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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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zehn Sekunden vor den Verfolgern verlassen. Die nächste Stadt war Pandathaway. Da sind wir mit ein paar Tagen Vorsprung weggekommen, ehe Ohlmin uns nachgejagt ist. Die nächste Stadt, die in Frage kam, ist Metreyll, als Walter und du hingefahren seid. Nun sieh mal den zeitlichen Rahmen an: Von dem Zeitpunkt, als du Lord Mêhlens Leute umgebracht hast, bis zu dem, als es in Metreyll bekannt wurde, war es wenigstens ... eine Woche, vielleicht ein Zehntag.« Der Zwerg benutzte die Finger. »Eins: zehn Sekunden. Zwei: drei Tage. Drei: eine ganze Woche!« Ahira schaute zu Karl hinauf. »Denk jetzt mal an Bieme und Furnael. Endlich haben wir einen Ort verlassen, ohne daß uns jemand verfolgt, wenn auch der Baron nicht gerade erfreut war, daß du seine Bitte abgelehnt hattest. Ein paar Wochen lang war ich ja ein bißchen nervös deswegen; aber jetzt sind wir beinahe in Ehvenor, und es ist klar, daß er nicht hinter uns her ist.«
    »Na und?« Karl verstand die Pointe nicht.
    »Na und? Es kommt mir wie eine Art Progression vor. Es sieht so aus, als würden wir lernen, besser mit den Einheimischen auszukommen. Wenn diese Tendenz anhält, gewinnen wir vielleicht sogar mal irgendwo Freunde. Wenn das anhält ...«
    »Na und?«
    »Na und? Dort drüben liegt Ehvenor. Alles, was wir dort tun müssen, alles, was wir dort tun wollen, ist, eine Passage nach Melawei zu buchen.«
    »Mußt du immer alles erst ewig breittreten, ehe du mich um einen Gefallen bittest?« Karl mußte aber Ahiras Lächeln zurückgeben. »Versuch's doch mal mit einer einfachen Frage.«
    »Auch nicht schlecht. Würdest du also bitte, solange wir in Ehvenor sind, versuchen, keinen Einheimischen durch den Fleischwolf zu drehen?«
    Karl lief es kalt über den Rücken. Du redest, als würde mir Blutvergießen Freude machen. Er wollte schon protestieren, ließ es aber. Bleib ruhig! Reg dich nicht auf! »Du verlangst sehr viel von mir. Und was tust du als Dank für mich?«
    Ahira dachte kurz nach. »Hast du je von positiver und negativer Verstärkung gehört?«
    »Natürlich. Hab doch mal Psychologie studiert.«
    »Gut. Wir wollen beides versuchen. Negative Verstärkung: Wenn du uns hier in Schwierigkeiten bringst, zieh ich dir eine mit meiner Streitaxt über.«
    »Und die positive Verstärkung?«
    »Wenn wir aus Ehvenor ohne Blutvergießen rauskommen, schenke ich dir einen Lutscher. Faires Angebot, oder?«
    »Sehr fair.« Karl lachte, wurde aber wieder ernst.
    Obwohl Ahira herumgealbert hatte, war es ihm doch ernst gewesen.
    Und er hatte einen guten Grund. Wenn sie in Ehvenor auf Sklavenhändler stießen, war die Stadt nicht der Ort, sich mit ihnen anzulegen. Die Einheimischen würden das nicht mögen. Karl hatte keine Illusionen über die Möglichkeiten seiner Gruppe, einen Haufen Sklavenhändler und eine größere Abteilung der örtlichen Bewaffneten zu bekämpfen.
    Dabei machte sich seine Gruppe recht nett.
    Tennetty wurde mit dem Schwert immer besser. Sie hatte nicht die Kraft in den Armen, um mehrere kräftige Hiebe abzuwehren, dafür aber eine Art Instinkt für die Schwächen in der Verteidigung des Gegners.
    Rahff machte sich auch nicht schlecht, auch wenn ihm Tennettys natürlich Begabung für den Schwertkampf fehlte. Der Junge mußte sich plagen. Aber er gab sich größte Mühe. Ein guter Junge. Er hing so an Karl, daß es beinahe lästig wurde.
    Fialt war im Umgang mit dem Schwert immer noch miserabel; dafür hatte er sich im Nahkampf gewaltig verbessert und war auch sehr geschickt mit Manriki-Fusari und Stock.
    Chak war ein guter Mann. Kein eleganter Schwertkämpfer, aber verläßlich, und er hatte eine sichere Hand. Wenn Chak Wache hielt, konnte Karl ruhig schlafen. Solange Chak die Nachhut bildete, konnte Karl sich auf das vor ihm Liegende konzentrieren und mußte nur gelegentlich einen Blick nach hinten tun. Chak war ... gediegen, das war er wirklich.
    Sogar Klein-Aeias Schießkünste wurden besser. Sie war zwar noch nicht so gut, wie Ahira Furnael erzählt hatte; aber auch nicht schlecht. Aeia und eine gespannte Armbrust könnten in einem Kampf schon ein As im Ärmel sein.
    Moment mal! »Ahira!«
    »Ja?«
    »Darf ich dich etwas fragen?«
    »Sicher.«
    »Wo willst du den Lutscher herbekommen?«

Kapitel elf
Ehvenor
    Bedenke, daß niemand ein anderes Leben verliert als das, was er lebt, oder ein anderes Leben lebt als das, was er verliert.
    Mark Aurel
    Der? Der alternde, weitbauchige Kutter am Ende des Docks sah nicht bekannt aus, aber der Mann in der

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