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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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hatten.
    Angesichts dieser Neuigkeiten erschien ein harter Zug um Karas Mund. Aber als sie die rosa Narbe auf Willows Arm betrachtete, wo Cullys Kugel sie getroffen hatte, wurde sie nachdenklich.
    »Die Engel wollen dich also aus dem Weg räumen, ja?«, fragte sie.
    Willow verzog kurz das Gesicht. »Das kann man wohl sagen.«
    »Das ist der eigentliche Grund, der hinter dieser ganzen Terroristen-Hetzjagd steckt«, meinte Alex. Schnell stürzte er seinen letzten Schluck Kaffee hinunter. »Sie glauben, dass sie die Macht hat, sie zu vernichten.«
    Kara saß da, ihre Augen ruhten auf Willow. Selbst in entspanntem Zustand traten die Muskeln an ihren schlanken Armen deutlich hervor. »Und? Stimmt das?«
    »Falls ja, hat mir bislang noch niemand verraten, wie das funktionieren soll«, sagte Willow. Ihr stacheliges rotgoldenes Haar fiel ihr schräg ins Gesicht, als sie den Blick senkte und an ihr Wasserglas tippte. »Bedauerlicherweise gibt es für Halbengel keine Bedienungsanleitung.«
    »Nein, wohl wahr«, sagte Kara. »Aber irgendetwas an dir hat meinen Leuten auf jeden Fall einen höllischen Schreck eingejagt.«
    »Mein Engel«, sagte Willow. »Ich habe ein … zweigeteiltes Wesen, so könnte man es wohl ausdrücken. Mein Engelskörper kann sich zur selben Zeit manifestieren wie mein menschlicher Körper. Ich stecke aber in beiden. Mein Engel hat keinen Heiligenschein. Ich … nähre mich nicht, oder so.«
    Alex merkte, wie bizarr Kara das fand. »Okaaay«, sagte sie. »Willst du’s mir vorführen?«
    Willow sah sie unbewegt an. »Nein, nicht wirklich.«
    Für eine Sekunde kniff Kara die Augen zusammen, dann zuckte sie mit den Schultern. »Na gut, in Ordnung. Aber wie kommt es, dass … ich meine, ich dachte, Engel könnten sich nicht fortpflanzen.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, erwiderte Willow. »Sie übrigens auch nicht. Ich bin der einzige Halbengel, den es gibt.« Sie rang sich ein dünnes Lächeln ab. »Wahrscheinlich verdanke ich meine Existenz einfach nur einem glücklichen Zufall.«
    Alex erklärte in aller Kürze, wie er und Willow sich getroffen hatten und wie Willow bei dem Versuch, die Zweite Welle aufzuhalten, beinahe gestorben wäre. Den letzten Teil der Geschichte ließ er aus – wie er Willows leblosen Körper im Arm gehalten hatte und sie irgendwie durch schiere Willenskraft ins Leben zurückgeholt hatte. Ihm drehte sich immer noch der Magen um, wenn er daran dachte, wir kurz er davor gewesen war, sie zu verlieren.
    Als er fertig war, kippelte Kara auf ihrem Stuhl nach hinten und unterzog Willow einer gründlichen Musterung. »Dann bist du also wirklich auf unserer Seite«, stellte sie fest.
    Willow hob die Schultern. »Ich glaube kaum, dass mein Engeljäger-Freund sich sonst überhaupt mit mir abgeben würde, meinst du nicht auch?« Kara antwortete nicht. Leise, aber nachdrücklich fuhr Willow fort: »Mein Vater hat den Verstand meiner Mutter zerstört. Ohne ihn wäre sie völlig normal gewesen. Stattdessen weiß sie kaum, wer ich eigentlich bin. Selbstverständlich bin ich auf eurer Seite – ich hasse das, was die Engel hier anrichten.«
    Auf der Tischplatte ballten sich ihre Finger zur Faust. Alex legte seine Hand darüber.
    »Okay. Ich hab’s kapiert«, sagte Kara nach einer Pause. Dann runzelte sie die Stirn und ließ ihren Stuhl langsam wieder nach vorne kippen. »Aber was macht ihr beide hier unten? Und wie habt ihr uns überhaupt gefunden?«
    »Willow hat geträumt, dass wir hierherkommen müssen«, sagte Alex. »Sie kann hellsehen. Sie wusste, dass auf dem Zócalo etwas passieren würde.«
    Kara regte sich nicht. »Hellsehen«, wiederholte sie und Alex wusste haargenau, was in ihrem Kopf vorging: Hellsehen war eine typische Begabung für einen Engel.
    »Ja, das konnte ich schon immer«, sagte Willow. »Sogar bevor ich wusste …« Wieder hob sie ihre schmalen Schultern und plötzlich sah sie müde aus. »Sogar bevor ich es wusste«, schloss sie.
    Alex rieb seinen Daumen über ihre Handfläche. »Wirst du zur Abwechslung jetzt auch mal ein paar von unseren Fragen beantworten?«, fragte er Kara. »Natürlich nur, falls das Verhör beendet ist.«
    Bei dem Wort »Verhör« verdrehte Kara die Augen. Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf.
    »Okay, aber eins nach dem anderen. Wie sieht’s aus, habt ihr Hunger? Liz kocht gerne. Wir haben noch Spaghetti übrig, die könnte ich aufwärmen.«
    »Ja, ich bin am Verhungern«, sagte Alex. Er ließ Willows Hand los und fuhr sich über

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