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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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Willow spähte gerade in den Kühlschrank. »Hi«, sagte sie und richtete sich auf, als sie hereinkamen. Ihre grünen Augen ruhten auf Alex, sie lächelte. Er lächelte zurück. Zu wissen, dass sie in ein paar Nächten ungestört zusammen sein würden, machte es leichter, Seb an der Arbeitsfläche lehnen zu sehen. Wie immer war er verstummt, obwohl Alex gehört hatte, wie er und Willow sich unterhalten hatten, als sie alle eingetrudelt waren.
    Alex hatte den Eindruck, dass sie ihm etwas erzählen wollte. Dann fiel ihr Blick auf die anderen, woraufhin sie sich offensichtlich entschloss, damit zu warten. »Ich habe gerade überlegt, Abendessen zu machen«, fuhr sie fort. »Wie wäre es mit Chili?«
    »Danke, aber ich habe bereits etwas Huhn mariniert«, sagte Liz, die in die Küche kam. Ihr Ton war so höflich, dass es schon wieder beleidigend war.
    Alex sah, wie Willow einen kleinen Seufzer ausstieß, als sie die Kühlschranktür wieder schloss. »Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst.«
    Die anderen durchquerten den Raum, ohne viel zu sagen. Sie wollten in ihre Schlafräume oder ins Fernsehzimmer. Bevor sie verschwand, bedachte Kara Alex mit einem Sag mir sofort Bescheid, wenn du mit ihm geredet hast-Blick. und er nickte. Inzwischen hatte Liz Willows Platz am Kühlschrank eingenommen und zog eine abgedeckte Schüssel heraus. Plötzlich zornig auf Liz ging Alex zu Willow hinüber und küsste sie, obwohl sie sich im Beisein der anderen für gewöhnlich zurückhielten.
    Er sah ihre freudige Überraschung, als sie sich voneinander lösten und widerstand dem Drang, sie gleich noch einmal zu küssen. »Hey, kannst du mir einen Gefallen tun?«, fragte er und streichelte ihr liebevoll die Arme. »Die Shadow hat so komische Mucken gemacht. Könntest du sie dir mal ansehen?«
    Verdutzt hob Liz den Kopf. »Was? Du reparierst Motorräder?«, platzte sie heraus.
    »Ja, wenn ich nicht gerade koche«, sagte Willow sanft.
    Liz wurde rot und wandte den Blick ab. Sebs Mundwinkel zuckten. Er lehnte immer noch stumm am Küchentresen und Alex wusste, dass er alles mitbekommen hatte.
    »Mucken?«, fragte Willow. »Was für Mucken?« Sie trug Jeans und ihr grünes Trägertop. In dem Kettenanhänger, den er ihr geschenkt hatte, fing sich das Licht mit einem winzigen Funkeln.
    Alex beschrieb, wie lahm die Shadow gewesen war, als er das letzte Mal damit zum Torre Mayor gefahren war. Hinterher war es ihm wieder entfallen, darum hatte er nichts gesagt, worüber er sich jetzt freute – der Ausdruck auf Liz’ Gesicht war Gold wert gewesen.
    »Der Luftfilter könnte verstopft sein«, sagte Willow nachdenklich. »Oder es sind die Zündkerzen. Aber mein Werkzeugkoffer ist weg, du erinnerst dich?«
    »Ich habe gestern im Schrank in der Eingangshalle einen gesehen.« Alex ging in den Flur und kramte ihn hervor. »Die Shadow parkt draußen im Hof.«
    »Da draußen ist es jetzt aber nicht mehr hell genug«, sagte Willow. Er verbiss sich ein Lächeln, denn er konnte sehen, wie es sie in den Fingern juckte, an der Shadow herumzubasteln. »Könnten wir sie nicht in den Schießstand schieben?« Sie grinste. »Du kannst mir hilfreich zur Seite stehen. Außerdem will ich dir was erzählen – wir können während der Reparatur miteinander reden, okay?«
    Das Verlangen, sie in die Arme zu schließen, war schier überwältigend. Alex gelang es, sich im Zaum zu halten. Stattdessen drückte er ihre Hand. »Okay, ich bin sofort wieder da. Gib mir eine Minute.« Er warf Seb einen Blick zu. »Kannst du mir helfen?«
    Sebs braune Augenbrauen hoben sich, doch er nickte. »Klar.«
    Draußen in dem trüb beleuchteten Hof erläuterte Alex kurz die Lage. Er sprach Spanisch – Sebs Englisch war gut, aber er wollte sichergehen, dass es keinerlei Missverständnisse gab. Die Motten knallten gegen die nackte Glühbirne über ihren Köpfen und in einem der umliegenden Häuser lief ein Fernseher.
    »Was meinst du – wirst du uns helfen?«, endete er schließlich.
    Seb lehnte lässig an der Shadow und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Auf seinem Unterarm konnte Alex eine lange dünne Narbe erkennen. Seb grinste schief. »Jep, ich helfe euch. Aber ich kann nur hoffen, dass ich wirklich per Gedankenübertragung an die Informationen komme – denn ich kann nicht behaupten, dass mir euer Alternativplan besonders gut gefällt. Das Büro durchsuchen, während zwanzig Engel davor herumlungern? Amigo, du machst mir Spaß.«
    »Nein«, sagte Alex. »Aber ja doch, ich bin auch

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