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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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Gashebel. »Trotzdem. Du konntest gar nicht anders. Du musstest wollen, dass sie lernt, ihre Aura zu tarnen«, fügte er widerwillig hinzu. »Du durftest ja noch nicht mal zulassen, dass sie es auf die lange Bank schiebt, dafür ist es viel zu lebenswichtig.«
    »Seit wann plant sie das schon?«, fragte Alex und massierte sich die Schläfe, hinter der sich ein leiser Schmerz regte.
    Seb zuckte mit den Schultern. »Ich habe es ein paar Tage nach meiner Ankunft mitbekommen. Aber so wie ich sie kenne, vermutlich schon seitdem sie von der Möglichkeit erfahren hat.« Sein Blick wanderte zu Alex hinüber und musterte ihn prüfend. »Weißt du, sie ist fest entschlossen, dabei zu sein«, sagte er dann. »Und das nicht nur, um dem Team zu helfen – sie liebt dich sehr.«
    Das ausgerechnet von Seb zu hören, hätte ihm eine Genugtuung sein müssen. Stattdessen war er einfach nur krank vor Angst. »Ja, ich liebe sie auch«, sagte Alex. »So sehr, dass es mir, glaube ich, immer noch lieber wäre, sie käme mit dir zusammen, als mit uns zum Angriff auf das Konzil.«
    Sebs Mund verzog sich zu einem freudlosen Lächeln. »Auch da würde ich dir nicht widersprechen. Ein Wort genügt und ich kidnappe sie und bringe uns beide von hier weg. Weit weg.«
    »Führe mich nicht in Versuchung.« Alex ließ die Hand sinken und stieß die Luft aus. »Okay, pass auf wir müssen erst mal an die Sicherheitsinfos kommen, wenn wir uns überhaupt eine Chance erhoffen wollen. Fürs Erste sollten wir uns darauf konzentrieren.«
    Seb half ihm dabei, das Motorrad ins Haus zu schaffen. Dann rollten sie es durch den Flur in die Schießanlage. Willow hockte auf den Fersen und inspizierte den Werkzeugkasten.
    »Ich dachte schon, ihr hättet euch aus dem Staub gemacht«, sagte sie und hob lächelnd den Kopf. Dann schaute sie genauer hin. »Hey, alles in Ordnung?«
    Alex stellte das Motorrad ab und klappte den Ständer aus. »Ich höre, dass du mir etwas zu erzählen hast«, sagte er, um Zeit zu schinden.
    Willow sah zu Seb und zog eine Augenbraue hoch. »Du hast es ihm schon verraten?«
    »Ja, tut mir leid«, erwiderte er. »Ich hätte es dir überlassen sollen.« Widerwillig war Alex beeindruckt davon, wie entspannt Seb wirkte – er ließ sich in keinster Weise anmerken, dass etwas nicht stimmte.
    Aber Willows Stirn hatte sich in Falten gelegt. Langsam stand sie auf. »Irgendwas ist los, ich kann es fühlen«, sagte sie zu Seb. »Du bist total beunruhigt.«
    Sebs Lächeln erlosch. »Willow …«
    »Irgendwas mit mir und der Kathedrale.« Sie ging näher an ihn heran. Forschend schaute sie ihm in die Augen. »Seb, was ist los?«
    Alex fühlte sich plötzlich aus der Bahn geworfen. Warum reagierte sie so stark auf Sebs Gefühle und nicht auf seine? Unterdessen stand Seb beinahe bewegungslos da und schaute auf Willows feine Gesichtszüge hinab … und bei dem Ausdruck auf seinem Gesicht biss Alex die Zähne zusammen. Konnte Willow denn nicht erkennen, dass ein guter Freund für sie zu sein nun wirklich das Allerletzte war, was Seb im Kopf hatte?
    Nur wenige Sekunden waren vergangen. Willow betrachtete Seb mit konzentrierter Miene. Alex hatte beinahe den Eindruck, dass sie noch immer miteinander kommunizierten. Dann schüttelte sie den Kopf, berührte flüchtig seinen Arm. »Du sperrst mich aus. Ich fühle es.«
    Seb seufzte. »Besser, wir sagen es ihr«, wandte er sich an Alex.
    Ja, vielen Dank für die Neuigkeiten, dachte Alex. Plötzlich schien seine Haut vor Hitze zu prickeln. Was zum Teufel bedeutete denn »du sperrst mich aus«? War Willow inzwischen wirklich derart daran gewöhnt, in Sebs Kopf ein und aus zu spazieren und alles mit ihm zu teilen?
    Willows Miene war angespannt, als sie sich zu ihm herumdrehte. Sie verschränkte ihre Finger mit seinen und drückte seine Hand. »Alex? Was ist los?«
    Ihre Berührung war warm, sie holte ihn zurück auf den Boden der Tatsachen. Mühsam schüttelte er seine Gedanken ab. Hör auf, dich so lächerlich aufzuführen, schalt er sich. Ja, sie haben ein sehr enges Verhältnis – schließlich können sie beide Gedanken lesen, zum Kuckuck noch mal. Das hat nichts zu bedeuten. Zumindest nicht von Willows Seite aus.
    »Warum nimmst du dir nicht schon mal das Motorrad vor, und dann reden wir darüber?«, schlug er vor. »Du bleibst auch da«, fügte er an Sebs Adresse hinzu. Auch wenn er den Kerl noch so gerne mit einem gut gezielten Tritt aus dem Land gekickt hätte, er musste einen Job erledigen. Und das hier

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