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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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nicht wirklich so eine ›Er-oder-Ich‹-Sache durch, oder? Das ist lächerlich!« Sie nahm seine Hand und hielt sie ganz fest. »Bitte – bitte hör mir zu. Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt. Ich möchte mit dir alt werden. Seb ist nur ein Freund.«
    Ihre Finger in seiner Hand waren warm. Einen Augenblick lang wollte Alex nichts, als sie festzuhalten. Dann machte er sich los. »Ja, und wenn du alt und grau bist, dann soll er dir, bitte schön, auch Gesellschaft leisten.«
    »Aber das ist doch nicht dasselbe!«
    »Ja, aber du willst es trotzdem, oder? Er soll auch dabei sein.«
    Er sah zu, wie sie tief ausatmete. »Wenn er das möchte, ja«, sagte sie schließlich. »Ich möchte nicht, dass … dass er mir Gesellschaft leistet, wenn zwischen uns nichts weiter passieren wird, und ihn das nicht glücklich macht. Aber wenn er bei mir sein möchte …« Grob rieb sie sich mit dem Handballen über die Augen. »Okay, du hast recht, ich brauche ihn wirklich – er ist der einzige Halbengel, dem ich jemals begegnet bin. Ich brauche jemanden in meinem Leben, der versteht, wie das ist. Ich hab mich hier so allein gefühlt, vorher. Ich …« Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper.
    Alex ließ die zärtlichen Gefühle, die ihn überkamen, nicht zu. Den Drang, sie in die Arme zu schließen. »Ja, außer dass es nicht nur darum geht, dass er ein Halbengel ist, was?«, wollte er wissen. »Es geht um ihn. Es tut mir leid, dass du dich allein gefühlt hast. Das verstehe ich. Aber mit dieser Situation komme ich nicht klar. Wir beide waren uns immer genug, aber wenn das nicht mehr reicht …« Er verstummte.
    »Was?«, flüsterte sie.
    Ein Teil von ihm konnte nicht glauben, was er da sagte. Aber er konnte die Worte nicht aufhalten. »Entscheide dich. Entweder für diese wunderbare Freundschaft, oder für mich. Du kannst nicht beides haben.«
    Sie rührte sich nicht, als sie sein Gesicht studierte. »So wenig vertraust du mir also?«, fragte sie dumpf.
    Er hätte am liebsten gegen die Tür geboxt. »Komm mir nicht so! Nicht nach allem, was du mir gerade erzählt hast. Du kannst nicht aufhören, an ihn zu denken! Du fühlst dich von ihm angezogen – glaubst du, das hätte ich nicht gemerkt?«
    Der Ärger in ihren Augen war wieder da. »Und wenn«, sagte sie. »Das ist auch nicht anders als mit dir und Kara.«
    »W AS «  Er starrte sie an. Wie kam sie denn da drauf?
    Sie sah ihn durchdringend an. »Seb ist attraktiv. Kara auch. Du müsstest blind sein, um sie nicht zu bemerken. Und ich müsste blind sein, um Seb nicht zu bemerken. Das heißt noch lange nicht, dass ich dir und Kara nicht über den Weg traue -auch wenn sie ebenfalls mehr will als Freundschaft. Oder hast du gedacht, das hätte ich nicht gemerkt?«
    Sein Kopf fühlte sich an, als könne er jeden Moment platzen. »Meine Güte, was ist das hier – Angriff ist die beste Verteidigung? Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen –«
    »Ich – mir – auch – nicht«, presste sie hervor. »Es tut mir leid, dass du mir nicht vertraust. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um dir zu beweisen, dass ich dein Vertrauen verdiene. Aber du wirst nicht darüber bestimmen, mit wem ich befreundet sein darf und mit wem nicht.«
    »Ach ja? Und was wäre, wenn du nicht mit mir zusammen wärst? Was dann?«, fragte er. Seine Stimme war leise und böse. »Wärt ihr dann auch einfach nur befreundet?«
    Sie wollte antworten, unterbrach sich aber abrupt. »Die Frage … ist nicht fair.«
    Tief im Inneren wusste er, dass sie recht hatte und dass seine Reaktion, würde er das Gleiche in Bezug auf Kara gefragt werden, absolut genauso ausfallen würde. Doch das spielte keine Rolle.
    »Nein, aber damit hast du sie gerade beantwortet«, knirschte er. »Wie schon gesagt: Entscheide dich. Ich will den Kerl nicht in meinem Leben haben.«
    Willow hob das Kinn. Wieder sah er, wie zornig sie war. »Nein, ich werde mich nicht entscheiden – du bist total unfair. Seb ist der einzige andere Halbengel, den ich kenne. Und ich werde ihn ganz bestimmt nicht aus meinem Leben schmeißen, nur weil du dich wie ein eifersüchtiges Arschloch auffuhrst.«
    Als er sie anstierte, stieß sie die Luft aus und fuhr sich durch die Haare. »Gott, es tut mir leid – bitte, können wir das Ganze nicht vergessen und morgen darüber reden? Wir sind beide sauer und sagen Dinge, die wir nicht so meinen.«
    Zwischen ihnen entstand eine kurze Pause, in der die Stadt um sie herum pulsierte

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