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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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andere Wahl gehabt. Er konnte Ahrmin nicht den Befehl über altgediente Gesellen geben, ohne ihn zu befördern, und die Aufgabe war zu schwierig, um sie Ahrmin mit einer Gruppe junger Gesellen und Lehrlinge anzuvertrauen.
    Vielleicht hätten Jheral und die anderen das noch verstanden; aber der Zunftmeister war noch weiter gegangen. Er hatte den ungewöhnlichen Schritt getan, sein Vertrauen in Ahrmin in einem Meisterbrief niederzuschreiben, um allen Konflikten aus dem Wege zu gehen. Normalerweise wäre damit die Angelegenheit erledigt gewesen. Zunftmeister Yryn war dafür bekannt, daß er mit Lob sehr knauserte.
    Es war aber nicht erledigt. Im Gegenteil. Yryns Strategie war nach hinten losgegangen und hatte Öl in das Feuer der Ablehnung der Gesellen geschüttet - besonders bei Jheral.
    »Wir hätten sie leicht auf See abpassen können«, fuhr Jheral fort, »statt hier wie die Bojen herumzuhängen.«
    »Sei still. Willst du, daß sie uns hören?« Jherals Idee war einfach albern. Bei einem Seegefecht würde es unmöglich sein, Karl Cullinane lebend zu fangen. Die einzige Chance bot ein heimlicher Überfall.
    Aber Jherals erster Vorschlag war vernünftig. Ahrmin griff zu der aufgeblasenen Schweinsblase, die an die Strickleiter gebunden war, und holte aus der Tiefe ein feines Netz, in dem Wenthalls Apparat war.
    »Licht«, flüsterte er.
    Jheral holte sein Messer heraus und hielt die Hand herum, damit der helle Lichtschein von der Klinge nicht durch die Ritzen des Docks drang. Thyren, der Magier der Geißel hatte sich geweigert, Ahrmin bei der Ergreifung von Karl Cullinane zu helfen, da er nur dazu angestellt worden war, die Mel-Magier während der Überfälle zu neutralisieren. Er hatte sich aber bereit erklärt, ein Messer zu glühen ... wofür Ahrmin ihm allerdings einen Anteil an der Beute hatte versprechen müssen.
    Der Finger schwamm in dem gelben Öl und zeigte konstant auf die Stadt, auf Karl Cullinane.
    Ahrmin wartete und beobachtete den Finger.
    Mit quälender Langsamkeit bewegte er sich endlich und blieb parallel zum Dock stehen.
    Schweigend stieß Ahrmin sich von der Leiter weg, nahm die Schwimmblase mit und winkte Jheral, ihm zu folgen.
    Wie eine Kompaßnadel zuckte der Finger. Karl Cullinane näherte sich dem Dock. Er war irgendwo in den Schatten von Ehvenor, irgendwo in der Nähe.
    »Er ist beinahe da«, flüsterte Ahrmin. Er befestigte das Netz mit der Kugel wieder sicher an der Leiter. Die Kugel sank hinunter. Dann flüsterte er den anderen zu: »Auf mein Zeichen hin, geht's los. Denkt dran, die anderen können wir töten, aber Karl Cullinane will ich lebendig. Jheral, steck das Messer weg!«
    »Für kurze Zeit aber nur.« Jheral lächelte.
    Am Ende des Docks gab Karl das Handzeichen zum Absitzen.
    »Rahff, war Pirat schon mal auf einem Schiff?« Der Junge schüttelte den Kopf. »Nein.« Die Stute schnaubte und stampfte mit den Hufen. Sie wollte sich nicht von Rahff am Zügel führen lassen. Sie beruhigte sich auch nicht, als er ihr beruhigend den Hals streichelte. »Tut mir leid, Karl, sie dreht ein bißchen durch.«
    »Entschuldige dich doch nicht, Rahff. Du hast wirklich eine gute Hand für Pferde.«
    Rahff richtete sich auf und stand stolz da.
    Karl lächelte. Ein leichtes Lob verbesserte die Haltung des Jungen sofort. Zherr Furnael mochte viele Vorzüge haben, freigebig zu loben gehörte nicht dazu.
    Karl versuchte, Pirat zu beruhigen, aber die Stute schnaubte und schnappte nach seinen Fingern.
    Nur gut, daß sie die anderen Pferde verkauft hatten. Karotte war kein Problem, aber Pirats Nervosität hätte leicht ansteckend sein können.
    Chak tippte Karl auf die Schulter. »Laß mich versuchen.«
    »Nur zu.«
    Der kleine Mann holte aus seinem Beutel einen Stofffetzen. Schnell legte er ihn Pirat über den Kopf und verband ihr die Augen. Sofort wurde Pirat ruhiger und ließ sich an Bord führen.
    Fialt schulterte seinen Beutel. »Du solltest die Pferde in der Mitte halten, dann hast du etwas Spielraum, falls eins der Tiere verrückt spielt.«
    Tennetty legte den Arm um Fialts Mitte. »Hmmm. Du machst dich, und nicht nur jetzt, Bärchen.«
    Ahira schüttelte den Kopf. Karl zog die Augenbraue hoch. Nicht nur jetzt? Offensichtlich war ihnen beiden entgangen, was sich zwischen Fialt und Tennetty angebahnt hatte.
    »Die beiden können wir nicht mehr zusammen Wache halten lassen«, flüsterte Karl. »Die sind zu sehr miteinander beschäftigt, um aufzupassen. Das geht wahrscheinlich schon eine ganze Weile

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