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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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an der Straße aufgestellt.
    Das war Routine: Sklavenhändler wurden den Geiern zum Fraß überlassen, wobei man sie aber als Sklavenhändler kennzeichnete, damit alle, die vorbeikamen, wußten, daß nur Sklavenhändler von den Heimtruppen angegriffen wurden. Das hielt die Einheimischen von einer Verfolgung ab.
    »Na?« fragte Walter und zog die Brauen hoch. »Was haben wir denn da?«
    »Ein Rätsel. Ich mag keine Rätsel.« Die Gewehre waren keine Gewehre und das Pulver auch kein Schießpulver. Die Sklavenhändler hatten ein feines Pulver benutzt, das wie fein gemahlenes Glas aussah. Die Gewehre hatten etwas abgefeuert, das Wasser zu sein schien. Aber das Wasser mußte doch mit etwas vermischt sein, aber womit?
    Was es auch war - es funktionierte. Wenn man eines der glattläufigen Gewehre der Sklavenhändler damit lud, versenkte es eine Bleikugel zwei Zoll in einen Pinienstamm, nur einen Viertelzoll weniger als die Heim-Gewehre, die mit Riccettis bestem Pulver geladen waren.
    »Sieh dir das an.« Karl nahm das Amulett ab, das er um den Hals trug, und hielt es über die Glasphiole mit dem Pulver. Der bernsteinfarbene Edelstein belebte sich und schien von innen heraus zu leuchten, zuerst dunkelrot, dann grünlich blau, dann rot und wieder blau. »Da ist ein Zauber im Spiel.«
    »Deine Frau wird das schon herausbekommen. Mich stört, daß es nicht stinkt, wenn man damit schießt. Wie zum Teufel können die Kerle es abfeuern? Hast du schon mal daran geleckt?«
    »Geleckt?« Karl zog eine Augenbraue hoch. »Für wie dämlich hältst du mich?«
    Slowotski grinste. »Antworte du zuerst.« Dann wurde seine Miene wieder ernst. »Wir wissen, daß es funktioniert - irgendwie - und daß es verhext ist.«
    »Oder daß der Behälter verhext ist«, sagte Karl. Er zog den Korken aus der Flasche und roch. Kein Geruch. »Könnte es Kordit sein? Oder nur Schießbaumwolle?«
    »Kordit nicht. Ich habe rauchloses Pulver gesehen. Das ist dunkler und stinkt, wenn es gezündet wird. Ich habe nie reine Schießbaumwolle gesehen, glaube aber, daß sie weiß ist, wie das hier.«
    Slowotski stand auf. »Es kann aber keine Schießbaumwolle sein, weil man die mit Feuer zündet - nicht mit Wasser..« Er deutete mit dem Daumen zum Wald hinüber, wo Tennetty mit den beiden überlebenden Sklavenhändlern verschwun den war. »Vielleicht weiß Tenn mehr. Sie läßt sich wirklich Zeit mit ihren Gefangenen.«
    »Vielleicht haben die eine Menge zu erzählen.«
    »Das glaube ich nicht. Wir haben den Meister umgebracht, und für gewöhnlich sagen Meistersklavenhändler ihren Gesellen nicht allzu viel.«
    »Na und? Wohin gehen wir jetzt?«
    Slowotski dachte nach. »Was sollte Daherrin machen, falls er mit dem einen Gewehr und dem Pulverbeutel entwischt wäre und wir alle tot dagelegen hätten?«
    »Ins Tal zurückkehren und die Sachen von Riccetti analysieren lassen«, sagte Karl. »Das werden wir auch machen - aber wir beteiligen Andy-Andy und Thellaren daran.«
    Tennettys schlanke Gestalt tauchte zwischen den Bäumen auf. Karl winkte ihr, zu ihm zu kommen.
    »Wie geht's den Frauen?«
    »Prima.« Sie nickte. »Chak und ich haben sie besoffen gemacht. Jetzt schlafen sie. Chak mag die Blonde - Jilla.«
    »Ach, wirklich?«
    »Es könnte ihr schlimmer gehen. Die beiden werden sich aber gewaltig umstellen müssen. Sie wurden als Zimmermädchen in der Samtschenke in Pandathaway ausgebildet. Sternius hat sie aus der Konkursmasse gekauft - zum Zeitvertreib auf der Reise.« Sie deutete mit dem Kopf nach hinten. »Ich hab ihnen dein Zelt gegeben. Ich hab gedacht, daß du nichts dagegen hast.«
    »Da warst du ja ganz schön lange beschäftigt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Halb so schlimm. Die meiste Zeit habe ich die Sklavenhändler ausgefragt.«
    »Und was haben die ausgespuckt?«
    Sie lächelte. »Alles, was sie wußten.« Das Lächeln verschwand. »Das war allerdings nicht viel. Du hattest recht. Das war keine Raubkarawane. Sie wollten zu der Schenke in Enkiar, um Gewehre und Pulver an irgendwelche Käufer zu liefern.«
    »Irgendeine Idee, wieviel sie dafür bekommen, sollten?«
    »Das wußten die beiden nicht, nur daß sie Sklaven bekommen sollten. Aber wie viele? Keine Ahnung.« Sie zuckte mit den Schultern.
    Dreißig Sklavenhändler konnten hundert bis tausend Sklaven, unter Umständen auch zweitausend Sklaven beaufsichtigen. Das hing davon ab, wie eng angekettet und wie zahm die menschliche Ware war. »Sonst noch was?«
    »Nicht viel. Die beiden wußten nicht,

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