow ihm erzählen wollte. »Sie hat es echt geschafft?«
    »Wenn man es erst mal begriffen hat, ist es kinderleicht.« Seb schnitt eine Grimasse, während er dem Zementboden einen Tritt versetzte. »Und ich weiß, dass sie es dir sagen wird, wenn ich es nicht tue«, fügte er düster hinzu. »Sie ist besser im Gedankenlesen als ich, sie erfährt viel mehr Einzelheiten. Deine Chancen, an brauchbare Informationen zu kommen, stehen sehr viel besser, wenn wir beide in die Kathedrale gehen – leider.«
    Alex stellte fest, dass er und Seb zumindest in dieser Sache vollkommen einer Meinung waren. Keiner von ihnen wollte, dass Willow irgendeiner Gefahr ausgesetzt war. Er kniff sich in den Nasenrücken und wünschte sich, er könnte ihr den Plan einfach verheimlichen. Er konnte noch nicht einmal das Argument, dass jemand sie erkennen könnte, ins Feld führen. Nicht nachdem Kara sich jeden Tag mit Perücke und Make-up ausstaffiert hatte und damit durchgekommen war.
    Irgendwo in der Dunkelheit zirpte eine Grille. »Vielleicht liege ich ja auch falsch, und sie will gar nicht«, meinte Seb vorsichtig. Aber er klang nicht so, als würde er es selber glauben.
    »Oh doch, das wird sie«, sagte Alex.
    Seb atmete aus. »Ja … ich weiß. Oh Mann, ich sollte einfach das Büro durchsuchen – dabei kann sie keine große Hilfe sein. Sie spricht nicht genug Spanisch, um die Dokumente zu lesen.«
    Also das war wirklich verlockend. Aber er konnte nicht zulassen, dass Seb grundlos ein solches Risiko einging – und es stimmte: Mit Willows Unterstützung hätten sie bessere Aussichten, zu bekommen, was sie brauchten. Und wenn er es sich noch so innig wünschte, er konnte die Sicherheit seiner Freundin nicht höher werten, als die der gesamten Mission. Nicht wenn es eine reelle Chance gab, dass sie das Ganze unbeschadet überstand.
    Reelle Chance. Angst packte ihn. Er verdrängte sie. »Wir sollten besser mit Willow reden«, sagte er schließlich. »Komm, schaffen wir die Kiste nach drinnen.«
    Seb löste sich von der Shadow und klappte den Ständer hoch. »Zumindest ist dies nicht so gefährlich für sie wie der Angriff auf das Konzil«, brummte er, als er das Motorrad zur Hintertür schob. » Das …«
    Alex war gerade zur Hintertür hinübergegangen, um ihm dabei zu helfen, das Motorrad über die Stufe durch die Tür zu heben. Jetzt blieb er wie angewurzelt stehen und richtete sich kerzengrade auf. »Der Angriff auf das Konzil?«
    Seb schaute ihn überrascht an, dann schnaubte er leise und schüttelte den Kopf. »Hombre, wie gut kennst du deine Freundin eigentlich? Ich weiß, dass du keine Gedanken lesen kannst, aber echt jetzt – du musst doch wissen, was in ihrem Kopf vorgeht, oder nicht?«
    Auf einmal ergab alles einen Sinn, eiskalt und unverrückbar: Das Konzil. Mit einer menschlich aussehenden Aura konnte Willow bei ihrem Angriff dabei sein. Fluchend sank er an der Hauswand zusammen. »Oh verdammt, bin ich ein Idiot!« Er fuhr sich über das Gesicht. »Ich fass es nicht, dass ich das nicht geahnt habe … Ich bin so ein Idiot!«
    »Tja, da kann ich dir nicht widersprechen«, sagte Seb. Er drehte am

Weitere Kostenlose Bücher